David Hume. Brauche Hilfe für eine Zusammenfassung?
Die Hypothese, die wir annehmen, ist einfach; sie behauptet, Moralität werde durch das Gefuhl
bestimmt. Sie versteht unter Tugend jede geistige Tätigkeit oder Eigenschaft, die einem Be-
trachter das angenehme Gefuhl der Zustimmung gibt; und unter Laster das Gegenteil. [……] Bei
moralischen Untersuchungen müssen wir von vornherein mit sämtlichen Objekten und allen
ihren Beziehungen untereinander bekannt sein und aus einem Vergleich des Ganzen unsere
Wahl treffen oder ein Urteil der Zustimmung fallen. [...] Es wird vorausgesetzt, dass uns alle
Einzelheiten des Falles vorliegen, che wir ein Urteil des Tadels oder der Zustimmung ausspre-
chen können. Wenn irgendein wesentlicher Umstand noch unbekannt oder zweifelhaft ist, müs-
sen wir als Erstes Nachforschungen anstellen oder unsere intellektuellen Fähigkeiten bemühen,
um uns darüber Klarheit zu verschaffen; und wir müssen uns in dieser Zeit jeder moralischen
Entscheidung oder Empfindung enthalten. Solange wir nicht wissen, ob jemand der Angrei-
fende war oder nicht, wie können wir entscheiden, ob die Person, die ihn getötet hat, schuldig*
oder unschuldig ist? Aber wenn jede Einzelheit und jede Beziehung bekannt ist, dann hat der
Verstand keinen Wirkungsbereich und kein Objekt mehr, an dem er sich betätigen könnte. Die
Zustimmung oder Missbilligung, die dann folgt, kann nicht Werk der Urteilskraft, sondern nur
das des Herzens sein; und sie ist keine spekulative Aussage oder Behauptung, sondern ein ak-
tives Gefühl oder Empfinden. […….] Bei moralischen Entscheidungen müssen alle Umstände und
Beziehungen zuvor bekannt sein; und die Seele empfindet infolge der Betrachtung des Ganzen
einen neuen Eindruck der Zuneigung oder Abneigung, der Achtung oder Verachtung, der Zu-
stimmung oder Missbilligung. […….] Diese Gefühle [...] machen also in Wirklichkeit alle mora-
lischen Feststellungen aus.