War die Hinrichtung von Sokrates gerechtfertigt?

10 Antworten

Nein nicht wirklich.

Man wollte Sokrates auch gar nicht hinrichten, sondern eigentlich nur in die Verbannung schicken.

Sokrates war nur gegen die Demokratie und deswegen unbequem. Aber er hatte gute Begründungen. Die Demokratie war zu der Zeit echt noch ausbaufähig.

Woher ich das weiß:Hobby – Hobbyphilosoph

Nein, aber wenn man ehrlich ist hat er sich zumindest die Art der Strafe selbst eingebrockt.

Die Anklage gegen Sokrates war völlig aus der Luft gegriffen. Sie kam nur zustande weil er es sich mit ein paar mächtigen Leuten in Athen verscherzt hatte. Vor Gericht wurde er auch nur mit sehr knapper Mehrheit der Jury für schuldig befunden.

Alles was er hätte tun müssen, war um eine milde Strafe wie eine Geldstrafe oder eine kurze Verbannung zu bitten. Die wäre höchstwahrscheinlich bewilligt worden, weil zu diesem Zeitpunkt noch viele in der Jury für Sokrates waren. Stattdessen schlug er allerdings als "Strafe" eine Belohnung für sich vor und beleidigte in seiner Rede u.a. die Jury. Ganz schlechte Idee. Danach stimmte diese nämlich mit großer Mehrheit für die Todesstrafe.

Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen... Aber nein, gerechtfertigt war es sicher nicht.


NostraPatrona  03.07.2025, 12:34
Die Anklage gegen Sokrates war völlig aus der Luft gegriffen.

Das stimmt nicht. Sokrates hat das Monotheistentum der Juden propagiert.

Die Hinrichtung des Sokrates war in keiner Weise gerechtfertigt, da sie auf haltlosen Anschuldigungen beruhte. Man warf ihm vor, die Götter zu verleugnen und die Jugend zu verführen. Doch Sokrates' eigentliches Vergehen bestand darin, die Athener in die heilsame Unruhe des Denkens zu bringen. Er hinterfragte hartnäckig moralische Begriffe wie Gerechtigkeit, Tapferkeit und Frömmigkeit, um zu zeigen, dass sie oft unbedacht verwendet wurden. Sein philosophisches Streben richtete sich nicht gegen die Götter, sondern gegen naive Gottesvorstellungen. Das berühmte "Ich weiß, dass ich nichts weiß" war für ihn kein Bekenntnis der Ignoranz, sondern der Anfang aller Weisheit. Diese bescheidene Haltung des Sokrates unterschied ihn fundamental von den Sophisten, die oft mit rhetorischen Tricks vermeintliche Weisheit vortäuschten und sich als weise dünkten. Sokrates verstand sich als Philosoph im wörtlichen Sinn, d.h. als Freund der Weisheit, der sich stets auf der Suche nach Wahrheit und Erkenntnis befand, ohne je den Anspruch auf endgültige Erkenntnis und absolute Wahrheit zu erheben. Sein Tod im Gefängnis wurde zu seinem philosophischen Vermächtnis. Als er den Schierlingsbecher trank, bewies er Standhaftigkeit eines wahren Philosophen. Denn der Tod erschreckte ihn als Philosophen nicht, denn er war überzeugt, dass zwar der Körper im Tod zerfällt, die Seele jedoch unsterblich ist. So wurde sein Tod zum eindrucksvollen philosophischen Vermächtnis: Denn ein wahrer Philosoph bleibt sich selbst auch im Angesicht des Todes treu und bezeugt durch sein Sterben, was er ein lebenlang seinen Freunden lehrte.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – stud.phil.

Zwang zum Selbstmord, wenn das historisch stimmt.

Selbstverständlich wurde dies Urteil gerechtfertigt, war es aber natürlich nicht.

Nein, denn er hatte KEIN Mysterienwissen verbreitet.

Er hatte es selber herausgefunden, was er an Wissen weiter gab. Er hatte es nicht in einer Mysterienschule erlernt.

Mysterienschüler, die erlerntes Wissen preisgaben, waren des Todes verurteilt. Das erlernte Wissen musste geheim gehalten werden.