Seid ihr der Meinung, daß der Beruf auch die Sichtweise auf das Leben beeinflußt?
13 Stimmen
5 Antworten
Alles was du so hast und tust im Leben beeinflusst deine Sichtweise.
Ja natürlich! Dein Beruf beeinflusst maßgeblich, wie du die Welt siehst. Er prägt deine Werte, die Art, wie du Probleme löst, und die Prioritäten, die du im Leben setzt. Die täglichen Begegnungen und Erfahrungen in deinem Job formen deine Sichtweise und dein Verständnis für Menschen und Gesellschaft.
Ein bewusst gewählter Beruf, also einer, der nicht nur zum Gelderwerb angestrebt wurde, zeigt doch bereits, welche Faktoren für den Betreffenden von herausragender Bedeutung sind. Wer bei sich z.B. künstlerische Talente entdeckt und auf diesem Gebiet bereits kleine Erfolge als Jugendlicher gehabt hat, wird vermutlich eine Ausbildung in diese Richtung wählen. Es ist dann nur natürlich, dass seine Werthaltungen mit dem Beruf in Einklang stehen und umgekehrt, dass seine berufliche Arbeit ihn wiederum in eben diesen Werthaltungen bestärken wird. Es ist also ein sich wechselseitig verstärkender Prozess.
Noch ein Beispiel: Wenn mein ganzes Denken und Tun sich auf die Vermehrung meiner finanziellen Möglichkeiten bezieht, dann gehe ich vielleicht ins Bankgeschäft, und eben da erlebe ich, dass hervorragende Kenntnisse im Anlagebereich mir die besten Möglichkeiten eröffnen, hier erfolgreich die richtigen Investitionen zu tätigen, die wiederum optimale Renditen erbringen. Eine ethische Welt des freimütigen Teilens und der Sparsamkeit bleibt mir dann naturgemäß verschlossen.
Bilanz: Neigungen, Fähigkeiten und Vorbilder geben die Richtung meiner beruflichen Selbstverwirklichung vor, und die Ausübung des Berufes wiederum bestärkt täglich eben jene Denk- und Verhaltensweisen, die mich in meinem Beruf erfolgreich machen.
Das Sein bestimmt das Bewusstsein.
Sollte nicht! Ich definiere mich nicht über meinen Beruf!!! Das wäre fatal!
Meine eigenen Meinungen habe absolut nichts mit meinem Beruf zu tun. Die bilde ich mir unabhängig davon.
Auch Du bist eine Symbiose aus Umwelt und Ego. Selbst ein Eremit reflektiert sein Umfeld, dazu gehört auch die Erwerbsarbeit.