Ein gutes Beispiel für den willen zum Frieden - so kann ich mich an meine Schulzeit erinnern - boten die Cäsartexte zum Gallischen Krieg. Cäsars erklärte Ziele waren immer die "Befriedung der germanischen Völker", d.h. die Unterwerfung unter seine Befehlsgewalt, und dann sollten sie so "in Frieden leben" und natürlich die Abgaben und Dienstleitungen für Rom zur Verfügung stellen.

Wer Frieden fordert, will das fast immer im Rahmen seiner eigenen Wertewelt. Die christlichen Missionare wollten den "ungläubigen Wilden" den Frieden in Christo bringen, Muhammed führte zahllose Kriege - immer mit dem Ziel die unterworfenen Stämme nach seinen Glaubensprinzipien zu befrieden, und wie viele Menschen leben nach dem Prinzip: "wenn du mir gehorchst, wenn du meinen Wertekanon befolgst, werden wir Frieden haben!" Das gilt auch für Putin in Bezug auf die Ukraine.

Bilanz: Menschen sind nun einmal aufgrund ihres stammesgeschichtlichen Erbes auf Dominanzverhalten hin angelegt. Wenn sie die Machtstrukturen in ihrem Sinne etabliert haben, herrscht kurze Zeit Frieden, doch meist begehren nach einiger Zeit die Unterdrückten dann wieder auf, und Konflikte oder Kriege stellen sich erneut ein. Rivalitäten, Wettbewerb, der Kampf der Männer um die attraktive Frau, um die anerkannte und geschätzte Position in der Firma, das Treppchen beim Sport, oder das Ringen um die gute Filmrolle, die Weisungsbefugnis in einem hierarchischen System (Polizei, Militär, Verein, Aktiengesellschaft, usw), das alles sind die Faktoren, die das Zusammenleben in Frieden schwierig machen.

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Da die Prinzipien sog. intelligenten Denkens bekannt sind, ist es nur eine Frage der Zeit, wann durch die Anwendung immer höherer Integrationsstufen auf elektronischen Wege intelligente Denkprozesse verfügbar sein werden, die weit über das hinausgehen, was menschliche Gehirne leisten können. Auch heute schon können Computer Aufgaben lösen, die für Menschen unlösbar sind, weil viel zu viele Parameter gleichzeitig miteinander interagieren.

Das betrifft im besonderen z.B. für meteorologische Prognosen zu, wo sehr viele Größen gleichzeitig in unterschiedlicher Ausprägung mitwirken (Temperatur, Feuchtigkeit, Windbewegungen, landschaftliche Besonderheiten, Jahreszeiten, vorausgehende Wettererscheinungen, und das alles immer auf dem Hintergrund zahlreicher ähnlicher Situationen, die in der Vergangenheit bestimmte Wetterereignisse geschaffen haben.

Damit hast du praktische deine Frage schon selbst beantwortet. Für viele deiner Beispiele wird es sicher Lösungen geben. Allerdings sehe ich den menschlichen Körper immer als ein unvollendetes System an, das mit jeder erdenklichen Hilfskonstruktion dennoch immer noch defizitäre Ereignisse produzieren wird, da jede Bemühung um Optimierung auch Nachteile in korrespondieren Systemen erzeugen wird, ganz so, wie jeder Gewinn für einen Menschen, Nachteile für andere Menschen bringen wird.

Beispiel: Wenn ich einem Kind etwas für es Wichtiges und Begehrenswertes schenke, wird es darüber vielleicht glücklich sein, doch die anderen, die nicht dasselbe bekommen haben, werden gegebenenfalls eine Neidreaktion erleben. Wenn ich da nun gegensteuern will und allen das gleiche zukommen lasse, werden sich diejenigen, die sich besonders eingesetzt haben und bessere Ergebnisse erlangt haben, benachteiligt fühlen.

Bilanz: Hochgradig perfekt entwickelte technische Systeme werden viele Verbesserungen in Zukunft bringen, doch leider, leider werden viele Menschen von diesen Systemen überfordert sein und in Frustrationen gelangen. Die Lebenszufriedenheit wird nicht substantiell steigen, wie man jetzt immer wieder an den Machtkämpfen in der internationalen Politik erkennen kann. Überall gibt es Konkurrenz, jede gute Position weckt Begehrlichkeiten bei vielen Menschen, jede Auszeichnung löst Neid bei denen aus, die sie nicht bekommen haben, jeder Besitz führt dazu, dass andere ihn auch gerne hätten, die Jugend neidet den Älteren ihr materielles Vermögen und ihre Lebenserfahrung, während die Alten den Jungen ihre Fitness und ihre viel längere Lebenserwartung neiden. Jede noch so hoch entwickelte Intelligenz bringt Fortschritte in bestimmten Funktionskreisen, aber das Menschsein als solches wird immer ein großes Spiel im Feld unendlicher Chancen und Schicksalsschläge sein, die zufallsverteilt einige über Gebühr belohnen und andere benachteiligen werden. Das sog. "Ideal" bleibt eine anzustrebende Größe in dem Bewusstsein, das es nie erreichet werden kann.

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Da vernünftiges (situationsangemessenes) Handeln nur möglich ist, wenn das steuernde Programm, also das vernünftige Denken nicht gegeben ist, kann man die von dir gestellte Frage nicht beantworten indem man sich für eine deiner beiden angebotenen Alternativen entscheidet.

Nur ganz wenige komplexe Handlungen erfolgen ohne eine gedankliche Vorbereitung. Da gibt es die schlichten Reflexe oder auch die Routinen, die durch einen auslösenden Reiz in unkontrollierter Weise ablaufen. Allerdings wurden auch die Routinen als Handlungen zunächst einmal erworben und waren damit dem Versuchs- und Irrtumslernen unterworfen, das notwendigerweise auch als eine der Grundlagen des vernünftigen Denkens angesehen werden kann. An diesem Beispiel läßt sich erkennen, dass das "vernünftige Denken" vorwiegend an der Realität, also an der praktischen Überprüfung ausgestaltet wird.

Bilanz: Vernünftiges Denken entwickelt sich mit Hilfe des erfolgreichen Handelns, und nach den dadurch erworbenen vernünftigen Handlungsmustern erfolgt fernerhin das vernünftige Handeln, das abermals seine Feinjustierung wiederum in den Optimierungsprozessen innerhalb der ausgeführten Handlungen gewinnt.

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Der größte Vorteil des steigenden CO2-Anteils in der Luft auf jetzt ca. 420 ppm ist der extrem stimulierende Wachstumseffekt. Bei einem Anstieg um 300 ppm steigt die Produktivität der Pflanzen um ca. 30 %. Die umfassenden Untersuchungen des amerikanischen CO2-Experten Craig Idso ergaben eine Ertragssteigerung für Weizen, Roggen, Hafer und Reis (bei 300 ppm-Zunahme von CO2) von 43 %; bei zahlreichen Früchten um 24% und bei Gemüse und Wurzeln um ca. 46%, sowie für Erbsen, Bohnen und Soja um 37%.

Auch Gehölze und Bäume zeigen ein um 50% stärkeres Wachstum, was zumindest einen Teil der viel zu großen Abholzung der tropischen Wälder kompensieren kann.

Ferner wird bei einer substantiellen CO2-Erhöhung die Wassernutzung der Pflanzen verbessert, da sie ihre Spaltöffnung nicht mehr so weit öffnen müssen, wenn genügend CO2 in der Luft vorhanden ist. Diese Wassereinsparung ist besonders für die Länder wichtig, die Wasser als Mangelware haben und ständig bemüht sind, nur so weit künstlich zu bewässern, wie unbedingt erforderlich ist.

Für alle Lebewesen in den eher kalten Klimazonen der nördlichen Hemisphäre ist eine Erwärmung sicher von Vorteil, da nachweislich das Leben in den Warmzeiten der Erdgeschichte prosperierte, während es in den Kaltzeiten zurückging, stagnierte und großteils zum Erliegen kam.

Auch die menschlichen Kulturen blühten besonders in den letzten Warmperioden (50 vor bis 250 nach Beginn der Zeitrechnung (Römerzeit) und im mittelalterlichen Klimaoptimum (950-1200), wohingegen in den Kaltzeiten 350 - 550 während der Völkerwanderungen (Pest und Hungersnöte) und in der sog. kleinen Eiszeit (1400 - 1700) ebenfalls Kriege, Wanderungen und Hungerperioden die Kälte den Menschen in Europa substantiell zusetzte.

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Nicht nur deine bereits angeführten Beispiele zeigen, dass bei den Grünen ein gelebtes und ernst genommenes Christentum keine positive Resonanz findet. Immer wieder findet man bei Grünen-Abgeordneten (weibl. wie männl.), dass sie ganz bewusst christliche Werte als "aus der Zeit gefallen" betrachten und diesen keine Bedeutung zumessen wollen. Im Gegenteil bevorzugen sie weit stärker muslimische Werte, obwohl sie sich denen naturgemäß auch nicht wirklich anvertrauen wollen (nur ganz wenige konvertieren zum Islam mit allen Konsequenzen).

Christliche Werte werden vor allem von Anhängern der CDU/CSU geteilt, und - man glaubt es kaum! - auch von Vertretern der AfD, die christliche Werte gegen die Dominanzbestrebungen des Islam verteidigen wollen. Von da aus ist es schon eine Ironie, das ausgerechnet Vertreter/innen der christlichen Kirchen ihren Gläubigen empfehlen, keineswegs die AfD zu wählen. Ich denke jedoch, dass sie sich mit der Wertewelt der AfD gar nicht erst auseinandersetzen und sich lieber den Dämonisierungsbemühungen der etablierten Parteien anschließen, weil es im Leben einfach immer anstrengender ist, sich wirklich sachkundig zu machen.

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Da nach wie vor ein besonderer Schwerpunkt der Philosophie die Ethik und die Moral betrifft, und zahlreiche gesellschaftspolitische Fragen eben aus dieser Perspektive zu bewerten sind, können Philosophen durchaus auf diesem Feld gute Denkanstöße liefern.

Als ein extrem gutes Beispiel möchte ich hier den Krieg in Gaza anführen. Hier prallen unterschiedliche moralische Werte hart aufeinander: "Hat Israel, das gegen die von der Hamas beabsichtigte Auslöschung kämpft, nun seinerseits das Recht aus einer Position absoluter militärischer Überlegenheit dieses Land mit seinen militärischen Strukturen nahezu komplett zu vernichten?" Gewiss, die Hamas hält immer noch zahlreiche israelitische Geiseln zurück, was Isreal als Grund für seine nicht nachlassenden Angriffe begreift, und doch ist zu fragen, ob die starre Haltung der Hamasführer ausreicht, Isreal das Recht zu geben, einen desaströsen Vernichtungsschlag nach dem anderen gegen Strukturen und Menschen in Gaza durchzuführen. Die hochgradig moralisch schwierig zu bewertende Sachlage ist gerade für Philosophen ein Feld, auf dem sie ihre ganze Kompetenz einbringen können.

Und so gibt es nicht nur auf dem Feld der Moral, sondern auch in zahlreichen anderen Lebensbereichen, in denen es zu Konflikten in der Wertewelt von Bevölkerungsgruppen, Parteien, Interessengruppen, sozialen Schichten und diversen Alterskohorten kommt, immer wieder die Forderung nach kompetenter Argumentation, die von gelernten Philosophen eher geleistet werden kann als von emotional und ideologisch festgelegten Journalisten oder Politikern.

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Wenn überhaupt, wäre die AfD nur der Koalitionspartner, d.h. alle sog. extremistischen Ideen der AfD würden auf ein vertretbares Maß reduziert werden. So etwa will die AfD ja nicht aus der EU austreten, sondern nur die extrem weit gehende Bevormundung durch Brüssel etwas zurückdrehen. Die Einwanderung will sie zudem nicht abschaffen, sondern begrenzen, weil die Aufnahmekapazitäten der Kommunen bereits überfordert sind (hierzu "Markus Lanz" Sendung vom 22.4.25, in der mehrere kommunale Politiker ihre extremen Sorgen zum Ausdruck brachten.) Sie will gezielte Einwanderung von qualifizierten Menschen aus allen Ländern nach dem Vorbild von Australien. Zudem möchte sie zurück zu einer bezahlbaren grundlastsicheren Energiepolitik, in der es natürlich sowohl Kraftwerke betrieben mit fossilen Energien als auch Atomkraftwerke gibt. Den exzessiven Ausbau der Windräder will sie stoppen, weil sowohl Wind- wie auch Solarenergie immer nur Zusatzquellen für Strom sein können, wie aus endlos vielen Gutachten von Energieexperten immer wieder ersichtlich ist.

Wenn man sich so eine partielle Regierungsbeteiligung unter Federführung der CDU anschaut, kann man durchaus der Meinung sein, dass jede Partei in einer echten Demokratie einmal eine Chance haben sollte.

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Das Problem für die CDU war doch vorprogrammiert, als sie sich entschieden haben eine grundlegend andere Politik zu etablieren, die in etlichen Aspekten mit den Zielvorstellungen der AfD identisch oder zumindest sehr ähnlich sein würde. Merz hat das in sehr engagiert vorgetragenen Reden auch immer wieder betont, dass er die politischen Programme der Grünen und der SPD für völlig verfehlt und unangebracht hält.

Wenn er dann nach der Wahl mit genau den Leuten in einer Koalition zusammenarbeiten will, die er vorher ausgeschlossen hat, ist das ein absoluter logischer Bruch, der genau das Desaster produzieren muss, vor dem die "Koalition" jetzt steht.

Merz kann mit den Sozialdemokraten nur scheitern. Er wird weiterhin eine linksgrüne Politik machen, weil er für seine alternative Agenda keine Mehrheit finden wird, und die CDU-Wählerinnen und Wähler werden aus großer Enttäuschung vermutlich bei der nächsten Wahl noch weit mehr zur AfD abwandern.

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Das Problem ist tatsächlich die extreme Verstädterung. Allein in Deutschland leben wenigstens drei viertel der Menschen in Städten, und wie sollten diese dann zu Kleingärten kommen, in denen sie ihre Nahrungsmittel anbauen könnten. Zudem unterliegt Deutschland den jahreszeitlichen Schwankungen, d.h. im Sommer und Herbst würde sicher genug Nahrung verfügbar sein, doch im Winter und Frühjahr kann man kaum durch Konservierung ausreichend frische Nahrungsmittel verfügbar halten.

Zudem ist zu bedenken, dass in einer Gesellschaft immer Spezialisten gebraucht werden, also Experten für den Hausbau, für die Versorgung mit Brennstoffen für das Heizen im Winter, für Transport, für die Beschaffung von Kleidung, für das Schul-, Verwaltungs- und medizinische Versorgungssystem, die alle nicht gleichzeitig ihre Nahrungsmittel anbauen könnten. Es müsste also auf jeden Fall wieder ein landwirtschaftliches Versorgungssystem geschaffen werden, damit alle Menschen ausreichend Nahrung verfügbar haben.

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Wenn unsere neue Regierung jetzt die Energiekosten substantiell herunterbekommen will, um den Wirtschaftsstandort Deutschland wieder so weit attraktiv zu machen, dass nicht ständig weitere Industrien abwandern, dann sollte man so lange gute funktionstüchtige Kraftwerke, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, am Netz lassen. Wenn wir die grundlastfähigen Kohlekraftwerke vorzeitig abschalten, müssen wir an allen kritischen Tagen die fehlende Energie sehr teuer aus dem Ausland einkaufen, was gesamtökologisch nicht sinnvoll ist.

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Das Besondere an Sartre ist, dass er die bis dahin weitgehend etablierte Grundannahme in Frage stellte, dass der Mensch für seine Freiheit kämpfen müsse, dass er Freiräume für sein Tun und Handeln verteidigen müsse, dass Mitmenschen oftmals aus Rivalität und Machtinteresse geneigt seien, ihm seine Freiheitsrechte zu beschneiden oder streitig zu machen.

Sartre etablierte einen völlig neuen Ansatz, indem er den Menschen als den Gestalter seiner Existenz betrachtete. Der Mensch ist also nicht der Abhängige, der Unfreie, der Sklave, der Befehlsempfänger, sondern er ist ins Dasein geworfen, um seinen Leben Sinnhaftigkeit zu verleihen. Er ist verpflichtet als Handelnder die ihm grundsätzlich verliehene Freiheit zu nutzen, und sein Leben in großer Ernsthaftigkeit zu einem existentiell bedeutsamen Mitglied der menschlichen Gemeinschaft auszuformen. Das dazu etablierte Schlagwort lautete dann: "Der Mensch ist zur Freiheit verurteilt!"

Die Konsequenz ist dabei vielgestaltig. Wer "verurteilt" ist, erfährt Notwendigkeit und Zwang zu eigenständiger Analyse und Bewertung der Welt, um erst dann die Kompetenz zu erlangen, sich jetzt tatkräftig und engagiert für die erkannten Werte und Ziele einzusetzen. So konnte man Sartre auch bis in hohe Alter als Teilnehmer von Protestveranstaltungen erleben. Nur ständige lebhafte und mit Leidenschaft geführte Diskussionen bilden für ihn die Voraussetzung, die von ihm beschriebene existentielle Freiheit zu leben. Jede Passivität, jede pomadige Untätigkeit, jedes langweilige Geschehenlassen ist ihm ein Widerspruch zu der Forderung nach aktiver Gestaltung des Lebens in die nahezu unbegrenzt erscheinen Freiräume der Daseinsgestaltung. Nur dieses aufregende existentielle Leben und Agieren zählt für ihn, alles andere ist schlicht ungelebtes Leben.

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Wenn jemand sagt, dass eine Handlung keinen Sinn macht (aus der englisch/amerikanischen Sprache (make sense), will er ausdrücken, dass die Handlung zur Erreichung des angestrebten Zieles nicht hilfreich ist.

Es muss also immer zunächst ein angestrebtes Ziel vorliegen, bevor überlegt werden kann, wie man dieses Ziel erreichen kann. Wenn mehrere Lösungen angeboten werden, können kompetente Akteure jetzt abschätzen, welche der verschiedenen Prozeduren jetzt schnell, günstig und leicht durchführbar sein wird. Sie sagen dann: "Prozedur 1 ist gut und kann leicht umgesetzt werden, weil es Leute gibt, die das ausführen können." Bei Prozedur 2 sagen sie vielleicht: " Dieser Weg ist mühsam, umständlich und teuer." Und bei Prozedur 3 sagen sie möglicherweise: "Dieses Verfahren macht keinen Sinn, weil es viel zu teuer und zu schwierig ist und zudem mit großen Risiken verbunden ist, dass sich jemand dabei verletzen kann."

Bilanz: Eine sinnvolle Handlung oder ein sinnvolles Konzept ist immer erst möglich, wenn ein anzustrebendes Ziel vorgegeben ist.

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Eine wirklich interessante Frage, die bei mir sogleich in verschiedene Stränge aufgeteilt wird.

Die vertrauten Größen "Einkommen" und "Vermögenswerte" werden ja schon immer von vielen Leuten diskutiert. Allerdings wird in deiner Frage bereits ein Teil der Lösung angeboten. Menschen sind ja nicht wirklich frei, d.h. wer eine gewisse Ehrgeizstruktur durch seine Erziehung, durch seine Prägungen und Vorbilder im Elternhaus erfahren hat, kann sich nur sehr bedingt davon lossagen. Wenn nun wie bei mir die Ehrgeizstruktur relativ ausgeprägt ist, weil ich von meiner Mutter grundsätzlich nur dann akzeptiert und gelobt wurde, wenn ich eine sichtbare Leistung erbracht hatte, ist naturgemäß immer ein unterschwellig wirkmächtiger Hunger auf "irgend ein Gut" aktiv. Da mir Geld- und Besitzwerte weniger wichtig sind, bin ich auf andere "Güter" ausgerichtet, und das sind bei mir sog. "Bildungsgüter". So etwa habe ich zwei Handwerksausbildungen durchlaufen, drei mal an einer Universität ein Vollstudium gemacht und zudem zahlreiche Zusatzausbildungen mit den entsprechenden Zertifikaten erworben, so z.B. Amateurfunker, Sporttrainer, Spielleiter im Theater, Tauchlehrer bis Instruktor 3, Privatpilot, alle Segellizenzen bis SHS, Jagdschein, usw. Selbst in diesem Forum bin ich mit meinen 2600 relativ ausführlichen Antworten wieder deutlich bei den ehrgeizigen Teilnehmern einzuordnen.

Bilanz: Die Frage nach dem "genug" ist kaum zu beantworten, weil sie extrem von der Persönlichkeitsstruktur abhängig ist. Menschen mit einer ausgeprägten Ehrgeizstruktur sind "immer auf dem Weg". Jedes erreichte Ziel wird als Beginn für einen neuen Weg und ein neues Ziel gesehen. Wer jedoch in seiner Stammkneipe allabendlich hinter seinem Bier über die Schlechtigkeit der Welt meditiert, ist im Grunde mit seinem Dasein zufrieden und hofft nur, dass er "morgen hier wieder sitzen kann".

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Meinung des Tages: Trotz Trumps Kürzung von Geldern - sollten Universitäten auch gegen politischen Widerstand Diversität fördern?

(Bild mit KI erstellt)

Trump-Regierung setzt Eliteuni unter Druck

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hat Fördermittel in Höhe von rund 2,2 Milliarden Dollar sowie weitere 60 Millionen Dollar an Vertragsgeldern für die Eliteuniversität Harvard eingefroren.

Als Begründung nennt sie eine angebliche Missachtung von Bürgerrechten und unzureichende Maßnahmen gegen Antisemitismus. Konkreter Auslöser war die Weigerung Harvards, mehrere politische Forderungen der Regierung umzusetzen. Besonders betroffen ist das Diversitätsprogramm, das etwa Minderheiten fördern sollte.

Trump-Regierung bedroht Autonomie der Universität

Präsident Trump fordert unter anderem, dass Harvard ausländische Studenten bei Regelverstößen den Bundesbehörden meldet, die Meinungsvielfalt überprüft und die Zulassung sowie Einstellung von Personen nicht länger nach Diversitätskriterien vornimmt.

Der Universitätspräsident Alan Garber sieht darin einen Angriff auf die Autonomie und Meinungsfreiheit der Universität, die durch die Verfassung geschützt sei.

Debatte um strukturelle Unabhängigkeit von Universitäten

Garber betont, dass Harvard gegen Antisemitismus vorgehen werde; die Universität hatte bereits im Januar Maßnahmen zum Schutz jüdischer Studierender eingeleitet und damit zwei Klagen beigelegt.

Laut Garber fehlt der Regierung das Interesse an konstruktiver Zusammenarbeit; stattdessen gehe es viel mehr um ideologische Kontrolle. Während andere Hochschulen wie Columbia Zugeständnisse machten, verteidigt Harvard seine Unabhängigkeit und bemüht sich nun um alternative Finanzierungen.

Unsere Fragen an Euch:

  • Sollten Universitäten auch bei politischem Widerstand Diversität weiter fördern?
  • Wie viel Einfluss auf Inhalte und Strukturen privater Universitäten sollten Eurer Meinung nach Regierungen haben dürfen?
  • Wie viel Unabhängigkeit ist überhaupt gegeben, wenn staatliche Fördermittel im Spiel sind?
  • Welche Auswirkungen könnte die Bildungspolitik Trump auf die USA als Wissenschaftsstandort haben?

Wir freuen uns auf Eure Meinungen.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

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Wenn man sieht, dass immer immer mehr Lehrstühle für Genderstudien geschaffen werden, und dass an manchen Universitäten mehr Lehrpersonal damit beschäftigt ist, die Geschlechtsidentitätsprobleme einer kleinen Minderheit von Menschen zu erforschen, andererseits die Technikforschung, die einem Land wirtschaftliche Prosperität gewährt, immer dürftiger besetzt wird, dann kann man als Regierung durchaus reglementierend eingreifen. Immerhin werden die Dozenten und die ihnen unterstellten Institute ja von Steuergeldern bezahlt, und da ist es sicher geboten hier auf den Nutzen dieser eingesetzten Gelder für die breite Bevölkerungsmehrheit zu achten.

Ich denke, wenn Universitäten primär durch staatliche Gelder finanziert werden, kann der Staat in erheblichem Umfang mitbestimmen, wie die Verteilung dieser Gelder zu regeln ist. Er muss darauf achten, dass primär für die Forschung wirtschaftsrelevanter Bereiche, also besonders die Naturwissenschaften, die Technik und die Medizin gearbeitet wird. Das schließt natürlich nicht aus, dass ebenfalls gesellschaftspolitische Fächer bedient werden wie die Soziologie, die Psychologie, die Pädagogik und natürlich die Wirtschaftswissenschaften, die Politik und der Bereich Jura. Soweit ich das mitbekommen habe, stört sich Trump ja lediglich an dem Missverhältnis, weil der Staat doch stets in der Verantwortung steht, das Wohl seiner Bürger zu gewährleisten, und das hängt nun einmal extrem davon ab, wie solide die produktiven Institutionen mit Fachkräften versorgt werden.

Damit ist eindeutig gesagt, dass die Wissenschaftsförderung selbstverständlich eher ausgeweitet als beschnitten werden darf. Nur wird in den Medien leider verschwiegen, dass Trump allein gegen die in seiner Sicht hypertrophierte Bedienung der Genderforschung und anderer exotischer Studienfächer zu Felde zieht, die nur eine sehr kleine Schicht von Leuten betrifft und interessiert.

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Da sich aus neuronalen Netzen mit Ganglienknoten in der Stammesgeschichte schließlich funktions- und artspezifische Gehirne entwickelt haben, ist es naheliegend, dass die Neuronenstruktur mit ihren Potentialen übergreifend bei allen Organismen eines Formtypus weitgehend gleich aufgebaut sind.

Bis auf die angeborenen Verhaltensstrukturen und die angeborenen Dispositionen für spezifisches funktionales Lernen (Prägung), herrscht jedoch eine hochgradige Offenheit für die Ausgestaltung der Persönlichkeit durch ihre individuellen Lernerfahrungen. Und auch die Bewusstseinselemente, die selbstreflektorisch schließlich das Ich (sowohl die bewussten Anteile wie auch die unbewussten Anteile) ausmachen, werden hier nach genetisch vorgegebenen Strategien in der zwischenmenschlichen Begegnung ausgestaltet.

Damit ist deine Frage in weitgehender Übereinstimmung mit deinem Angebot 1 beantwortet.

Antwortmöglichkeit 2 ist um ein vielfaches unwahrscheinlicher, weil man dazu viel mehr unbewiesene hochspekulative Elemente etablieren müsste, und in der Wissenschaft ist man stets gut beraten, wenn man bei mehreren Erklärungsmöglichkeiten zunächst zu der einfacheren greift.

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Aus deiner Frage meine ich zu erkennen, dass du nicht nicht nach einer Antwort auf deine Frage, sondern nach einem Trost fragst. Da es absolut zutreffend ist, dass 37 Jahre in unserer Gesellschaft mit ihren umfassenden gesundheitserhaltenden Angeboten ein wirklich kurzes und damit auch "zu kurzes" Leben ist, ist die Frage lediglich, wie man als Mensch, für den eben dieses Leben bedeutungsvoll war, damit umgehen kann. Es ist die ewige Frage, warum sich Katastrophen ereignen, warum sich Ungerechtigkeit so oft durchsetzen kann, warum hoffnungsvolles Leben vernichtet und Krankheit und Tod über friedvolles wohlmeinendes Tun dominieren kann.

Die Antwort ist da eigentlich nur, dass menschliches Leben den ewigen Prozessen der biologischen Evolution mit ihren absolut moralfreien von Zufall und Notwendigkeit geleiteten Prozessen unterworfen ist. Wie viele Menschen, die felsenfest an das Wirken einer auf Gerechtigkeit hin agierenden Gottheit geglaubt haben, wurden bitter enttäuscht und gaben diesen Glauben auf. Wir sind gnadenlos diesen kaltherzigen Gesetzen des Zufalls ausgeliefert. Einer gewinnt einen liebenden Partner oder eine fürsorgliche einfühlsame Partnerin, der andere wird hereingelegt, ausgebeutet und in den Tod getrieben.

Viele Schriftsteller/innen haben diese Thematik bearbeitet. Ich denke nur an George Orwell mit seiner Erzählung: "Die Brücke von San Luis Ray" in der geradezu verzweifelt gefragt wird, ob die fünf unvermittelt in den Tod stürzenden Menschen nicht doch alle wegen ihrer möglichen Verfehlungen vernichtet wurden, und in der eben diese Frage verneint werden musste. Der Schrei an den unsichtbaren Gott verhallt im Nichts. Eben dieses Ausgeliefertsein an das "Fatum" ist es, was uns Menschen bleibt.

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Philosophisch gesehen wird mit diesem Problem beschrieben, dass von zwei Prozessen, die unmittelbar aufeinander bezogen und wechselseitig voneinander abhängig sind, naturgemäß nicht gesagt werden kann, welcher dieser beiden Prozesse ursächlich zeitlich vorgeschaltet ist.

Wenn man also diese kleine Aussage als Beispiel für eine schwierig zu klärende Abhängigkeit verwendet, gibt man lediglich zu verstehen, dass es unmöglich ist, hier eine Lösung finden zu können. Man erwartet also keine Antwort, sondern nur eine Zustimmung dafür, dass die Primärursache für die beiden sich wechselseitig bedingenden Prozesse nicht gefunden werden kann.

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Die Astrophysik ist doch der Meinung, dass sie bislang bereits substantielle Erkenntnisse über unser Universum herausgearbeitet hat. Dazu gehören auch die räumlichen Dimensionen. Wenn man jedoch über Raumparameter sprechen kann, dann lassen sich Positionen eher mittig oder oder eher peripher durchaus formulieren und benennen.

In Hinblick auf die Zeit sind zudem - bezogen auf die sog. Jetztzeit - ebenfalls Aussagen zu tätigen.

Bei all diesen Aussagen ist es nicht erforderlich von einem dualistischen Weltbild auszugehen. Man kann sogar festhalten, dass die Mehrzahl aller Naturwissenschaftler zu einem monistischen Weltbild neigt, d.h. alle Phänomene sind in dieser Welt aufeinander bezogen, sind voneinander abhängig, korrelieren miteinander und stehen in komplexen Netzwerken miteinander in Verbindung. Da ist kein Raum für eine irgendwie zu etablierende andere "Geistwelt", die eigenen Gesetzen gehorcht und an bestimmten Kontaktpunkten auf die sog. physikalistische Welt einwirken kann. Folglich haben grundsätzlich alle von uns beschriebenen Geistesphänomene eine materielle Grundlage, die selbstverständlich nicht allein stofflich sein muss, sondern auch eine Vielzahl von Strahlungs- oder anderen Kraft-, Energie- oder Feldelementen mit einschließt.

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Ob du hier bleiben und ein gutes Leben führen kannst, hängt ganz von dir ab. Falls du den Lebensstil und die Lebensgewohnheiten der hier "schon länger lebenden Menschen" akzeptierst, ihn also nicht verachtest und im Protest bevorzugt in einer sog. Parallelgesellschaft leben möchtest (denn nur gegen solche Leute richtet sich die Ablehnung der AfD), dann bist du bei den AfD-Anhängern gern gesehen und akzeptiert.

Es ist doch in fast allen Ländern so: Wenn fremde Menschen aus anderen Kulturen einwandern und sich integrieren, werden sie akzeptiert und werden nach einiger Zeit ein Teil der bestehenden Kulturgemeinschaft. Wenn sie jedoch zeigen, dass ihnen der Lebensstil der bestehenden Gemeinschaft zuwider ist, sie ihn verachten und das obendrein ständig lautstark sagen, dann werden sie Verhaltensweisen der Ablehnung auslösen, was doch auch sehr gut nachvollziehbar ist.

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