Wenn du eher an einem sehr auf Sachargumente angelegten Thema interessiert bist, würde ich das Thema "Niere" wählen. Die Niere ist durch ungezählte Medizindissertationen hervorragend erforscht, zudem gibt es ungemein viel gute Information darüber im Netz, auch kannst du in Buchhandlungen in der Medizinabteilung bis zum Physikum das Normalverhalten der Niere ausgezeichnet beschrieben vorfinden. In der Medizinabteilung für den Laienleser gibt es aber auch gute Literatur über dieses Organ, so dass du sicher sein kannst, hier in jedem Fall einen guten Vortrag bringen zu können (abhängig vom Fleiß und dem Bedürfnis, die geschilderten Prozesse auch versehen zu wollen).

Bei den Enzymen gibt es ebenfalls viel Literatur, doch sind die Enzyme so universell einzusetzende Agentien, dass du auf jeden Fall eine Auswahl treffen musst. Auch ist die Thematik "Enzyme in der Biotechnologie" ein klar anspruchsvolleres Thema, was sicher deutlich mehr Arbeit von deiner Seite erforderlich macht.

Nur zu diesen beiden Themen würde ich dir raten können. Der "Lotuseffekt" bietet kaum Stoff für ein zwanzig-minütiges Referat (wenn du nicht in das Thema "physikalische Substrukturen" einsteigen willst). "Homöostase" ist eine ganz knifflige Angelegenheit, die du erst einmal in den Griff bekommen musst. Und bei der Laktose-Intoleranz kommst du unweigerlich in die ganze Problematik der Immunbiologie, die uferlos ist.

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Ich bezweifle stark, dass ein Mensch jederzeit zwischen Gut und Böse unterscheiden kann, weil es ungemein schwierig ist in jeder Situation die sehr groben Kategorien "gut" und "böse" überhaupt anwenden zu können. Bedenke doch wie viele moralische Dilemmata in der Ethik und auch in der Literatur beschrieben wurden, bei denen es keine Lösung gab. Bei fast allen Völkern gibt es ethische Vorgaben, die von wiederum anderen Völkern grundsätzlich anders bewertet werden. Der Moralkodex eines Moslem ist deutlich anders als der eines im neutestamentlich christlich Sinne aufgewachsenen Menschen. Genau das führt doch gerade unmittelbar sichtbar zu den großen Spannungen in unserer Kultur hier im Land.

Und zudem gibt es da noch die ungemein wirkmächtigen unbewussten Kräfte, die mein Handeln moralisch hufhübschen können. Beispiel: Wenn ich einen Menschen wegen eines kleinen Vergehens verbal hart verurteilt habe und mir eigentlich zerknirscht eingestehen müsste, dass ich hier einen großen Fehler begangen habe, dann beschwichtigt mich mein Unbewusstes, das mir einflüstert, dass ich völlig zu recht so reagiert habe: "Dem mussten einfach mal seine Grenzen aufgezeigt werden!" "Hier musste endlich mal Klartext geredet werden!", "Wenn der nicht endlich mal einen vor den Bug bekommt, lernt der das nie!" Und genau über solche psychischen Mechanismen schützen wir unser verletzliches Ego, bleiben aber mit unserem moralischen Anspruch "immer zwischen Gut und Böse unterscheiden zu können" auf der Strecke.

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Das Bestreben, die Welt ums sich herum besser verstehbar zu machen, geht einher mit dem Bemühen, Kategorien zu finden. So ist es seit archaischen Zeiten naheliegend, dass gleich aussehende Tiere in der menschlichen Kommunikation bestimmte begriffliche Zuweisungen erhalten (Hunde, Pferde, Katzen, usw.).

Wenn man nun darangeht, die Welt um sich herum in sog. "fundamentale Kategorien" einzuteilen, dann bietet es sich an, zunächst einmal alles Feste (Erde, Gestein) als eine Kategorie zu fassen. Klar dagegen abgesetzt sind alle flüssigen Stoffe, also die wässrigen (ölige Stoffe waren so selten, dass ihnen keine eigene Kategorie zukam). Und schließlich war die Luft nochmals etwas völlig anderes, so dass auch sie in einer eigenständigen Kategorie gefasst wurde. Interessant ist, dass dem Feuer daneben ebenfalls so ein Status zuerkannt wurde, was wohl damit zu begründen is, dass Feuer so fundamental auffällig und auch bedrohlich in das Leben der Menschen eingreifen konnte, dass ihm ebenfalls ein fundamentaler Status zugebilligt wurde.

Klar, dass diese kategoriale Einteilung der Welt vorwissenschaftlich ist, bemerkenswert bleibt trotzdem, dass sie nach meinem Dafürhalten viel zu lange in der Entwicklungsgeschichte und im Bildungskanon der Menschheit gelehrt wurde, obwohl man bereits zahlreiche Elemente isoliert und beschrieben hatte als "die grundlegenden Bausteine der realen Welt" (Sauerstoff, Eisen, Kupfer, Wasserstoff, Chlor, Gold - alle diese Stoffe waren seit mehreren hundert Jahren bekannt).

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Deine Hypothese, dass Frauen die "starken Männer" als Paarungspartner bevorzugen, ist leider nicht richtig. Sie entspricht einem alten Klischee, dass die Biologen in der Vergangenheit oft vorgetragen haben, obwohl es nur sehr bedingt richtig ist.

Tatsächlich bevorzugen Frauen Männer, die hohe soziale Anerkennung genießen. Und die hohe soziale Anerkennung gewinnen Männer durch das Ausleben von Kompetenzen. Solche Kompetenzen können sich z.B. in strategischem Denken zeigen, d.h. wenn ein Mann innerhalb der Gruppe durch günstige Vorschläge für das Lösen von öffentlichen Problemen auffällt. Oder wenn ein Mann durch stimmige Kalkulationen sein Vermögen weit besser vermehren kann als der sog. "Durchschnittsmann". Das dezente Zeigen von Macht wirkt auf Frauen erotisierend. Der Bodybuilder wirkt dagegen eher ängstigend und abstoßend.

Bilanz: Erfolgreiche Männer mit gutem sozialen Status, die nur unterschwellig zeigen, welche Kompetenzen sie besitzen und die zudem Frauen gegenüber ein hohes Maß an Wertschätzung zeigen, sind die attraktiven, begehrenswerten Männer, weil sie signalisieren, dass sie für das Überleben einer "Aufzuchtsgemeinschaft" mit Kindern die sichereren Kandidaten sind.

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"Kontrovers" heißt doch, dass man die Dinge aus unterschiedlicher Perspektive deuten kann. Du selbst bringst deine Beispiele aber so, dass sie mehr oder weniger als "absolut", also gerade nicht als deutungsoffen gesehen werden.

Wenn du z.B. "die Natur als absolut kalt und gleichgültig" bezeichnest, dann ist das nach meiner Erfahrung eine apodiktische, unumstößliche, nicht in Frage zu ziehende Formulierung.

"Kontrovers" wäre deine Aussage erst dann, wenn du die Natur im Erleben des Menschen als "oft schön, harmonisch, wohl auch geheimnisvoll, mysteriös und unergründlich" darstellen würdest, und dass der Einklang mit der Natur für den Menschen Ruhe, Geborgenheit und inneren Reichtum bedeuten kann. Dass es aber andererseits in der Natur auch den gnadenlosen Kampf ums Überleben gibt, der kalt und unbarmherzig sein kann; und dass letztlich jedes Leben im Tod endet und gerade der Mensch immer im Bewusstsein seiner sicheren physischen Vernichtung sein Leben trotzdem in positiver Erwartung gestalten soll.

Du siehst: Eine "kontroverse Betrachtungsweise" bringt unterschiedliche Perspektiven, die in ihrer Wertung möglichst auseinander liegen sollten, um die Differenzen deutlich in Erscheinung treten zu lassen.

Deine Frage sollte also, wenn ich dein Anliegen recht verstehe so gestellt werden: "Warum deuten wir die Welt so "kontrovers", also sowohl positiv wie negativ, obwohl die "pessimistische Sichtweise" doch offenkundig weit wahrhaftiger und ehrlicher ist?" Darauf zu antworten ist dann eine neue Herausforderung.

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Mit dem Begriff der Unendlichkeit arbeiten wir mindestens in dreierlei Hinsicht. Zum ersten sprechen wir immer dann von "unendlich", wenn wir sich wiederholende Prozesse nicht mehr überschauen können, d.h. wenn wir nicht mehr angeben können, wann ein bestimmter Prozess einmal begonnen hat und wann er vielleicht einmal enden wird. Auch bestimmte Vorgänge oder Zustände, unter denen wir leiden, werden leicht als "unendlich" bezeichnet.

Zum anderen haben wir Größen, die sich so weit von unseren täglichen Erfahrungen entfernen, dass auch hier der Begriff Unendlichkeit angebracht erscheint. Dabei sind insbesondere die Dimensionen des Weltalls zu nennen. Doch genauso können wir auch in der Welt der Nanostrukturen mit "Unendlichkeiten" operieren.

Und schließlich haben wir noch die mathematischen Unendlichkeiten. Interessant ist dabei, dass gerade hier oftmals die Unendlichkeit keineswegs zu einem Ende führt aber trotzdem endliche Prozesse stattfinden: Beispiel: Wenn man 1 + 1/2 + 1/4 + 1/8 und so weiter immer fortsetzt, kommt man "im Unendlichen" zum festen Zahlenwert Zwei.

Bilanz: "Unendlichkeit" ist ein wichtiger Begriff, der Vieles der täglichen Erfahrungswelt beschreibt, aber sich nur selten auf eine "Endlosigkeit" bezieht.

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Für dich selbst beschreibst du dich nach meinem Gefühl etwas zu heroisch als "Überwinder der Todesangst". Das begründest du aber rational, indem du auf das dir nicht als weiterhin lebenswert erscheinende eigene Leben verweist. Unsere Gefühlswelt ist jedoch sehr komplex und zudem ausgebreitet über etliche mehr oder weniger bewusste und unbewusste Ebenen. Und eben darum wäre ich geneigt, mehr Unsicherheit bei einer Antwort auf diese Frage anzunehmen.

Wir können nach meinem Gefühl nicht sicher wissen, wie stark unser angeborener Überlebenswille ist, wenn uns die aktuelle Botschaft erreicht, dass wir in wenigen Tagen oder Wochen sterben werden. Ich rechne da durchaus noch mit diffusen, frei flottierenden Ängsten, die sich auch zu einem heftigen Abwehrverhalten gegenüber dem Sterbenmüssen verdichten können. Dazu gibt es gute und umfassende Berichte von professionellen Sterbegleiterinnen, die eine ganze Palette von Reaktionsmustern in ihren Abhandlungen vorlegen, so dass man doch relativ sicher erkennen kann, dass wir uns überhaupt nicht sicher sein können, wie wir dereinst auf unseren unmittelbar bevorstehenden Tod reagieren werden.

Übrigens ist das "Memento Mori!" als bedeutender Hinweis und Aufforderung zu verstehen, dass wir im Wissen um unsere Sterblichkeit "klug werden sollen!". Damit ist gesagt, dass wir uns stets fragen sollen, ob wir unser augenblickliches Leben substantiell inhaltlich gestaltet haben, und nicht nur "irgendwie dahingelebt oder es mit Banalitäten vertan haben".

Dein abschließender Hinweis auf die Philosophie der Stoa ist jedoch zutreffend.

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Das entscheidende Problem ist sicher die schwer vorstellbare Möglichkeit, detailreiche, hochspezifische neuronale Aktivitäten aufzeichnen zu können. EEGs sind ja nur ganz grobe Aktivitätsmuster, die keine Rückschlüsse auf die gedanklichen Inhalte zulassen. Selbst mit Hilfe aller möglichen Tomographien kann man lediglich eine grobe Zuordnung der Träume (Bewegungsträume; erotische Träume; Essträume; usw.)erreichen, nicht jedoch die Worte der Dialoge, die im Traum geführt werden, oder die detaillierten Bewegungsabläufe der handelnden Personen, die nicht ich selbst bin.

Um jedoch deine Frage zu beantworten, kann man leicht annehmen, dass für die Erweiterung der persönlichen Erfahrungen mit speziell schwierigen Lebenssituationen mit Sicherheit ein Zugewinn bestehen wird. In Träumen probieren wir ja auch Handlungen aus und erfahren, in welcher Weise sich die gewählten Handlungsmuster bewähren. Das gilt sogar für Träume mit absurden Geschehnissen, aus denen sich auf jeden Fall Rückschlüsse über unbewältigte Lebensvollzüge ableiten lassen.

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Die Black Box ist das Tier oder der Mensch, für den man erklären möchte, wie Sinnesinformation so verarbeitet wird, dass anschließend eine angemessene, sinnvolle Reaktion erfolgt.

Der adäquate Reiz ist ein Reiz, der genau auf das Sinnesorgan zugeschnitten ist, also z.B. ein Lichtreiz (visueller Reiz) für das Auge. Das Auge nimmt nun mit Hilfe seiner Sinneszellrezeptoren die Reize wahr und leitet sie über afferente (zum Gehirn hin laufende) Neuronen (Nervenbahnen) zu den Verarbeitungsinstanzen des Gehirns. Im Gehirn werden diese Informationen dann in mehreren hintereinander geschalteten Hirnarealen "bearbeitet", d.h. das primäre optische Zentrum für die Analyse von Farben und groben Formen, das sekundäre optische Zentrum für die Analyse des Gegenstandes (z.B. ein Blumenstrauß) und schließlich das tertiäre optische Zentrum, das den Blumenstrauß in einen Kontext einbindet (der Strauß von meiner Freundin, der wieder ein wenig Wasser braucht, damit er nicht vorzeitig verwelkt).

Danach wird die analysierte Information weitergeleitet und in anderen neuronalen Zentren bewertet. Jetzt hat der Mensch entschieden, dass er Wasser in die Vase nachfüllen will. Er baut dazu ein motorisches Programm auf, das in den motorischen Zentren gestaffelt einprogrammiert und anschließend über die efferenten Neuronen (zu den Muskeln hinlaufende) abgearbeitet wird, indem der Mensch erst ein Gefäß holt, dann zum Wasserhahn geht, das Gefäß füllt und schließlich die Vase auffüllt. Das relativ einfache Schema in deiner Frage notiert nur das "Erfolgsorgan", das in unserem Beispiel aber zahlreiche Muskeln des gesamten Körpers einschließt, um den komplexen Bewegungsablauf des "Nachgießens von Wasser" zu ermöglichen.

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Offensichtlich ist das Bild von einem Laien gemalt, allerdings mit einer guten Technik. Wenn man es mit der Software "Lens" identifiziert, taucht kein Name eines bedeutenden Künstlers auf. Folglich wird auch der Preis für das Bild, so man es auf einer Auktion anbieten würde, nicht sehr hoch sein - falls es überhaupt von jemandem genommen werden will.

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Im Bereich der subatomaren Teilchen sind die Bewegungen nur noch statistisch zu erfassen, weil ihre Abläufe variabel erfolgen, d.h. nicht mehr determiniert. Immer wenn man solche Prozesse abgreifen kann, um sie auf ein Makroobjekt zu projizieren, dann erlebt man Zufallsprozesse.

Dass die Makrowelt berechenbar ist, liegt daran, dass stets so viele Teilchen von atomarer Dimension beteiligt sind, dass ihre statistischen Mittelwerte zu berechenbaren Größen führen, wie man etwa an den Gesetzen der klassischen Physik erkennen kann.

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Da der Selbstmord eines Kindes ungleich seltener auftritt, berührt er das öffentliche Interesse deutlich stärker. Es werden viel stärker bohrende Fragen gestellt, welche Ursachen für diesen Freitod verantwortlich sein könnten. Dabei wird sogleich auf das Verhalten der für das Kind verantwortlichen Menschen geschaut, im Regelfall was die Mutter und der Vater des Kindes möglicherweise dazu beigetragen haben, dass das Kind seinem Leben ein Ende setzen wollte. Man kann da häufig auch eine "vorschnelle" Verurteilung der Eltern beobachten, weil es extrem unwahrscheinlich ist, dass ein Kind ohne sich in einer ausweglos erscheinenden Konfliktsituation zu befinden Selbstmord begeht. Man unterstellt dabei einem Kind grundsätzlich einen starken angeborenen Überlebenswillen, der einen Selbstmord ausschließen würde.

Werden dann Faktoren bekannt, dass das Kind an einer unheilbaren Krankheit litt, oder dass es mit einer extrem einschränkenden Behinderung leben musste, dann ist "die Öffentlichkeit" irgendwie beruhigt. Der Freitod ist dann nachvollziehbar, und das Geschehen verschwindet aus der öffentlichen Diskussion.

Bei Erwachsenen wird in der Regel nur recht wenig nachgefragt, was die <Ursachen für diese Handlung gewesen sein könnten. Meist ist es ja die Erfahrung von Insuffizienz im Alter, wenn der oder die Betreffende durch Krankheit oder Altersschwäche lebenswichtige Handlungen nicht mehr vollziehen können. Manche Alte haben auch das Gefühl, dass "jetzt nichts mehr kommen kann", und dass das langwierige Warten auf den Tod sie selbst und ihre Angehörigen nur noch jahrelang belasten wird und scheiden deshalb vorzeitig aus dem Leben.

Bilanz: Deine Vermutung ist absolut korrekt. Es gibt einen gravierenden Unterschied zwischen dem Freitod bei Kindern und Erwachsenen.

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Die KI-generierte Antwort hat bereits viele gute Elemente der Antwort vorgelegt, aber ich möchte aus eigener Erfahrung noch einige anführen.

Es kommt sehr darauf an, in welchem Umfang du dich als Student der Philosophie einbringst. Wenn du vorwiegend zuhören willst, dann kann die Sache recht schnell langweilig werden. Da werden philosophische Positionen auf einem recht abstrakten Niveau diskutiert, so dass man sich manchmal fragt, warum das einen Menschen interessieren kann. Ich habe z.B. ein Seminar besucht, bei dem es wochenlang darum ging, ob ein isoliertes Gehirn in einer Schale, wenn es mit den richtigen elektrischen Reizen stimuliert wird, herausfinden kann, ob es real lebt oder ob es mitbekommen kann, dass sein Zustand der gegebene in der Schale ist. Auch Diskussionen über eine zweite Erde (Zwerde), auf der alle Bedingungen zu unserer Erde gleich sind, bis auf die Tatsache, dass das Wasser durch eine andere Substanz ersetzt ist, konnten den vortragenden Dozenten faszinieren, nicht jedoch seine Studierende.

Damit will ich sagen, dass das Fach Philosophie nur für Leute eine richtige Wahl bedeutet, die sich so richtig einbringen wollen, die Lust an unendlicher Diskussion haben, ständig mitreden wollen, alles in Frage stellen und vor allem einen erheblichen Aufwand an Lernarbeit zu leisten bereit sind. Zudem ist das Studium der Philosophie eigentlich erst dann sinnvoll, wenn man reale Lebenserfahrung gesammelt hat. Wer gleich nach dem Abi dies Fach studieren will, kann sich leicht überfordert fühlen, weil ihm einfach zahlreiche Dimensionen menschlicher Existenz noch nicht begegnet sind. Zudem ist auch die Möglichkeit der Diskussion erst dann so richtig gegeben, wenn man ein substantielles Erfahrungswissen in den Humanwissenschaften im Hintergrund verfügbar hat.

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Dass Ruhm vergänglich ist, gehört zu den Basiseinsichten im Erinnerungsschatz fast aller Völker, wenn damit der schnelle Ruhm gemeint ist, der sich auf kurze extrem erfolgreiche Handlungen eines Einzelnen bezieht. Wenn ein Rennfahrer einige Siege eingefahren hat und anschließend verliert, so sinkt seine Reputation recht schnell und damit ist sein ehemaliger Ruhm verblasst.

Die großen Heldentaten sind dagegen anders zu bewerten. Hier gilt das Sprichwort: "Nur ewig währt der Toten Tatenruhm". Hier wäre z.B. der heldenhafte Lauf des Marathonläufers nach Athen zu nennen, oder die gewonnene Schlacht Alexanders des Großen bei Issos gegen König Xerxes.

Deine zweite sog. "Lebensweisheit" ist mir in diesem Wortlaut zwar nicht vertraut, aber sie entspricht dem nachgeschalteten Teil des obigen Textes (ewig währt der Toten Tatenruhm), der lautet: "aber das Gemeine (gemeint ist hier das Allgemeine, Unbedeutende) geht klanglos zum Orkus hinab". Gewiß ist dies keine besondere Erkenntnis, denn Banalitäten werden nicht aufgezeichnet und sind damit dem Gedächtnis der Völker verloren. Notiert werden da allenfalls typische Gewohnheiten, Gebräuche und Sitten, die eine Volksgemeinschaft gegenüber anderen auszeichnen.

Bilanz: Deine im vorgelegten Text angebotene Aussage ist damit zwar gültig, sie ist aber so sicher nicht ursprünglich vorgetragen worden, weil sie keinen wirklichen Gegensatz thematisiert (der Ruhm bleibt nicht, und die Banalität bleibt auch nicht).

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Deine Frage ist so angelegt, dass ich in ihr eine Unvereinbarkeit sehe. Du schreibst zum einen, dass die "schlimmste menschliche Emotion" zu benennen sie, um sie auszulöschen, und zum anderen schreibst du am Ende deiner Frage, dass die auszulöschende Emotion die "geringsten Auswirkungen" haben sollte.

Was soll denn nun sein? Sobald die schlimmste Emotion ausgelöscht wird, hat das sicher gravierende Auswirkungen auf das Sozialverhalten insgesamt, wenn es aber eine eher harmlose Emotion ist, dann sind auch die Auswirkungen nur marginal.

Ich selber halte die "Geltungsstrebigkeit" für eine sehr ungünstige Emotion, da sie für die grenzenlose Rivalität, für unbegrenzte Geldgier, für Neid und Hassgefühle in hohem Maße bestimmend ist, und bei ihrem Verschwinden wäre nach meinem Dafürhalten ein friedvolles auf Kooperation hin ausgerichtetes Leben sicher eher gegeben.

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Wenn du den "Tod", also die Tatsache, dass alles Leben endlich ist, als die große Gemeinsamkeit für alle Menschen bezeichnest, verweist du damit im Grunde nur auf eine Banalität, denn Sterblichkeit kommt schließlich allen Lebewesen zu.

Für den Menschen würde ich ganz andere universelle Gemeinsamkeiten benennen. Man kann da z.B. die "Emotionalität " herausstellen, d.h. die Tatsache, dass alle Lebensäußerungen beim Menschen von Gefühlen begleitet sind, was ihnen eine besondere Qualität verleiht, da sie dadurch eine zusätzliche existentielle Dimension erhalten.

Auch die Tatsache, dass Menschen grundsätzlich in individualisierte Gemeinschaften eingebunden sind, ist ein herausragendes Merkmal, denn damit wirken sie mit allen ihren Lebensäußerungen in die Gemeinschaft hinein, die umgekehrt auch durch ihre Reaktionen wiederum das Verhalten jedes einzelnen modifiziert.

Um noch einen dritten Aspekt zu nennen, möchte ich die allen Menschen gemeinsame "Sorge um den Leib" ansprechen, d.h. dass es jedem Menschen ein stetes Anliegen ist, wie es um seine Gesundheit steht, ob genügend Nahrung verfügbar ist, ob keine Verletzungen oder Infektionen drohen, oder ob die Störgrößen wie etwa Wunden auch angemessen behandelt und versorgt werden.

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Bei deiner Frage muss man zwei Positionen auseinanderhalten. Da ist die eine, die sich beim Wissen auf das "mögliche Wissen" bezieht, d.h. auf das Wissen, das durch Forschung zu erlangen ist. Hier ist die Neugier des Menschen unendlich, und wie man in der Geschichte sehen kann, gibt es praktisch keine Grenzen, die sich Menschen künstlich auferlegen, um nicht alle naturwissenschaftliche Sachverhalte herauszubekommen. Man hat das bei der Klonung gesehen, die für den Menschen als unethisch verboten, dann aber doch in einigen Ländern zugelassen wurde oder heimlich durchgeführt wurde.

Die zweite Form deines erwähnten Wissens bezieht sich auf die Möglichkeit der Prophetie. Wenn es tatsächlich möglich wäre, die Entwicklung zukünftiger Ereignisse sicher vorauszusagen, dann ergäben sich erhebliche Probleme, von denen du bereits einige (Verantwortungsproblematik) in deiner Fragestellung erwähnt hast. Das logische Problem ist hierbei jedoch, dass für den Fall, wo du ein zukünftiges Ereignis voraussagen kannst, du durch Intervention (indem du die Betroffenen rechtzeitig warnst), nun eben dieses Ereignis ungeschehen machen kannst. Entweder ist dann deine Prophetie nicht mehr stimmig oder dein Eingreifen in den Ablauf der Geschehnisse bleibt wirkungslos. Ein echtes Dilemma in deiner Fragestellung.

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Ein Tier lebt im "hier und jetzt", d.h. es reflektiert vermutlich nicht, ob sein Leben bisher eher gut verlaufen ist, oder eben nicht, da es nicht die Fähigkeit besitzt, gedanklich eine Position außerhalb seiner selbst einzunehmen.

Was hoch entwickelte Tiere aber durchaus können, ist, dass sie sich mit ihren individualisierten Artgenossen im selben Verband vergleichen können. Sie können also sehr wohl erfassen, dass ein Artgenosse besser weggekommen ist bei der Verteilung eines begehrten Gutes. So erkennt ein Hund sehr genau, ob er von seinem Menschen bevorzugt oder benachteiligt wurde, wenn dieser zwei Hunde betreut. Er kann das dann auch emotional zum Ausdruck bringen, kann beleidigt sein, weggehen, oder auch aggressiv reagieren.

Da Tiere ganz klar Leid erfahren und dabei unter widrigen Umständen regelrecht kümmern, Neurosen entwickeln, oder auch körperliche Zeichen einer mißlichen Dauerbehandlung zeigen, kann man wohl davon ausgehen, dass ihnen hier das ganze Elend, in dem sie zur Zeit stecken, durchaus bewusst ist.

Bilanz: Tiere (auch die hoch entwickelten) können vermutlich nicht über ihr Leben reflektieren in dem Sinne, wie das Menschen können. Wenn sie jedoch in individualisierten Verbänden leben (d.h. jeder kennt den Artgenossen in einer Gemeinschaft individuell), erleben sie sich in zahlreichen Situationen als eher begünstigt oder auch benachteiligt. Das "Alphatier" hat sicher weit mehr Erfolgserlebnisse als das "Omegatier", das immer als letzter zum Fressen kommt oder nie ein Weibchen ergattern kann. Ob dieses benachteiligte Tier nun jedoch sein Leben als trist oder sinnlos erlebt und am liebsten freiwillig in den Tod gehen würde, das kann ich mir nicht vorstellen.

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Man kann erst von einer Chance zu sprechen, dass ein mögliches Ereignis eintritt, wenn die entsprechenden Bedingungen gegeben sind. So etwa kann man die Chance, dass beim Würfeln eine "sechs" nach oben zeigt, erst dann bestimmen, wenn tatsächlich der Würfel und der Akt des Würfelns gegeben sind, wobei dies auch rein fiktiv geschehen kann, d.h., dass man dazu keine tatsächlichen Würfel und kein tatsächliches Ausführen dieser Handlung benötigt.

Zu deiner Problemsituation müsstest du also auch erst einmal die Bedingungen beschreiben, ohne die die Fragestellung irreal ist. Beispiel: Wie groß ist die Chance, dass es bei einer Urlaubsbegegnung von einem Mann und einer Frau (beide im zeugungsfähigen Alter), bei der es zu einem einmaligen Sexualkontakt kommt, eine Schwangerschaft mit der anschließenden Geburt eines weiblichen Kindes Realität wird. Jetzt kann man die verschiedenen Parameter kalkulieren, so z.B. befindet sich die Frau bezogen auf ihren Monatszyklus gerade in dem Zustand, dass eine befruchtungsfähige Eizelle im Eileiter vorhanden ist. Ferner war der Sexualkontakt so, dass eine optimale Menge Sperma abgegeben wurde und ob diese auch vaginal eingebracht wurde. Hat die Frau anschließend versucht, durch eine Spülung eine Schwangerschaft zu vermeiden. Ferner ist es wichtig, wie groß ist die Chance von Spermien mit doppeltem XX oder XY Chromosomen zur Befruchtung zu kommen (XX-Spermien sind langsamer in ihrer Fortbewegung). Und viele weitere Faktoren wären hier wichtig.

Wenn man für alle möglichen Variablen eine partielle Wahrscheinlichkeit für das Eintreffen oder nicht Eintreffen berechnet hat, kann man die Gesamtwahrscheinlichkeit kalkulieren und deine Frage läßt sich beantworten.

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