Dass Nietzsche ein Incel gewesen sein soll, kann man weder aus seinem Werk noch aus den vielen Abhandlungen über ihn von zahlreichen wirklich kompetenten Autoren ableiten.

Nietzsche ist viel differenzierter zu sehen, als dass man so ein karges Attribut auf ihn anwenden könnte. Hier möchte ich vor allem auf die lesenswerte Schrift von Lou Andreas-Salomé, die 1894 unter dem Titel "F.N. in seinen Werken" erschienen ist. Zwar hat Lou Sigmund Freud erst 1911 kennen gelernt, worauf sie eine Psychoanalyse machte und sogar selbst zur praktizierenden Analytikerin wurde, doch bereits in ihrer Schrift über Nietzsche zeigt sie eine ungemein ausgeprägte Fähigkeit zur subtilen Beurteilung und Analyse von Verhaltensstrukturen.

Auch aus den mit intensiven Gesprächen geführten Begegnungen mit Marie Baumgartner, Malwida von Meysenbug, Meta von Salis, Ida Overbeck, und Cosima Wagner geht hervor, dass Nietzsche in kleinster Weise ein Frauenhasser war, sondern seine unerfüllt bleibenden Sehnsüchte nach einer großen Liebe und Ehe in stoischer Grundhaltung als Teil seines Fatums akzeptierte.

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Die Beantwortung so einer Frage ist sicherlich sehr problematisch, da sie voraussetzt, dass man die Biographien und die Essenz der Lebenswerke dieser zur Auswahl stehenden Personen relativ gut kennt. Da bin ich der Ansicht, dass das nur bei den wenigsten der Forumsteilnehmer gegeben sein wird.

Hilfreicher fände ich eine Frage und eine Bitte um eine sorgfältige Begründung, warum jemand einen bekannten Intellektuellen der Gegenwart für sehr einflussreich hält. Die Antworten wären dann für alle interessierten Teilnehmer eine Quelle von Inspiration.

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Der Begriff Wissenschaft ist ohne eine nähere Bestimmung wenig hilfreich. Begründung: Wenn das Gemeinsame aller wissenschaftlichen Arbeit in den methodischen "Arbeitswerkzeugen" liegen sollte, dann ist die Spannbreite dieser "Werkzeuge" halt doch sehr weit gespannt. In der Physik ist das Beobachten, das Messen, das Vergleichen, das Aufstellen von formelhaften Beschreibungen der Prozesse und vor allem das Experiment entscheidend, während in der Theologie im Grunde nur vergleichende Textbearbeitung, Quellenanalyse, historische Forschung und vergleichende Phänomenologie zur Anwendung kommen.

Folglich kann man im Grunde nicht von "der Wissenschaft" sprechen, sondern besser von den Einzelwissenschaften mit ihren je spezifischen Arbeitsmethoden und den damit gewonnenen Ergebnissen.

Diese Einzelwissenschaften (Physik, Mathematik, Chemie, Soziologie, vergleichende Religionsgeschichte, usw.) sind heute keine Teilbereiche der Philosophie, sondern die Philosophie selbst ist zu einer Einzelwissenschaft geworden mit ihren zahlreichen Unterteilungen in Metaphysik, Ontologie, Ethik, Moralphilosophie, Existentialismus, kritischer Realismus, usw.).

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Deine Überlegungen sind recht einleuchtend. Ich selbst habe jedoch festgestellt, dass bei Chat-GPT sehr wohl wissenschaftstheoretische Offenheit fehlt. Bei bestimmten ideologisch gesetzten Positionen werden diese zunächst als absolut stimmig und glaubwürdig deklariert. Dann werden die kritischen Gegenpositionen benannt, die aber unmittelbar danach gleich als irrig deklariert werden, ohne dass man die wissenschaftlichen Belege dafür aufzeigt. Es werden nur Autoren aus dem Zirkel der ideologischen Blase erwähnt, was natürlich kein glaubwürdiger Beweis ist.

Bilanz: ChatGPT ist selbstverständlich genauso von der ideologischen Lobby gesteuert, wie viele Universitäten und wissenschaftliche Institute, die nur dann ihre überlebenswichtigen "Drittmittel" erhalten, wenn sie sich der geltenden Doktrin unterwerfen.

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Nach Kant wäre der Verstoß gegen die geltenden Gesetze des Staates moralisch nicht gerechtfertigt. Das klingt nicht einleuchtend, weil man ja aus der heutigen Sicht weiß, dass das NS-Regime ein moralisch gesehenes "Unrechtssystem" war, dem man sich mit seinen individuellen Entscheidungen nicht unterwerfen sollte. Aber ohne die nachträglich erlangten Kenntnisse kann man in der konkreten politischen Situation als Einzelner nicht entscheiden, ob das bestehende politische System vielleicht gar keine Legitimation hat. Also gilt der Gehorsam gegenüber den Anweisungen der Regierenden und damit in der von dir aufgezeigten Situation die Pflicht, Menschen jüdischen Glaubens anzuzeigen.

Bilanz: Die Moralphilosophie von Kant ist in vielerlei Hinsicht sehr problematisch, weil sie zu formalistisch ist und kaum Ermessensspielräume für moralische Konfliktsituationen anbietet.

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Wenn man sich in die theoretischen Konzepte zur Entstehung des Bewusstseins im Rahmen der psychologisch - neurophysiologischen Forschung anschaut, dann findet man hier sehr einleuchtende Modelle - speziell aus evolutionsbiologischer Zweckmäßigkeit.

Dass jedoch überhaupt etwas - und dazu mit dieser ungeheuerlichen Komplexität - aus dem Nichts entstanden ist, bleibt für den Menschen ein absolutes Wunder.

Damit wäre Deine Frage eindeutig mit Antwortmöglichkeit eins zu beantworten.

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Es ist doch bemerkenswert, dass speziell beim Menschen im Verlauf des Lebens gewaltige Veränderungen sowohl in den Ausformungen des Körpers als auch und besonders im Gesicht gewaltige Veränderungen stattfinden. Bei Tieren sind diese Veränderungen ungleich geringer ausgeprägt.

Ganz offensichtlich muss im Verlauf der Stammesgeschichte diese Veränderung im Verlauf des Älterwerdens einen Vorteil gebracht haben. Zu denken ist dabei an den Befund, dass im Grunde nur jung aussehende Menschen als Sexualpartner mit einer Fortpflanzungsintention akzeptiert werden. Andererseits sind ältere oder auch alte Menschen viel zu wertvoll für die Gemeinschaft, als dass auf ihr erworbenes Wissen, ihre Expertise und ihre großen Kenntnisse über vergangenen Belastungs- und Katastrophensituationen zu verzichten wäre. Damit ist es evolutionsbiologisch zweckmäßig, dass nur die jungen Gruppenmitglieder zur Familiengründung attraktiv sind, die älteren aber als verantwortliche sachkundige Machtträger eine wichtige Rolle behalten, sich aber eben optisch deutlich von den jüngeren unterscheiden.

Wenn nun diese optische Differenzierung wegfiele, wäre die schnelle Unterscheidung der Menschen in Alte und Junge nicht mehr gegeben. Jeder müsste viel mehr bei der Partner- oder Freundeswahl prüfen und müsste mehr Zeit investieren, was sicher zu Irritationen, Missverständnissen und unnötigen Komplikationen führen würde.

Bilanz: Die von dir benannten "schlechten Eigenschaften" hätten die Menschen immer noch, nur würden diese vielleicht nicht mehr so schnell sichtbar (Veränderungen im Gesicht und im körperlichen Erscheinungsbild bei Verwahrlosung, bei Alkoholismus oder bei Adipositas). Damit wäre das Leben aber keinesfalls besser, sondern nur mit mehr Irrtum und Enttäuschung angereichert.

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Sein und Nichts, sind dasselbe!

Sein und Nichts sollen nur erst unterschieden sein, d. h. der Unterschied derselben ist nur erst an sich, aber er ist noch nicht gesetzt. Wenn wir überhaupt von einem Unterschied sprechen, so haben wir hiermit zwei, deren jedem eine Bestimmung zukommt, die sich in dem anderen nicht findet. Nun aber ist das Sein eben nur das schlechthin Bestimmungslose, und dieselbe Bestimmungslosigkeit ist auch das Nichts.

Der Unterschied dieser beiden ist somit nur ein gemeinter, der ganz abstrakte Unterschied, der zugleich kein Unterschied ist. Bei allem sonstigen Unterscheiden haben wir immer auch ein Gemeinsames, welches die Unterschiedenen unter sich befaßt. Sprechen wir z. B. von zwei verschiedenen Gattungen, so ist die Gattung das beiden Gemeinschaftliche. Ebenso sagen wir: es gibt natürliche und geistige Wesen. Hier ist das Wesen ein beiden Zukommendes. Beim Sein und Nichts dagegen ist der Unterschied in seiner Bodenlosigkeit, und eben darum ist es keiner, denn beide Bestimmungen sind dieselbe Bodenlosigkeit. Wollte man etwa sagen, Sein und Nichts seien doch beide Gedanken und der Gedanke somit das beiden Gemeinschaftliche, so würde dabei übersehen, daß das Sein nicht ein besonderer, bestimmter Gedanke, sondern vielmehr der noch ganz unbestimmte und eben um deswillen vom Nichts nicht zu unterscheidende Gedanke ist. - Das Sein stellt man sich dann auch wohl vor als den absoluten Reichtum und das Nichts  dagegen als die absolute Armut.

Betrachten wir aber alle Welt und sagen von ihr, alles sei, und weiter nichts, so lassen wir alles Bestimmte hinweg und haben dann anstatt der absoluten Fülle nur die absolute Leerheit. Dasselbe findet dann auch seine Anwendung auf die Definition Gottes als des bloßen Seins, welcher Definition mit gleicher Berechtigung die Definition der Buddhisten gegenübersteht, daß Gott das Nichts sei, in deren Konsequenz dann auch behauptet wird, daß der Mensch dadurch zu Gott werde, daß er sich selbst vernichte.

(Die Absätze sind nur zur Lesbarkeit da)

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Dein Aussagesatz klingt natürlich zunächst provokant, weil man intuitiv das Sein und das Nichts für Gegensätze hält. Doch Sartre betitelt eben mit diesem Satz sein Hauptwerk, und das sollte uns zu denken geben. Sein kann nur dadurch definiert werden, dass es sich durch Nichtseiendes oder Andersseiendes abgrenzt. Wahrnehmbar ist für uns ein Vogel im Flug erst, wenn wir ihn gegen den "leeren Raum" sehen.

Wir werden uns also mit dem Nichts als ebenfalls einem Seienden auseinandersetzen müssen, da in jedem Unerkennbaren zumindest Felder existieren, die wirkmächtig auf die Umgebung einwirken. Sein und Nichts sind damit verschlungen, verwebt, opak ineinander geflochten und folglich eine Entität, die uns für immer philosophisch eine Aufgabe sein wird.

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Farben sind sicherlich starke Wirkgrößen in unserem Leben. Allerdings kommt es sehr darauf an, wie und wo die Farben präsentiert werden: sind es die Farben der Textilien eines geliebten Menschen, oder sind es die Farben von Blumen, Gemälden und Wohnungsobjekten, oder sind es die grellen Farben einer unheilvollen Szenerie?

Farben können imaginiert werden im autogenen Training. So habe ich selbst immer am leichtesten mit der Farbe Violett begonnen, um von da aus zu phantastischen Objekten oder Bildern zu gelangen. Ob jedoch der Sterbeort von einer bestimmten Farbe so dominiert sein könnte, dass genau diese Farbe dann nach einer gedachten Wiedergeburt erneut dominant in Erscheinung treten könnte, ist überaus spekulativ.

Ich bin eher der Überzeugung, dass es nicht nur Farben sein werden, die in extreme Bewusstseinszustände hineinwirken, sondern komplexe bedeutungsschwere Bilder und Szenen, die für uns existentielle Erlebnismomente symbolisieren.

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Die bekannte Grundansicht Sartres will sagen, dass das Existentielle für den Menschen primär gegeben ist. Er ist geworfen in sein Sein mit einer je spezifischen Mutter, mit den Umständen seiner Umgebung (Verwandte, Tiere, Behausung Körperempfindungen, Krankheiten, Katastrophen). Er ist also zunächst seiner Welt gegenüber als total Betroffener ausgesetzt. Seine sog. Persönlichkeit, d.h. die Essenz bildet sich erst durch die vielen existentiellen Erfahrungen, die der aktive gestaltende Mensch dann über Lernprozesse, innovative Handlungen und interaktive soziale Prozesse verwirklichen kann.

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Man kann sich dieser Frage durchaus stellen, wird bei ihrer möglichen Beantwortung allerdings sogleich feststellen, dass die Eigenschaft "tot" überhaupt erst dann denkbar ist, wenn zuvor die Eigenschaft oder die Attributierung "lebend" oder "lebendig" gegeben ist. Nur ein zunächst lebendiger Organismus kann sterben und damit in den Zustand des "Totseins" übergehen. Folglich kann es ohne Leben keinen Tod geben. Das ist eine logisch zwingende Feststellung.

Wir können also festhalten, dass es ganz offensichtlich immer nur beide Zustände gibt, den des Lebendigseins mit seinen Attributen der Abgeschlossenheit, der Handlungsfähigkeit, der Autonomie, der Fähigkeit zum Stoffwechsel und zur Fortpflanzungsfähigkeit sowie dem Ausgeliefertsein an die Prozesse von Wachstum, Krankheit, Alterung und schließlich dem Tod als dem unvermeidlichen Ende jedes Lebewesens, der damit nicht unbedingt als Gegensatz sondern eher als Abschluss des Lebens definiert werden kann.

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Decartes geht davon aus, dass es Wesenheiten, die denkmöglich sind, auch geben muss. Er meint das damit beweisen zu können, dass er durch Beobachtung seiner Mitmenschen und durch Introspektion nicht erkennen kann, dass das vollkommene Wesen irgendwo vorfindlich ist. Wir begegnen also immer nur unzulänglichen Wesen, die mit ihren widersprüchlichen Strukturen und Eigenschaften überall scheitern, irren und in der Regel über kurz oder lang untergehen. Als Beweis dient ihm hier die Einsicht, dass Menschen immer nur das Maß an Vollkommenheit denken können, das sie rekonstruieren, durchschauen und analysieren können.

Dass wir aber trotz diesem Mangel an einem sichtbaren Vorbild dennoch die Vorstellung von einem unfehlbaren, vollkommenen Wesen haben, kann das als Beweis dafür gelten, dass diese Vorstellung eben nur von einem absoluten Wesen mit göttlichen Eigenschaften herrühren kann, und genau das dient ihm als wirkmächtiger Gottesbeweis. Nur ein Gott kann in uns die vollkommene Wesenheit als Ideal wirkmächtig vor Augen bringen, und wenn das so ist, dann muss es ihn also auch geben.

Kritisch lässt sich jedoch leicht dagegen argumentieren, dass wir zwar keinen Gott denken können, der über Eigenschaften und Wesenszüge verfügt, die wir als Menschen absolut nicht kennen, dass wir aber durchaus den Menschen in seiner partiellen Vollkommenheit (große Denker, Erfinder, Komponisten, edle Helfer, Unterstützer, Heiler, Propheten) imaginieren können und demzufolge solche Fähigkeiten auch in eine sog. Unendlichkeit extrapolieren können, wo wir dann auf die bekannten Attribute: Allmacht, Allwissenheit oder Allgüte treffen, die uns als Attribute von Gottheiten vertraut sind. Dennoch ist von der Logik damit keineswegs gegeben, dass es solche Wesen nun auch in der Realität geben muss, womit der kartesisches Gottesbeweis in sich zusammenfällt.

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Zunächst sollte man das hier gefragte "menschlich" etwas mit Inhalt füllen. Ich denke, dass man da auf eine höheres Maß an Empathie schießen kann, ferner auf die Bereitschaft, den anderen in seinem jeweiligen Sosein gelten zu lassen, die Fähigkeit auf Menschen und ihre Bedürfnisse wohlwollend zu reagieren und freundliche Beziehungen zu den Mitmenschen aufbauen und unterhalten zu können.

Wenn man nun diese Kriterien an die von dir zur Wahl gestellten Personen anwendet, wird man sicher bei Weidel, Habeck und Lindner eher ein Kreuz machen als bei Putin oder Hitler, die beide das Leben ihrer Landsleute als reine Verfügungsmasse behandeln.

Viel interessanter wäre aber nach meinem Gefühl eine Beurteilung nach der Kompetenz, den Beruf des Politikers angemessen, mit Weitsicht und mit Rücksicht auf die Belange der Menschen zu gestalten, von denen man gewählt worden ist.

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Der Mensch hat - wie übrigens sehr viele hoch entwickelte Tiere auch eine angeborene Verhaltensweise, die Gruppenmitglieder mit stark abweichenden Merkmalen ausgrenzt, vertreibt oder gar bekämpft. Im Verlauf der Stammesgeschichte war dieses Verhalten hilfreich, um die Population innerhalb einer guten und stimmigen Norm zu halten. Alle Mitglieder funktionierten in gleicher oder fast gleicher Weise, konnten sich gut erkennen, wussten, was der andere in einer bestimmten Situation denkt, macht oder auch bleiben lässt. Somit konnte sich jeder auf jeden verlassen, was besonders in Aktivitäten wichtig war, wo alle aufeinander abgestimmt funktionieren mussten, wie z.B. bei der Jagd, bei der Abwehr von Feinden oder bei der Bekämpfung von bedrohlichem Schlechtwetter. Auch die wechselseitige Fürsorge bei Krankheit oder bei Verletzungen musste sicher funktionieren, und schließlich galt es auch ein absolut stimmiges Verhalten den Kindern und unerfahrenen Jugendlichen gegenüber zu zeigen. Jedes Gruppenmitglied, was hier komplett aus der Rolle fiel, stelle eine Bedrohung für die gesamte Gruppe dar.

Und genau hier auf der Ebene alter biologischer Mechanismen ist die Aversion vieler Zeitgenossen einzuordnen, die gegenüber einer abweichenden sexuellen Orientierung ablehnend bis hin zu aggressiv reagieren. Gleiches gilt übrigens für aggressive Handlungen gegenüber Frauen, alten und kranken Menschen oder gegenüber Kindern. Auch solche Verhaltensweisen, die von Männern öffentlich gezeigt werden, lösen starke Empörung bei anderen Männern aus.

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Die Wahrnehmung der Farben hat sich im Verlauf der Evolution als Anpassung an die Gegebenheiten der Umwelt ergeben. Die Säugetiere und damit auch die Vorläufer der Primaten, die Primaten selbst und letztlich die Menschen konnten offensichtlich besser ihre Beute, ihre Nahrungsfrüchte und ihre Feinde erkennen, wenn sie Farben unterscheiden konnten. Die Voraussetzung dafür war die Entwicklung von drei unterschiedlichen Sinnesrezeptortypen in der Retina des Auges mit jeweils einer spezifischen Empfindlichkeit für spezifische Wellenlängen.

Die Farbwahrnehmung selbst ist eine Leistung des Gehirns, die uns die typischen Sinnesempfindungen vermittelt. Farben als solche gibt es nicht, und folglich kann Gott auch keine neue Farbe erschaffen.

Es könnten allenfalls durch Mutation in ferner Zukunft Menschen entstehen, die die Wellenlängen des Lichtes mit anderen Sensationen wahrnehmen. Doch müsste dann auf diesen Mutanten ein positiver Selektionsdruck bestehen, d.h. die Leute, die diese Variante in der Wahrnehmung haben, müssten mehr Kinder haben, so dass sich die Variante in der Population verbreiten kann, was extrem unwahrscheinlich ist, da die heutige Form bereits sehr effektiv ist und gut funktioniert.

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Du siehst die Sache absolut richtig. Unsere Medien sind leider in hohem Maße gleichgeschaltet in Bezug auf die Dämonisierung der AfD, anstatt sorgfältig und analytisch herauszuarbeiten, in welchen Punkten die AfD stimmige Positionen hat und welche kritikwürdig sind. Wenn man übrigens so ein Argument vorträgt, wird in der Regel nur (johlend!) geäußert, dass grundsätzlich alles von der AfD Unsinn ist, was natürlich nicht stimmig ist, da zahlreiche Positionen der AfD auch von anderen Parteien als relevant und stimmig formuliert werden.

Bilanz: Genau die Parteien, die sich selbst immer das Attribut "demokratisch" zuordnen, sind genau dies nicht, da unter "demokratisch" ja genau die mögliche und gewünschte Meinungsvielfalt gemeint ist.

So könnte man auch das Interview zwischen Alice Weidel und Elon Musk sorgfältig analysieren, von dem ich selbst denke, dass eine ganze Reihe von Punkten durchaus kritikwürdig waren, nur sollte ein guter Journalist dann immer dazu sagen, warum er meint, dass eine Aussage zu einseitig, zu extrem, zu undifferenziert oder zu pauschalisiert ist.

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Deine Frage ist sehr weit gefasst. Folglich macht sie auch eine sehr ausführliche Antwort erforderlich, die ich aber hier nicht leisten kann.

Aber für Deutschland denke ich folgendes: Das Land wird sich weiter bezüglich der Bevölkerungszusammensetzung erheblich verändern. Der Islam wird sich extrem ausbreiten und damit verbunden sind gewaltige gesellschaftliche Umorientierungen. Viele Kirchen werden abgebaut oder zu Moscheen umgewandelt werden. Christliche Feste werden nur in sehr reduzierter Form noch zugelassen werden. Dafür werden die Feiertage des Islam gesellschaftsbestimmend werden. Der Lehrplan der Schulen wird sich dramatisch verändern. Viele Museen werden weite Teile ihrer kulturgeschichtlichen Exponate mit christlicher Orientierung aufgeben, verschenken oder verkaufen. Viele Opernhäuser, Schauspielhäuser und andere Kulturstätten werden schließen. Die öffentlichen Kleidervorschriften werden sich den islamischen Vorgaben anpassen - allerdings vermutlich nicht in extrem rigider Form. Deutschland wird also zu einem primär muslimisch geprägten Land werden, ohne dass es zu einem Bürgerkrieg kommt, wie manchmal befürchtet wird.

Die Europäische Union wird zerfallen, weil die christlichen Länder wie Polen, Ungarn und andere nicht mehr mit den muslimischen, vor allem Deutschland, Frankreich, Belgien und anderen kompatibel sind. Es ist wahrscheinlich, dass der Euro zugunsten von Landeswährungen und Kryptowährungen aufgegeben wird.

Die technologische Weiterentwicklung wird vorankommen, vor allem gefördert von China, Indien und den fernöstlichen Staaten aber auch noch von den USA. Medizinische Behandlungen werden sich verbessern aber nicht überall verfügbar sein. Sicher wird ein bemannter Raumflug zum Mars erfolgen und gefeiert werden.

Schwarzafrika wird ein Problemkontinent bleiben mit extremer Überbevölkerung und Unterversorgung, die ständig große Unterstützung- und Hilfskonferenzen erforderlich machen werden. China wird seine Expansionspolitik weiter treiben und Taiwan längst in sein Staatsgebiet einbezogen haben.

Das Weltklima wird noch ein wenig wärmer werden, um dann in den gegenläufigen Trend umzuschwenken, weil sich in der klimatologischen Geschichte immer Kalt- und Warmzeiten abgewechselt haben.

Die Verschmutzungsproblematik der Weltmeere wird weiter zunehmen, Regenwälder werden weiter schrumpfen, weil mehr landwirtschaftliche Fläche benötigt wird. Allerdings werden riesige Programme aufgelegt werden, um künstliche Nahrung in Massen herzustellen. Allerdings wird die Weltbevölkerung nicht mehr mit der Geschwindigkeit wie bisher wachsen. sie könnte sogar gleich zurückgehen

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Die von dir benannte abgeklärte Haltung kann z.B. aus der Einsicht stammen, dass man in einer Gesellschaft lebt, die wenig Offenheit gegenüber einer seriösen vielstimmigen Diskussion zeigt. Wenn Menschen sich in ideologischen Blasen einigeln und darin mit einem relativen Absolutheitsanspruch agieren, sind sie kaum noch in der Lage gesellschaftspolitische Probleme konstruktiv weiterzuführen. Wenn jemand nun sehen muss, dass die Mehrzahl der möglichen Diskussionspartner in solchen ideologischen Blasen lebt, kann er sich komplett aus dem Gespräch verabschieden und wäre dann ein Beispiel für deinen "Abgeklärten mit fatalistischer Haltung", der es resignativ als nicht mehr lohnend betrachtet, hier immer noch aufklärend und zielorientiert weiter zu diskutieren.

Trotzdem kann er an einem nicht dem Mainstream entsprechenden Gedankengut festhalten und es immer dann in die Diskussion einbringen, wenn er zufällig einmal auf Leute trifft, die nicht ideologisch eingemauert mit Interesse auch neuen, abweichenden Ansichten zuhören wollen.

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Du argumentierst mit einer ungeprüften Hypothese. Dass alles, was beginnt, im Wirkungsfeld der klassischen Mechanik eine Ursache haben muss, das kann als relativ gesicherte Erkenntnis betrachtet werden.

Doch wenn man sich in die Welt der Quanten begibt, sieht das komplett anders aus. Hier trifft man auf eine Vielzahl von Phänomenen, die sich spontan ereignen und nur statistisch erfasst und berechnet werden können. Wenn man jedoch findet, dass eine Gesetzmäßigkeit nur für ein begrenztes Anwendungsfeld gültig ist, verbieten sich apodiktische Behauptungen, die generelle Gültigkeit beanspruchen.

Die Ursache für das Sein wird uns nie bekannt werden, weil unsere Erkenntnisfähigkeit dafür schlicht nicht ausreicht. In dem Punkt sollten wir bescheiden sein, was doch auch keineswegs so schmerzlich ist. Schließlich gibt es ja noch nahezu unbegrenzt viele Phänomene, die unser Forschung gegenüber offen stehen.

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