Wird Philosophie aus dem Geist der Melancholie geboren?
Philosophen verfallen durch ihren Skeptizismus oft in eine gewisse Melancholie, einen Geist der Schwermut, weil ihnen alles frag- und denkwürdig erscheint. Viele Philosophen wie Diogenes, Zenon, Seneca, Augustinus, Kierkegaard, Descartes, Heidegger, Schopenhauer, Wittgenstein etc. waren bekanntlich schwermütig. Die großen Fragen der Philosophie (Sinn des Daseins, Tod, Seele, Freiheit und Ethik) brachten sie in die heilsame Unruhe des Denkens. Doch jede Antwort wirft nur neue Fragen in der Philosophie auf, sodass das Philosophieren am Ende weniger ein Finden von Lösungen als ein unablässiges Hinterfragen bleibt. Das Fragen sei nämlich die "Frömmigkeit des Denkens", meinte schon der Philosoph Martin Heidegger.
5 Antworten
In meinem Denken verwechselst du - was ja all zu oft alltäglich überall geschieht - Ursache und Wirkung.
Durch das optimistisch wissensdurstige Philosophieren, das gezielte Grübeln über Gut und Böse, erkennt man rasch das Paradox der Einheit "Gut und Böse", was ein verantwortungsbewusstes zoon politikon durchaus in eine traurige Stimmung versetzen kann.
Jedoch muss das jeder Philosoph mittels seines mitmenschlichen Humors und seiner eben nicht gewöhnlichen Vernunft ebenso rasch zu beheben wissen.
Eh klar! Vergiss es! Ich kenne leider viel dumme -, warum "dumm", erkläre ich jetzt aber nicht -, Literatur genau dazu seit den 1980er Jahren: Ein ähnlich dämliches Thema des nicht tot zu kriegenden Populismus´ ist: "Genie und Wahnsinn".
Ich selbst habe einst als Gymnasiast eine propädeutische Abhandlung über "Die Zeit" geschrieben. Meine Physiklehrer begriffen nicht, dass ich als auffallend humorvoller Mensch etwas derart Ernstes schreiben konnte. Deren dümmliche Frage: "Wer hat es denn nun wirklich verfasst?!" Was für Vollidioten! Manche sogar mit absolviertem UNI-Nebenfach "Philosophie"! Schon aus meiner damaligen Sicht war genau das eine Schande. Aber sie lasen es wenigstens, um mit mir darüber zu diskutieren. Immerhin! - Danke - noch einmal. Heute an diese Verstorbenen.
Der Begriff entstand im Verlauf einer Diskussion um ein Stadium. Es ging darum festzustellen, wer von höherer Bedeutung ist: Die Athleten oder das Personal.
Schliesslich kam man zu dem Ergebnis, dass die Zuschauer es seien, zumal diese das Geschehen von aussen betrachten und somit alles erkennen könnten. Sie seien demnach Weisheitsliebende. In diesem Zusammenhang wurden sie als Philosophoi bezeichnet.
Pauschal: nein.
Es ist ein dialektisches Verhältnis. Und eine der wirkenden Ströme denke ich schon. Aber nicht der einzige. Bei besagten Herren aber durchaus sehr weit im Vordergrund.
Bei „geboren aus“ würde ich spontan denken, dass die Melancholie dann den Ursprung der Philosophie ganz oder partiell darstellen sollte, doch wie du selbst schreibst, stellt sich die Melancholie in der Regel erst als Folge des Philosophierens ein. Doch auch beim Philosophieren muss die Erkenntnis, dass wir kein absolutes Wissen erlangen können, dass auf praktisch jede Frage einige oder gar viele Antworten möglich sind, die aus einer bestimmten Perspektive heraus gute und stimmige Antworten erlauben, selbst wenn sich dann widersprüchliche Einsichten einstellen. Doch habe ich selbst immer gefunden, dass es viel spannender ist, wenn die Dinge kontrovers bleiben, folglich unabgeschlossen und immer bereit für neue originelle Zugangs- und Lösungswege.
Es gibt viel Literatur über Denker und Melancholie!