Ist das Sein des Seienden, Seiend?


24.10.2024, 20:57

Mit " Seienden" sind Subjekte gemeint.

6 Antworten

Nein, das Sein des Seienden ist selbst nicht seiend. Das Sein kann andere Dinge seiend machen, aber es existeirt nicht unabhängig von dem, das es seiend macht.

Ähnlich wie Wasser, das selbst nicht nass ist, aber andere Dinge nass machen kann. Oder wie Feuer, das selbst nicht brennt, aber Dinge brennen lassen kann.


HalloWerWarIch 
Beitragsersteller
 24.10.2024, 20:57

Mit " Seienden" sind Subjekte gemeint.

unsound  24.10.2024, 20:57
@HalloWerWarIch

Tut mir leid, ich weiß nicht, was du mit Subjekten meinst, oder wie sich das auf meine Antwort bezieht. Meinst du physische Entitäten?

lumbricussi  25.10.2024, 18:56
@HalloWerWarIch

Darf ich ganz kurz mitmachen, auch wenn ich keine Ahnung hab?
Das Seiende ist nie ohne Eigenschaften, weil es wirklich ist, also Infinitiv.
Das Sein ist Konjunktiv, Möglichkeit.
Arg blöd, oder kann man es durchgehen lassen?

HalloWerWarIch 
Beitragsersteller
 25.10.2024, 19:03
@lumbricussi

Auch Eigenschaften sind Seiend.

Sein ist Unbestimmt, und wenn man es versucht zu blicken, blickt man nur Leere, oder es ist diese Leere Blicken selbst.

unsound  25.10.2024, 19:04
@lumbricussi

Konjunktiv wäre "seien". Infinitiv ist "sein". Und "ist" ist finit.

Ich weiß aber auch nicht, wie das hier jetzt reinpasst - aber genauso wenig weiß ich auch, wie das "Bewusstsein" und "Subjekt" hier reinpasst.

Es ist auch für mich kompliziert.

lumbricussi  26.10.2024, 02:50
@unsound

Wenn das Seiende die Subjekte sind, dann ist das Sein vielleicht der Urgrund des Seienden, der Pool, aus dem die Subjekte entstammen? Noch ungeschieden.

lumbricussi  26.10.2024, 02:50
@HalloWerWarIch

Vielleicht kann man sich dem Sein gar nicht mit dem Intellekt nähern? Vielleicht eher mit dem Gefühl, der Empfindung? Ein Sommertag meiner Kindheit, ich liege im Gras, es ist heiß, die Luft flimmert, Stille, nur ein leises Summen von Insekten, die Zeit dehnt sich endlos.

Eben fällt mir der 1. Vers des Tao Te King ein. Sind Laotses Gedanken über das Tao Gedanken über das Sein?

Das Tao, das mitgeteilt werden kann,
ist nicht das ewige Tao.
Der Name, der genannt werden kann,
Ist nicht der ewige Name.
Das Unnennbare ist das ewig Wirkliche.
Das Benennen ist der Ursprung aller Einzeldinge.
Frei von Begierde erkennst du klar das Geheimnis.
In Begierde verstrickt, siehst du nur die Erscheinungsformen.
Doch Geheimnis und Erscheinungsformen entspringen aus derselben Quelle.
Diese Quelle bezeichnet man als Dunkelheit:
das Dunkel inmitten von Dunkelheit,
das Tor zu allem Verstehen.
HalloWerWarIch 
Beitragsersteller
 26.10.2024, 08:37
@lumbricussi

Man kann das Sein nicht von sich selbst differenzieren, es währe auch etwas nicht, dies aber würde es bestimmt machen waas es aber nicht ist. Wenn man aber auch das „Außerhalb“ des Seins also das Universum nehmen würde so könnte man sagen das Sein im nicht Sein steckt, oder das Raum im nicht Raum ist, somit währe unser Raum nicht-Räumlicher Raum.

Mit Dunkelheit kann aber sehr viel gemeint sein, auch unverstehen. Denn Sein kann nicht gegriffen werden ebenso auch seine Negation.

.

Ja man fühlt das Sein immer, es ist einem Unmittelbar bemerkbar, durch z. B. BEWUSSTSEIN.

Kann aber sein das man sich dem Sein dich nähern kann, ich müsste noch mehr Heidegger lesen, den er hat viel darüber geschrieben.

Von Experte Spielwiesen bestätigt

Und Gott sprach: Es sei! Und hervor trat das Seiende ins Sein.
Als das Seiende nun zum ersten Male erschien und das Sein ihm unendlich viel Platz bot, vermehrte es sich unaufhörlich und nahm wundersame Formen und Gestalten an.

Seither überlegt sich Gott, wie er das Seiende mitsamt dem Sein zurück ins Nichtsein schicken könne. Was er da angestellt hat, ist ihm nämlich über den Kopf gewachsen.
Doch das ging nicht mehr so einfach. Denn das Nichtseiende bedingt geradezu das Seiende. Das Nichtseiende allein existiert nur durch das Seiende, und vice versa.

Und so leben das Seiende und das Nichtseiende einträchtig zusammen im Sein, aber achten penibel darauf, nicht versehentlich ins Nichtsein zu treten. Doch darauf wartet Gott. Denn wenn ein Seiendes oder Nichtseiendes auch nur ein Millimeterchen auf das Terrain des Nichtseins gerät, macht es pffffffffffffffffffffffft - und alles ist wieder weg.
Dann schwebt Gott wieder alleine über den Wassern und dem Abgrund und hat seine Ruhe.

(Nichts für ungut, es war zu verlockend. Und von Heidegger hab ich nicht den blassesten Schimmer.) 🪰


HalloWerWarIch 
Beitragsersteller
 25.10.2024, 08:11

Ist schon ok 👍 war trotzdem ganz ok!

Spielwiesen  25.10.2024, 02:17

Pffffffft - und es wurde anschaulich! ☆☆☆ WUNDERbar! ❤️

Sei das Sein seines Seins das Sein des Seienden - seitens des Seins ist doch der Seiende oder die Seiende immer noch das eigentlich Seiende.

Womit das auch geklärt wäre.


HalloWerWarIch 
Beitragsersteller
 25.10.2024, 08:09

Ich finde das du da sehr wenig sagtst.

Warum sprichst du vom Sein des Seienden seitens des Seiens? Und du sagst das dieses eigentlich das Seiende ist?

Das Sein des Seienden ist nicht selbst Seiend im Sinne eines einzelnen konkreten Dings, das wir wie andere Gegenstände wahrnehmen oder erkennen können. Sein ist vielmehr das Grundprinzip, das allem Seienden zugrunde liegt. Es ist die Bedingung dafür, dass Seiendes als Seiendes verstanden und erkannt werden kann, aber es ist kein Seiende in dem Sinne, dass es selbst als Objekt unter anderen Objekten existiert.


HalloWerWarIch 
Beitragsersteller
 24.10.2024, 20:58
Das Sein des Seienden ist nicht selbst Seiend im Sinne eines einzelnen konkreten Dings, das wir wie andere Gegenstände wahrnehmen oder erkennen können.

Doch es ist Wahrnehmung selbst, ich habe oben noch was hinzugefügt.

Testesf  24.10.2024, 21:05
@HalloWerWarIch

Wenn du das Sein mit der Wahrnehmung selbst gleichsetzt berührst du einen tiefen Punkt der phänomenologischen Tradition. Das Sein ist in gewisser Weise die Bedingung unter der Wahrnehmung überhaupt erst stattfinden kann. Doch es wäre eine Verkürzung zu sagen, dass das Sein identisch mit der Wahrnehmung ist. Das Sein ist das, was die Möglichkeit von Wahrnehmung, Denken und Erkennen überhaupt erst eröffnet. Das Sein ist das Licht in dem Seiendes überhaupt erst erscheint, die Lichtung, die den Raum gibt, damit Seiendes überhaupt seiend ist. In diesem Sinne ist das Sein immer schon mit der menschlichen Existenz (dem Dasein) verbunden, weil das Dasein dasjenige ist, das das Sein überhaupt versteht und interpretiert. Aber das Sein selbst ist nicht einfach Wahrnehmung, es ist die Grundlage auf der sowohl Wahrnehmung als auch alles andere gründet. Sein ist die Bedingung der Möglichkeit von Wahrnehmung, aber nicht identisch mit ihr.

HalloWerWarIch 
Beitragsersteller
 24.10.2024, 21:09
@Testesf

Nein, Sein ist nicht Gleich mit Wahrnehmung,

Das Sein des Seienden »ist« nicht selbst ein Seiendes.

Das Sein der Seienden (Wesen) ist kein Seiendes.

Lies bitte nochmals alles durch.

Testesf  24.10.2024, 21:13
@HalloWerWarIch

Das Sein des Seienden ist nicht selbst ein Seiendes, weil es die Grundlage ist auf der alles Seiende überhaupt erst als Seiend verstanden wird. Es existiert nicht wie ein Ding oder eine Entität die wir wahrnehmen können. Sein ist die Bedingung die ermöglicht, dass etwas als Seiendes erscheint, aber es ist nicht selbst Teil dieser Welt von Dingen. Die ontologische Differenz zeigt, dass das Sein immer schon jenseits des Seienden steht, es ist das, was Seiendes überhaupt erst zum Seienden macht, ohne selbst ein Objekt unter Objekten zu sein.

Wenn Seiendes Subjekte sind, und Sein das Existieren, ist Sein natürlich kein Seiendes. Die Existenz ist kein Subjekt sondern eine Eigenschaft.


HalloWerWarIch 
Beitragsersteller
 24.10.2024, 21:12

Nein, es geht um das Sein des Seienden.

Ja Sein ist gleichzustellen mit Existenz (erstmal).

Apokalipstic605  24.10.2024, 21:29
@HalloWerWarIch

Das Sein gleicht nicht dem Seienden. „Das Sein des Seienden ist nicht selbst ein Seiendes“ schreibt Heidegger

HalloWerWarIch 
Beitragsersteller
 24.10.2024, 21:45
@Apokalipstic605

Nein wenn ich deine Antwort lese habe ich das Gefühl das du viel missvertanden hast.

Die Existenz ist kein Subjekt sondern eine Eigenschaft.

Auch Eigenschaft (An-sich) ist Seiend.

Wenn Seiendes Subjekte sind, und Sein das Existieren, ist Sein natürlich kein Seiendes.

Das ist null die Frage.

es geht um das Sein des Seienden, und ob dieses Seiend ist.