Ich bin 76 Jahre alt und schwitze in der Nacht 2-4 Nachthemden durch. Es begann ab und zu mit einem Nachthemd pro Nacht, vor etwa 17 Jahren. Es beunruhigte mich aber nicht sehr, da ich Fibromyalgie habe und dementsprechend Psychopharmaka nehmen musste. Ich akzeptierte das, weil tatsächlich eine Besserung eintrat. Mein Magen akzeptierte das irgendwann nicht mehr und ich bekam eine Refluxkrankheit mit einer Hiatushernie. Ich dachte, das ist eine gute Gelegenheit, nach so langer Zeit, die Medikamente für die Fibromyalgie abzusetzen, da auch eine Schilddrüsenunterfunktion festgestellt wurde und ich dementsprechend ein Medikament einnehmen musste. Das Schwitzen änderte sich leider nicht nach Absetzen der Psychopharmaka.
Es wurde von Jahr zu Jahr mit dem nächtlichen Schwitzen schlimmer, ich hatte aber keine Schlafprobleme, bis zu dem Zeitpunkt, an dem das Nachthemd an Oberkörper und Kopf klatschnass war. Ich musste Kleidung alle 2 Stunden wechseln. Alle Eventualitäten, warum das so ist, kann man ausschließen, da alles von mir abgeklärt war. Kein Alkohol, kein scharfes Essen, usw. Nur Baumwollstoffe für Kleidung und Bettwäsche. Empfehlungen wie Salbei Tabletten oder Tee: habe ich genommen. Östrogene: habe ich genommen und alle 4 Wochen Kontrolle des Schilddrüsenmedikaments. Neue Einstellungen waren oft notwendig, da die Werte sehr schwankend waren. Mal zu hoch, mal zu niedrig. Meine Blutbilder gaben keinen Aufschluss über eventuelle Krankheiten. Interessant ist, das habe ich mehrmals ausprobiert, wenn ich die ganze Nacht bewusst nicht schlafe, schwitze ich überhaupt nicht. Auch nicht im weiteren Tagesverlauf.
Mehrere Ärzte aller Fachrichtungen wurden konsultiert. Hausarzt, Internist, Nuklearmediziner für die Schilddrüse, sogar ein Schmerzmediziner.
Der einzige Mediziner, der fehlt, ist ein Endokrinologe. Und warum? Hier im Südosten von Bayern (Landkreis Altötting) gibt es keinen einzigen, bekannten Endokrinologen. Im angrenzenden Landkreis Mühldorf/Inn, gibt es einen, aber beim Versuch dort einen Termin zu bekommen, sagt der Anrufbeantworter schon im Voraus, dass keine Neupatienten für endokrinologische Untersuchungen angenommen werden. So und jetzt??
Meine weiteren Suchen ergaben, dass nur und ausschließlich, Privatärzte, keine gesetzlich Versicherten annehmen, es sei denn, man ist Selbstzahler. Leider kann ich mir das nicht leisten, trotz starkem Leidensdruck. Wir sind Rentner und mein Mann ist schwer krank und die ambulanten Pflegedienste nehmen trotz Pflegegeld so viel Geld weg, dass man gerade das Notwendigste zahlen kann, aber keine zusätzliche, kostspielige Medizin.
Was ist das nur für eine Zeit, in der wir leben, dass man ohne viel Geld nicht einmal eine notwendige medizinische Hilfe bekommt, weil diese Fachrichtung nur an ihrem möglichst hohem Verdienst und das Geld denkt. An den hypokritischen Eid, weshalb man eigentlich Medizin studieren sollte, denkt keiner mehr.
Ich habe allerdings auch für die Ärzte sehr großes Verständnis, denn wenn man be denkt, wie lange sie studieren und was sie dann von der GV für die Behandlung eines Kassenpatienten bekommen, dann verliert man als Arzt auch die Lust für diesen Hungerlohn jeden Monat hart zu arbeiten. Mittlerweile ist es doch so, dass fast jeder Arzt Zusatzleistungen anbietet, die dann privat bezahlt werden müssen. Mache ich ja herzlich gerne, wenn ich das Geld habe.
Heilpraktiker und Homöopathen schließe ich aus, da ich hierzu keinen Zugang habe, da ich überwiegend durch Familien und Verwandtenkreis schulmedizinisch groß geworden bin. Leider existiert, aufgrund meines eigenen Alters fast niemand mehr, der mir diesbezüglich helfen könnte.
Vielleicht hat irgendeine Person ähnliche Probleme und weiß eine mögliche Hilfe für mein Problem. Ich bin selbstverständlich bereit in meinem begrenzten Rahmen einen Obolus zu leisten. Ich wäre sehr, sehr dankbar.