Wie steht Ihr zur Philosophie?

12 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Mein erstes Philosophie Buch war „Der Fremde“ von Albert Camus.

Vor einer Weile hatte ich den Entschluss gefasst, mich endlich mehr mit Philosophie beschäftigen zu wollen. Als Einstieg hatte ich mir erstmal ein allgemeines Buch zur Philosophie gekauft, in dem die größten Philosophen und philosophischen Ideen auf maximal 3 Seiten erklärt wurden. Quasi wie ein historisches Lexikon um überall mal reinschauen zu können.

Danach habe ich mir schließlich „Der Fremde“ von Albert Camus gekauft.

Für die Zukunft hätte ich noch Interesse an „Und so sprach Zarathustra“ von Friedrich Nietzsche.

Woher ich das weiß:Hobby – Beschäftige mich gern mit philosophischen Themen
ErnstJandl301 
Fragesteller
 08.05.2024, 09:02

"Der Fremde" ist schon ein guter Einstieg, weil er in Prosaform die inneren Grundzüge des Existenzialismus von Camus beschreibt. Man kommt mit dem Buch ohne allzu große geistige Anstrengung ins Thema hinein. Der Existenzialismus war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die vielleicht prägende, philosophische "Schule". Sie entstand aus der Dialektik der beiden philosophischen Antipoden de 19. Jahrhunderts Nietzsche und vor allem dem Dänen Kierkegaard.

Die französische Tageszeitung Le Monde veröffentlichte einst die 100 besten Bücher des 20. Jahrhunderts, woe "Der Fremde" von Albert Camus den 1. Platz belegte.

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Die_100_B%C3%BCcher_des_Jahrhunderts_von_Le_Monde

 

Von den ersten 15 Büchern dieser Liste sollte ein einigermaßen gebildeter Mensch eines westlichen Landes wenigstens 7 gelesen haben. 

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Philosophie erscheint mir äußerst bedeutsam, da sie sich den existenziellen Grundfragen des menschlichen Daseins widmet, mit denen wir uns alle früher oder später auseinandersetzen müssen: Was ist der Sinn des Lebens? Existiert Gott? Warum gibt es so viel Leid in dieser Welt? Gibt es ein Leben nach dem Tod? Was bedeutet der Tod? Warum existiert überhaupt etwas und nicht eher nichts?

Das philosophische Denken ermöglicht es uns, uns im kritischen Denken zu üben und uns auf das Wesentliche der Dinge zu konzentrieren. Meiner Ansicht nach bieten die Lektüre von Platons "Phaidon" und der "Apologie des Sokrates" einen idealen Einstieg in die Philosophie. Ebenso sind die "Aphorismen zur Lebensweisheit" von Arthur Schopenhauer eine herausragende Möglichkeit, sich mit der Philosophie vertraut zu machen. Schopenhauers klare und präzise Sprache erleichtert es uns, seine philosophischen Gedanken gut nachzuvollziehen.

Sein Hauptwerk "Die Welt als Wille und Vorstellung" empfehle ich als Einstieg in die Philosophie. Auch seine Vorlesung über Die gesammte Philosophie d.i. Die Lehre vom Wesen der Welt und von dem menschlichen Geiste ist sehr zu empfehlen, um sich mit seiner Philosophie vertraut zu machen.

Mein erstes ist die Phänomenologie des Geistes von Hegel. Habe es mir vor 1em Monat geholt und irgendwie versteh ich es und irgendwie auch nicht, kP.

ErnstJandl301 
Fragesteller
 07.05.2024, 22:13

Ich habe die Einleitung von Kants Kritik der reinen Vernunft etwa 15 mal gelesen, bis ich sie verstand. Der Rest des Buchs war dann easy.

Man lernt das Denken, wenn man sich auf so was einlässt.

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IchMagDichNIch7  07.05.2024, 22:31
@ErnstJandl301

Auch wenn ich Kant noch nicht gelesen habe, soll er glaub nicht so Kriptisch geschrieben haben, wobei Hegel dies musste weil es nicht anders geht.

Man lernt das Denken, wenn man sich auf so was einlässt.

Ja ich habe das Buch gelesen und erst nach 7 Stunden bemerkt das sich das in sich Enwickelt, was wie ich immernoch finde fcking wierd finde.

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Es gibt einiges, was gut ist; ich habe schon die Predigten und Traktate von Meister Eckhart gelesen, aber auch Werke von Khalil Gibran und den bekannten Philosophen des deutschsprachigen Raumes wie Immanuel Kant und Theodor W. Adorno. Man kann da schon schöne Sachen entdecken und drüber sinnieren.

Ich bin aber kein Freund davon, weil Philosophie immer sehr subjektiv ist und von der geistigen Haltung ihres Erzeugers ausgeht, ein Philosoph widerlegt den Gedanken des anderen ... und weil man das nicht verallgemeinern kann - genau das versuchen Philosophen jedoch: Ihre Meinung ist allgemein gültig und die einzig Wahre. Ich mag es nicht, wenn mir jemand Meinungen vorzukauen versucht und möchte meine eigenen Eindrücke haben und verarbeiten. Genau das tut die Philosophie aber.

Einen Richard David Precht übrigens, der durch Talkshows tingelt und gelegentlich ein paar mainstreamige Gedanken zum Besten gibt oder am laufenden Band Bücher veröffentlicht, nehme ich als Philosophen "unserer Zeit" persönlich nicht wirklich ernst; das ist für mich in erster Linie ein geschäftstüchtiger Autor unter vielen; er ist so einer, der durch Talkshows tingelt und mainstreamige Gedanken als hohe Philosophie verkauft, obwohl Hans Müller von um die Ecke auf ähnliche Gedanken kommt, wenn er beim dritten Bier in Friedas Kneipe hockt. Es war mir klar, dass er hier die Umfrage aus dem Stand heraus gewinnt, weil er sich gut verkaufen kann, ich halte aber nichts von ihm - da lieber Eckart von Hirschhausen, der zumindest sympathisch und gewitzt argumentiert und dem man gern zuhören kann, aber auch das ist im Grunde ein Entertainer.

Ähnlich ist es übrigens - soviel zum Thema katholische Theologie - mit der Liturgie der katholischen Kirche und deren Kanon. Das sind letztlich alles Philosophien anstatt Fakten - windelweiche Auslegungen von Überlieferungen, an die ich persönlich davon abgesehen nicht direkt glaube - und so etwas kann man durchaus auch als Philosophie ansehen. Von daher ist die Theologie aus meiner Sicht nichts Anderes als eine kirchen-/glaubensbegrenzte Form der Philosophie bzw. ist die klassische Philosophie eine weltliche Form der Theologie - wie man es eben sehen möchte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
ErnstJandl301 
Fragesteller
 07.05.2024, 21:43

Philosophie ist nicht. "eine Philosophie oder Weltanschauung haben".

Oder Meinung.

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