Stimmt der Satz: Wer nur Wahres sagt, sagt immer dasselbe?

Nein 85%
Ja 8%
Andere Antwort 8%

13 Stimmen

8 Antworten

Nicht unbedingt. Es gibt Momente, da muss man seine Meinung ändern. Die muss dann nicht zwangsläufig falsch sein. Zur Wahrheit gehört auch, wenn man Mut hat, seine Meinung zu ändern, sei es aus einem Irrtum heraus oder durch neue Erkenntnis.

Wenn man berücksichtigt, dass "nur Wahres sagt", also offensichtlich ausschließlich ganz unbezweifelbare Tatsachen meint, könnte man dieser Aussage zustimmen.

Begründung: Aussagen können nur dann als "wahr" bezeichnet werden, wenn sie nicht in Zweifel gezogen werden können, wenn es keine Alternativen, abweichende Interpretationen oder Bewertungen dazu gibt. Jeder Satz, der für den Diskurs offen ist, kann folglich nicht als "wahr" bezeichnet werden.

Und gerade da, wo der Diskurs, also der kontroverse, vielschichtige Dialog beginnt, werden die Dinge variabel, komplex und bleiben damit interpretationsoffen mit vielen möglichen Betrachtungsweisen.

Bilanz: Die Menge an sog. wahren Aussagen ist also prinzipiell klein und vor allem tatsächlich immer gleich, womit die Ausgangsfrage mit einem klaren "ja!" zu beantworten wäre.


PFromage  29.06.2025, 15:17

Kommt der Wahrheit am nächsten. Ich muss hier an Tautologien denken.

Die Wahrheit ist immer Subjektiv. Jeder nimmt die Wahrheit anders wahr. Es mag zwar eine reale und objektive Wahrheit geben, jedoch wird diese niemals von allen anerkannt. Ich denke, dass das teilweise gut ist aber dass das auch seine negativen Seiten mit sich bringt. Nicht umsonst heißt es, dass die Wahrheit weh tut.

Jeder baut sich seine eigene Wahrheit und Realität. Manche Menschen sind dann offen genug um ihre eigene Wahrheit zu hinterfragen, andere wiederum behaupten, dass ihre Wahrheit die einzig objektiv wahre ist.
Das beste Paradebeispiel dieser Diskussion ist der Glaube. Gibt es Gott? Gibt es ihn nicht? Was ist die Wahrheit?

Wir tun uns als Menschheit alle den Gefallen, wenn wir andere Wahrheiten (auch Meinungen genannt) respektieren und versuchen zu verstehen warum mein gegenüber so denkt.

Lg M16

Nein

Für mich ist wahr nur das Gegenteil von gelogen. Und falsch das Gegenteil von richtig.

Wir suchen nur deshalb seit Menschengedenken die Wahrheit, weil wir alltäglich unzählige Male aus tausend verschiedenen Gründen Unwahres mündlich und schriftlich veröffentlichen. Wir ahnen oder kennen also allzu oft längst die Wahrheit, wollen sie aber nicht wissen, nicht mitteilen. Und viel zu viele Menschen sprechen daher sogar bei einer nur systemimmanenten Logik von Wahrheit, obwohl sie nur richtig meinen.

Nein

Der Wahrheit kann man sich nur annähern. Also ist der Ansatz schon nicht tauglich.

Oder man vereinfacht das, was man Wahrheit nennt so sehr, das der Ansatz richtig erscheint. Was aber auch nicht hilft, um es tauglicher zu machen.

Und selbst wenn, warum sollte dann der Vorrat an "Wahrheiten" so begrenzt sein, dass man sich wiederholen müsste?