Ist es logisch unmöglich, dass Logik nicht überall gilt?
Dadurch, dass es ja keinen endgültigen Beweis dafür gibt, dass Logik überall gilt, stellt sich ja erst die damit berechtigte Frage, ob es nicht Bereiche in der Wirklichkeit gibt, in der Logik nicht gilt. Vielleicht ist das ja aber logisch unmöglich und doch könnte man die Hypothese eines durch menschlichen Verstand nicht erfassbaren Wirklichkeitsbereiches für möglich halten. Ist Logik nicht selbst ein menschliches Konstrukt, von Grundannahmen(*), womit nur das Bewusstsein zurechtkommt? Empirisch, also durch Beobachtung vom Erfassbaren und durch anschließende Anwendung von Induktion/Deduktion lassen sich keine absoluten, endgültige Wahrheiten formulieren, da es immer möglich ist, dass zukünftige Beobachtungen die Hypothese widerlegen.
(*)Zum Beispiel basiert die klassische Logik auf Axiomen wie dem Gesetz der Nichtwiderspruch (eine Aussage kann nicht gleichzeitig wahr und falsch sein) oder dem Prinzip des ausgeschlossenen Dritten (eine Aussage ist entweder wahr oder falsch, es gibt keinen dritten Zustand). Diese Grundannahmen sind nicht experimentell nachprüfbar, sondern werden als notwendig für sinnvolles Denken vorausgesetzt.
Allmacht wäre nicht Allmacht, wenn sie der Logik unterworfen wäre, was ja logisch ist. Man kann allerdings argumentieren, dass Allmacht logisch unmöglich ist, wenn Logik überall gilt.
10 Antworten
"Diese Grundannahmen sind nicht experimentell nachprüfbar, sondern werden als notwendig für sinnvolles Denken vorausgesetzt."
Eine Aussage, die gleichzeitig falsch und wahr sein soll, ist aber kaum sinnvoll.
Dazu bräuchte man ein Beispiel (gleichzeitig wahr und gleichzeitig falsch). Denn im Grunde ist Logik nicht dasselbe wie das Gravitationsgesetz oder ähnliche physikalische Gesetze, es ist nur eine formale Beschreibung dessen, was wir auch sprachlich so definieren ("wahr" und "falsch" sind definiert, und sie sind zudem so definiert, dass sie einander ausschließen).
"Allmacht wäre nicht Allmacht, wenn sie der Logik unterworfen wäre, was ja logisch ist."
Auch hier gilt: "Allmacht" ist zunächst mal nur ein Wort. Eine Existenz in der physikalischen Welt ist aber eine andere Sache. Natürlich kann man Allmacht sprachlich definieren. Daraus folgt aber noch keine Existenz, und etwas, was "nicht der Logik unterworfen" ist, kann nicht sinnvoll gedacht werden (das sagt der erste Satz aus).
Ich seh das nicht gar so kompliziert.
Logisch ist, was eine Ursache hat.
Das betrifft zum Glück so ziemlich alles.
Ausnehmen könnte man vielleicht die Entstehung des Universums (die es nicht notwendigerweise gegeben haben muss) oder die Handlungen Irrer (die aber aus deren Sicht auch durch irgendetwas motiviert sind).
Vermutlich passiert es an keiner Stelle im Universum, dass das Licht angeht, wenn der Alien den Wasserhahn aufdreht.
Kauslität (Ursache und Wirkung) darf nicht mit logischer Folgerichtigkeit gleichgesetzt werden (es gibt starke und schwache Kausalität). In der realen Welt gelten die Gesetze der Kausalität nur im Makrokosmus und selbst da manchmal nur näherungsweise. Die Bellsche Ungleichung hat gezeigt, dass die Annahme der Lokalität und der Kausalität für unsere Welt nicht beide gleichzeitig erfüllbar sind.
Die 3 Gesetze sind erstmal keine Axiome sondern Tautologien bedeutet sie wahr sein müssen da sonst nichts existieren kann. Logik kann bewiesen werden muss aber nicht da sich in Moment in der man sie hinterfragt selbst beweist. Logik gilt überall da etwas was außerhalb von Logik ist einfach nichts ist, weil Logik die Vorraussetzung der Existenz ist. Logik ist schon alles darüber gibt's nichts mehr dadurch auch keine Bereiche in den sie nicht gilt. Allmacht bedeutet nur logisch mögliches tun zu können nicht alles tun zu können
Logik ist die Folgerichtigkeit unseres Denkens. Manche halten sie für universal gültig und göttlich, für einen Gottesbeweis. - Andere halten sie für ein evolutionäres Zufallsprodukt des menschlichen Bewusstseins, das nicht allgemeingültig ist.
Aber eines ist klar: Wenn die Folgerichtigkeit unseres Denkens ein Zufallsprodukt ist, dann ist sie eigentlich gar keine echte Folgerichtigkeit, sondern ein subjektiver Überlebensmechanismus. Und der Mensch kann dann nichts über Wirklichkeit und Wahrheit je objektiv aussagen - und sich z.B. jede philosophische Betrachtung schenken.
: )
Die Welt so richtig wie möglich erfassen und erklären zu können, war der tiefere Sinn der Logik bzw. der formalen Logik und im Wesentlichen wurde diese Aufgabe erfüllt. Was zu erklären, sollte noch ausstehen?