Ist Erkenntniserlangung viel tiefgreifender als Wissenserwerb, da Wissen im Wesentlichen nur die materielle Welt abbilden kann?
10 Antworten
Der Wissenserwerb geht der "Erkenntnis" voraus. Ohne ein hohes Maß an belastbarem, gut fundiertem Wissen bleiben wir in der Mutmaßung, der Ideologisierung, den emotional unterlegten Konstrukten oder den von Eigeninteressen geleiteten Phantasiegebilden hängen.
Die Erkenntnis setzt jedoch außer dem Wissen auch die Fähigkeit der gedanklichen Analyse, der sachangemessenen Strukturerfassung auf unterschiedlichen Abstraktionsebenen, der Einordnung von Hypothesen, Theorien und Interdependenzen, der Bewertung von Wahrscheinlichkeiten, von möglichen Irrtümern und von korrelativen Momenten voraus.
Erst wenn sich kohärente, in sich logische Modelle der Wirklichkeit unter den genannten Voraussetzungen gebildet haben, können wir von "Erkenntnis" reden.
Eine Erkenntnis ist zunächst eine subjektive Einschätzung. Sie kann das Ergebnis jahrelanger Überlegungen sein – muss es aber nicht. Erkenntnis bedeutet vor allem, dass man von etwas überzeugt ist.
Naturwissenschaftliches Wissen, wie etwa physikalische Gesetzmäßigkeiten, erlaubt es uns, die Welt quantifizierbar und objektiv zu beschreiben. Besonders bedeutsam ist dabei, dass diese Gesetzmäßigkeiten auch Prognosen über das zukünftige Verhalten von Systemen ermöglichen.
Subjektive Erkenntnisse können jedoch ebenfalls zur Grundlage objektiver Realitäten werden – ein Beispiel dafür sind Gesellschaften. Jede Gesellschaft basiert auf einer subjektiv geteilten Grundlage ihrer Mitglieder. Die Konsequenzen dieser Grundlage sind jedoch real, objektiv beobachtbar und folgen logisch aus der geteilten Basis – unabhängig von den individuellen Wunschvorstellungen einzelner Personen. Auch wenn eine Gesellschaft keine materielle Entität, sondern ein abstraktes Konzept ist, kann sie mit wissenschaftlichen Methoden beschrieben und analysiert werden.
In diesem Sinne würde ich der These widersprechen, dass Wissen nur die materielle Welt beschreiben kann.
Zudem sehe ich keinen Widerspruch oder Konkurrenz zwischen Wissen und Erkenntnis. Wissen ist in der Regel objektiv und logisch konsistent (was nicht notwendigerweise bedeutet, dass es wahr ist), und gerade das ermöglicht einen analytischen Umgang damit sowie eine gemeinsame, nachvollziehbare Kommunikation.
Welche Erkenntniserlangung soll denn da gemeint sein? Wissenserwerb bezieht sich tatsächlich auf die materielle Welt, eine andere gibt es nicht. Das Universum besteht nur aus Energie und Materie.
Erkenntnisse zieht man auf Basis von Wissen - geht insofern also drüber hinaus...
...kann sich aber sehr wohl auf die reale Welt beziehen!!
Nein. Aber auch nicht unwichtig.
Eine Erkenntnis ist relativ nutzlos wenn man keine Möglichkeit hat die zu Prüfen.
Was nützt dir die Erkenntniss das Kleine Blaue Männchen für deine Nase verantwortlich sind. Wenn du keinerlei möglichkeit hast zu sehen ob du dich darin eventuell geirrt hast?
Irren können wir uns alle immer. Anahmen könnten Falsch sein. Somit kann jede erkenntnis auch Falsch sein. So sicher ma sich selbst darin ist.
Als beispiel: Viele menschen sind sich ziemlich Sicher darin das Vader in Episode 5 zu Luke sagt: "Luke, ich bin dein Vater".
Ist aber letztenlich nicht Korrekt.
Somit müssen Erkenntnisse gegen geprüft werden könne, und auch gegen Geprüft werden.
Logischerweise sind sie aber auch wichtig. Wenn ich aus bestehenden Fakten keine neuen erkentnisse ziehen kann. Wird man sein Wissen nicht erweitern können und ewiglich auf der Stelle Traben.
Erkenntniss und Wissen gehen quasi hand in hand.
Und das gilt auch für nichtmaterielle dinge wie Moral oder soetwas.
der Philosophie den Boden unter den Füßen wegziehen.
Sehe ich kein Problem darin. Nach meiner sicht hat die Philosophie eher die Rolle eines Ideengebers als das sie wirklich Wissen schaft.
Genau deswegen gibt es ja In der Philosophie auschliessende sichtweisen mit denen die Philosophen sich schon seit ewigkeiten im Clinch liegen und keiner so wirklich sagen kann das eine Sichtweise besser ist als die andere.
Was bringt da die Philosophie wenn sie auf eine Frage 5 antworten liefert? Soll man sich dann das raussuchen was einem am Besten gefällt?
Sie wird damit aber nicht unwichtig.
Dass z.B. Weisheit lediglich auf prüfbare Fakten beruhen soll, kann ich nicht nachvollziehen.
Naja. Wie unterscheidet man denn sonst inwieweit das was der andere da "weise" von sich gibt etwas Sinnvolles ist oder nicht? Endweder das ganze Funktioniert oder eben nicht.
Jetzt mal ganz oberflächlich betrachtet. Das ist ja auch schon eine Form der prüfung. Keine besonders gute weil sie nur wenig darüber aussagt ob diese weisheit durchaus korrekt ist. Aber letztendlich ist das in manchen fällen egal.
Nehmen wir an wir haben die Erkenniss das kleine Dämonen auf unserer haut leben. Und die uns schaden. Die Dämonen lassen sich mit wasser vertreiben. Also müssen wir uns Regelmäßig waschen.
Die erkenntniss ist aus heutiger sicht offensichtlicher bullshit. Das Reultat daraus funktioniert aber natürlich. Und es ist gut sich seine Hände zu waschen.
Soetwas meine ich mit:
Aber letztendlich ist das in manchen fällen egal.
Auf der anderen seite als gegenbeispiel haben wir die "erkenntnisse" von Hanhemann und seine Homöopathie. Die letztendlich nur leute dazu bringt zuckerkügelchen in gutem glauben zu Schlucken. Und ihnen damit das Geld aus den Taschen gezogen wird.
Diese Erkenntniss hält keinerlei überprüfung stand.
Und erkentnisse widersprechen sich ja auch. Der eine hat erkentniss A. Der andere B. Beide Schliessen sich aus.
Wie will man diese denn miteinander vergleichen wenn man eben nicht die möglichkeit hat sie zu prüfen? Was dabei herauskommt ist das man sich letztendlich ewiglich darüber zankt. Insbesondere wenn die Erkentnisse grössere auswirkungen auf viele menschen haben.
Letztenlich ist nach meiner ansicht eine Erkentniss wertlos wenn sie nicht Prüfbar ist. Einem einzelnen kann sie natürlich etwas Positives bringen. Sich etwas einzureden hilft ja auch.
Problematisch wird es eben dann nur immer wenn es um andere Menschen geht die diese Erkenntniss eben nicht teilen.
Die Homöopathie erzielt durchaus Wirkung. Es fällt den Naturwissenschaften schwer, das Geheimnis dahinter zu entschlüsseln. Die Charité in Berlin befasst sich in klassisch naturwissenschaftlichem Kleid schon seit einigen Jahren mit dem Thema und unterhält sogar eine Hochschulambulanz zu dem Thema. https://hochschulambulanz-naturheilkunde.charite.de/
Eine Abwandlung der Prüfbarkeit kann z.B. darin ergänzt werden, indem eine Prognosemöglichkeit aus der Erkenntnis heraus erwächst.
Die Homöopathie erzielt durchaus Wirkung.
Sorry. Das kaufe ich dir schlichtweg nicht ab. Die studienlage ist da durchaus recht eindeutig.
Zur Chariete:
Ich habe mir die Seite angeschaut. Kannst du mir bitte verlinken wo die da irgendwas mit Homöopathie machen?
In den leistungen kann ich es nicht finden. In der Teamvorstellung steht auch nichts.
Unter Forschung findet man keine die den Begriff Homöopathie benutzt.
Ist es nicht durchaus etwas bedenklich für die argumentation wenn eines der Renomiertesten Institute (Soweit ich weiss ist die Berliner Chariete ja durchaus das.) nichts der gleichen anbietet. In der abteilung die für Alertnativmedizin zuständig ist?
Ungeachtet dessen. Dein Link scheint das ganze nicht zu Stützen.
Eine Abwandlung der Prüfbarkeit kann z.B. darin ergänzt werden, indem eine Prognosemöglichkeit aus der Erkenntnis heraus erwächst.
Ja. Da hast du vollkommen Recht. Das ist aus meiner sicht Teil der Prüfbarkeit. Sofern es sich um vernünftige Vorhersagen handelt und nicht soetwas wie Nostradamus kram oder die Simpsons.
Eine derartige Verengung auf prüfbare Fakten, würde z.B. der Philosophie den Boden unter den Füßen wegziehen. Dass z.B. Weisheit lediglich auf prüfbare Fakten beruhen soll, kann ich nicht nachvollziehen.