Du könntest etwas tun, was vielleicht hilft. Vielleicht. Ich verspreche Dir keine Heilung. Aber auch ich hatte mal einen Zwang. Ich bin in eine Sucht reingeschliddert, von der ich nicht wusste, dass es sich zu einer Sucht entwickeln würde. Irgendwann realisierte ich dann, dass ich unter Zwang etwas immer und immer wieder tun musste.
Ich war bei der Suchtberatung. Und man sagte mir, dass es nur im Kopf stattfindet. Ich bin kein Psychologe! Ich bin kein Arzt! Ich war nur eine Betroffene, die sich Rat gesucht hatte. Und mit der Aussage, dass es nur im Kopf stattfindet, konnte ich was anfangen. Denn ich wollte ja aufhören.
Und da ich wirklich aufhören wollte, ist es mir auch gelungen.
Ich rate dir Folgendes: Immer, wenn Du merkst, "es ist wieder so weit", hältst Du inne. Du bewegst Dich nicht, Du machst NICHTS. Außer atmen. Und Dich reflektieren:
Du realisierst, das Du es gerade wieder tun wolltest. Was auch immer. Du machst aber ein paar Sekunden (vielleicht Minuten?) nichts. Gar nichts. Du stehst einfach da. Oder setzt Dich hin. Und hältst es aus, dass Du "es" jetzt nicht machst. Atme.
Und wenn Du irgendwann merkst, Du bist ganz ruhig und der Moment ist vorbei, dann machst Du mit Deinem Alltag weiter.
Und das ziehst Du jedes(!) Mal durch, wenn Du wieder merkst "es ist so weit".
Dein Gehirn kann Umdenken lernen. Das wird jedoch dauern. Das ist kein Schalter. Also sei geduldig. Aber zieh es konsequent durch: Ich mach "es" nicht mehr. Weil ich nicht will.