Ist die Philosophie die Mutter aller Wissenschaften?
Seht ihr die Philosophie als höchste aller Wissenschaften bzw. als Mutter aller Wissenschaften. Ich als Philosoph habe da sicherlich keine objektive Sicht darauf.
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13 Antworten
Man kann es so sehen - ich betrachte als Mathematiker die Mathematik als einen Teilbereich der Philosophie, der sich irgendwann, als die letzten Universalgelehrten ausgestorben sind, verselbstständigt hat…
So brav historisch lernt man das wahrscheinlich auch heute noch im schulischen Sinn. Dabei wäre die antike Philosophie dann so eine Art Mama. Na ja.
In meinem Denken wegen des Begriffs "Philo-Sophia" ist zum Beispiel auch die Mathematik kein Teilbereich der Philosophie im Sinn des Begriffs, der Frage nach Gut und Böse, sondern einfach eines der vielen Ergebnisse des Nachdenkens über Richtig und Falsch, - dies erfordert einen längst überfälligen Begriff zum Beispiel die "Philo-Ratio" -, die keinen ethischen Regeln, also philosophischen, die auch das Nachfühlen (vgl. einige Intelligenzformen eines menschlichen Gehirns) beinhalten müssen, bedürfen.
D.h., dass eine rationalistische Philosophie heutzutage viel zu wenig ist, wenn sie die emotionalistische Religion mit der Theologie nicht überflüssig macht; sie muss also zu Gewissheit (Wissenschaften) UND zu Geborgenheit (Religionen) der Menschen zu führen versuchen. Nur das ist für mich die Aufklärung der Zukunft.
Die Philosophie stellt ja ganz vereinfacht ausgedrückt Fragen. Wenn man keine Fragen stellt und nichts HINTERfragt, dann wird man nicht schlauer und kann sich nicht weiterentwickeln.
Ja, das kann man so sagen. Aber die moderne Naturwissenschaft entstand erst, als sich Philosophie, Mathematik und Handwerk vereinigt haben und zusammen Experimente geplant und durchgeführt haben.
Descartes sagt dazu, das die Philosophie dem Stamm eines Baumes gleicht. Während die Wurzel dessen die Ontologie darstellt. Und die Äste die anderen Wissenschaften. Viele von denen könnten vom Kausalitätsprinzip profitieren, tun es aber nicht. Andererseits kann die Metaphysik aber auch von den Naturwissenschaften Erkenntnisse gewinnen. So vom Wechselwirkungsprinzip von Kräften eines Isaac Newton. Um die Unendlichkeit des Universums in der Ausdehnung zu beweisen.
Jede Wissenschaft hat Grenzen, in denen alles nur noch vage ist - das gilt für die Philosophie ebenso sehr wie der Mathematik.
Deshalb sehe ich die Metawissenschaft als Mutter aller Wissenschaften - denn sie beschäftigt sich mit der Wissenschaft selbst und urteilt über sich selbst und was sie ausmacht.