Ich hab mich mal ein bisschen mit der Frage beschäftigt, was eigentlich Naturgesetze sind und wie das mit Ursachen und unserem Verhalten zusammenhängt. Und glaub mir, da gibt’s ziemlich unterschiedliche Meinungen.
Hume meinte:
„Nur weil zwei Dinge oft zusammen passieren, heißt das nicht, dass eins das andere verursacht.“
Also: Wenn immer nach Blitz der Donner kommt, heißt das noch lange nicht, dass der Blitz den Donner verursacht. Vielleicht sind sie einfach immer gemeinsam da. Für ihn sind Naturgesetze also eher Beobachtungen, keine festen Regeln.
Kant hat das anders gesehen:
„Unser Gehirn denkt automatisch in Ursachen und Wirkungen – das ist einfach unsere Art, die Welt zu verstehen.“
Für ihn sind Naturgesetze wie ein festes Raster, durch das wir die Welt überhaupt begreifen können. Ohne das: Chaos.
Spinoza ging noch einen Schritt weiter:
„Alles, was passiert – wirklich alles – ist vorherbestimmt und ergibt sich logisch aus der Natur.“
Also: Keine Zufälle, kein echter freier Wille. Auch wir Menschen handeln nach Naturgesetzen, selbst wenn’s sich manchmal anders anfühlt.
Wenn wir handeln, gibt’s immer Ursachen: Gedanken, Gefühle, Erfahrungen, Ziele … Die Frage ist: Wann ist so eine Ursache gut oder schlecht?
Aristoteles meinte:
„Wenn du was machst, dann immer aus einem bestimmten Grund – z. B. um etwas Gutes zu erreichen.“
Er war Fan vom „Ziel“. Wenn die Ursache deines Handelns darauf abzielt, etwas Gutes zu erreichen, passt das.
Der Utilitarismus (so Leute wie Bentham oder Mill):
„Gut ist, was für möglichst viele Menschen gute Folgen hat.“
Also: Wenn du was tust, und das sorgt bei vielen für mehr Glück → top! Dann war deine Ursache moralisch gesehen gut, auch wenn du’s nicht perfekt gemeint hast.
Kant war da strenger:
„Es kommt nicht auf die Folgen an, sondern auf deine Absicht.“
Wenn du also mit bester Absicht etwas tust, selbst wenn’s schiefgeht, war das für ihn trotzdem moralisch korrekt.
Sartre & die Existenzialisten sagen:
„Der Mensch ist frei und das macht alles kompliziert.“
Für sie gibt’s keine vorgegebenen Naturgesetze für unser Handeln. Wir entscheiden selbst, was wir tun – und sind dann auch voll verantwortlich dafür. Ganz schön viel Druck, aber auch Freiheit.
Also was ist jetzt „gut“ oder „schlecht“ bei Ursachen?
Kommt drauf an, wie du’s betrachtest:
In der Natur gibt’s kein Gut oder Schlecht, da passieren Dinge einfach, Punkt.
Im menschlichen Verhalten wird’s spannend:
Die einen sagen: Wichtig ist, was rauskommt.
Die anderen: Wichtig ist, wie du’s gemeint hast.
Und wieder andere: Du entscheidest selbst, was du draus machst.