Leid oder Freude stärker?

5 Antworten

Leid ist real, roh, unausweichlich, aber das macht es nicht stärker als Freude. Es macht es nur präsenter. Freude ist flüchtig, ja aber gerade deshalb ist sie kraftvoll. Sie ist der Beweis, dass Licht gegen Dunkelheit rebellieren kann. Leid formt, aber Freude veredelt. Und wer beides bewusst erlebt, trägt Macht in sich, die keine Droge und kein Dogma je bieten kann.


Dezi05 
Beitragsersteller
 25.06.2025, 07:35

Du hast recht damit, dass leid formt und freude veredelt. Schliesslich erfüllen beide eine Funktion. Aber sobald es ins extreme geht ist leid dominanter, weil glpckshormone begrenzt sknd und leid dazu nicht hormongesteuert ist. Zb. Kannst du sehr lange hungern. Auch dind die auswirkungen unterschiedlich om bezug auf die präsenz wie du gesagt hast.

Ja, Du hast recht. Dem gibt's eigentlich nicht viel hinzuzufügen.

Ausser vielleicht, im Hinblick auf "göttliche Experten" das es unzählige Menschen gegeben hat die unter der Folter nicht nur ihre religiösen Überzeugungen geleugnet haben (selbst ich möchte nicht unbedingt von verraten sprechen weil man unter Folter alles gesteht oder leugnet, völlig egal), während es bei schönem Wetter natürlich einfach ist, wie z.B. Papst Liberius (352-366) zu tönen "lieber für Gott den Tod erleiden", dann aber bereits im Exil seinen Glauben verleugnet.

Deswegen gibt's auch so ausgesprochen wenige tatsächliche "Blutzeugen", unter den Päpsten fast keine, und fast, nicht alle, aber doch die allermeisten dieser Geschichten sind freie Erfindungen.

Und, wie schnell vergessen die Gläubigen, über fast die gesamte Zeit, teilweise bis heute, seit das Christentum existiert war unendliches Leid ja sogar die Hauptmotivation für Christen diesem Leid, im Volksmund Hölle genannt, zu entgehen. Viel mehr als die eher abstrakte Vorstellung vom Paradies.

Aus diesem Grund wurden über die Jahrhunderte hinweg auch die Höllenqualen bis ins kleinste Detail herausgearbeitet, während es vom Himmelreich bestenfalls wage Andeutungen gab. Mit einer bemerkenswerten Ausnahme.

Schon seit Paulis Zeiten wurde es den Glücklichen die in den Himmel kommen sollten, als Zeitvertreib versprochen sie dürfen den weniger glücklichen dabei zusehen wie diese leiden. Für Immer.


Dezi05 
Beitragsersteller
 25.06.2025, 07:29

Das ist bemerkenswert und erschreckend zugleich!

Schwarzcore  28.06.2025, 02:56
@Dezi05

Naja, Das hat den Gläubigen zumindest, über sie Jahrhunderte, mehr seelische Qualen zugefügt als man ermessen kann, nicht wenige Historiker bezeichnen das die ununterbrochenen Drohungen mit der ewigen Verdammnis als das größte Verbrechen, einer Kirche der es an Sünden, Verbrechen und moralischer Verkommenheit gewiss nicht mangelt!

Das mag für unsereins heutzutage vielleicht nicht ganz leicht nachvollziehbar sein, aber man bedenke das den Menschen über ganze Zeitalter hinweg ununterbrochen eingeredet wurde das der Mensch von Geburt an, selbst der neugeborene Säugling böse ist, aufgrund der Erbsünde schlecht bis auf die Knochen.

Allein durch Gottes Gnade kann der Mensch eventuell vor der ihm rechtmäßig zustehenden Hölle bewahrt werden. Und das auch nur wenn man eine endlose Reihe von Regeln befolgt.

Allein das Ansehen einer Frau,

"Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen."(Mt 5,28)

hatte ewiges Höllenfeuer zur Folge.

Wenn es um den Ablasshandel geht wird meistens die Gier der Kirche in den Vordergrund gestellt, nicht zu Unrecht, aber dabei wird oft vergessen das die Menschen die diese Ablässe gekauft haben, das nicht getan haben weil sie nicht wussten was sie mit ihrem Geld machen sollen. Sondern weil sie davon überzeugt waren oder wenigstens gehofft haben diesem ewigen Leid zu entgehen.

Das ist nicht ganz Dein Thema, aber Du siehst; das Leiden ist eine sehr viel stärkere Triebfeder als die Freude.

Der zweite Punkt ist ja völlig fehl am Platz, denn es geht ja um das eigene Gefühl, und nicht um das Leid eines anderen...

Leid ist eine Emotion, die man sich selber (er)schafft. Es ist eine mentale Kreation...

Freude genauso...

Jedoch ist die Freude eine stärkere Emotion, weil sie konstruktiv auf Geist und Körper wirkt...

Das Leid ist destruktiv und zerstört Geist und Gesundheit...

Zerstörung geht leichter als Aufbau...

Gruß Fantho


Dezi05 
Beitragsersteller
 24.06.2025, 22:55

Der zweite Punkt besagt, dass Leid oder schmerzen nicht Hormongesteuert ist. Ich kann ewig schmerzen erleiden, während ich nur kurzfristig glücklich sein kann.

Bei meiner Aussage geht es darum, welches moralisch überwiegt. Klar ist Freude vorteilhafter aber würdest du lieber in einer normalen gegend wohnen, oder in einem super luxus, aber dafür musst du dann in absolutem armut danach leben (dein Leben ist nicht gefährdet). Was würdest du eher nehmen. Wahrscheinlich ersteres, weil du nicht bereit bist das stärkere leid, gegen die Freude auszutauschen.

Fantho  24.06.2025, 23:14
@Dezi05
während ich nur kurzfristig glücklich sein kann.

Warum? Man kann auch ewig glücklich sein...

 aber dafür musst du dann in absolutem armut danach leben 

Auch in einem solchen Leben kann man glücklich sein.

Wie geschrieben: Es ist eine mentale Einstellung zum Selbst und zum Leben.

Du bestimmst, was arm ist und wie Du damit umgehst...

Wahrscheinlich ersteres, weil du nicht bereit bist das stärkere leid, gegen die Freude auszutauschen.

Das weiß ich nicht, da ich noch nie in diesem Leben 'reich und luxuriös' gelebt habe, so wie Du unter 'reich und luxuriös leben' verstehst.

Vielleicht hätte ich mehr Ängste, alles verlieren zu können und in Armut zu stürzen...

Auch Reiche haben Sorgen, Ängste, Leid, Unglück etc. pp. Nur auf einer anderen Ebene halt...

Gruß Fantho

Dezi05 
Beitragsersteller
 24.06.2025, 23:30
@Fantho

Wie gesagt geht es um Moral, nicht um das individuelle empfinden. Ich glaube, wir reden aneinander vorbei. Du willst sagen, dass man trotz schlechten zuständen dennoch glücklich sein kann. Vielleicht war das Beispiel schlecht. Ich dagegen wollte sagen, dass Leid einen grösseren Moralischen wert hat als Freude, weil unter anderem Leid ein HÖHERES POTENZIAL hat, schaden anzurichten, als Freude zu reperieren

Fantho  24.06.2025, 23:45
@Dezi05

Achso, es geht Dir um die Frage der Moral.

dass Leid einen grösseren Moralischen wert hat als Freude, weil unter anderem Leid ein HÖHERES POTENZIAL hat, schaden anzurichten, als Freude zu reperieren

Wenn es Dir um Moral geht, dann definieren wir Moral erst einmal:

Bei der Moral geht es um sittliche und ethische Normen, Regeln und Werte. Diese bestimmen das zwischenmenschliche Zusammenleben in einer Gesellschaft und sollten für alle verbindlich sein.

Diese Normen, Regeln und Werte zeigen auf, was 'falsch' und was 'richtig' ist...

Aus diesem Grund sehe ich die konstruktive Freude als höherwertig an, weil diese aufbauend und fördernd ist - für den Einzelnen wie auch für eine Gesellschaft.

Leid dagegen ist eine destruktive Emotion, welche jeden und alle in den Abgrund ziehen kann...

Ich werde Deine obige Aussage

dass Leid einen grösseren Moralischen wert hat als Freude, weil unter anderem Leid ein HÖHERES POTENZIAL hat, schaden anzurichten, als Freude zu reperieren

umkehren in:

dass Freude einen grösseren moralischen Wert hat als Leid, weil unter anderem Freude ein HÖHERES POTENZIAL hat, Nutzen herbeizuführen, als Leid dies kann

Gruß Fantho

Dezi05 
Beitragsersteller
 25.06.2025, 16:56
@Fantho

Hast recht. Was ich eigendlich meinte war die Wertigkeit. Habe mich wohl schlecht ausgedrückt. Also das Leid Dominanter ist als Freude.

Fantho  25.06.2025, 21:35
@Dezi05

Sagen wir es mal so:

Die meisten Menschen sind sich ihres Leides stärker bewusst, als ihrer Freude. Der Leid hängt länger an und oft auch länger nach. Die Freude ist schneller verpufft. Oft benötigt man einen weiteren 'Kick', um diese Emotion 'Freude' (oder das Empfinden 'Glück') wieder zu erlangen...

Und weil dies so ist, bringt die Gesellschaft sehr viele Menschen hervor, die sich ständig als Opfer sehen und sich in einer Opferrolle begeben und fühlen, als Menschen, die stets himmelhochjauchzend durch die Gegend laufen...

In diesem Sinne könntest Du recht haben...

Gruß Fantho

Dezi05 
Beitragsersteller
 25.06.2025, 22:26
@Fantho

Danke für deinen Beitrag

Philosophischer Quark und damit eigentlich offensichlicher Quatsch, aber wenn man die falsche Brille aufgesetzt hat lässt man sich nicht von anderem leiten!

Maßstab bist dafür nich du oder deine schlauen Gedanken :-), sondern der Mensch überhaupt, und da obwohl soviel grausames passiert und Leid da war oder da ist viel mehr in der Freude zu finden ist als darin zu trauern, ist es natürlich das Glück niemand könnte dies bezweifeln ausser es ist seine Ideologie dass es anders wäre!


Dezi05 
Beitragsersteller
 25.06.2025, 22:29

Beleidigst du gerade Philosophie selbst oder meine Aussage?

Johannesvd  25.06.2025, 22:34
@Dezi05

Beides in gewisser Weise, Philosophie natürlich nur wenn man es über das offenbarte Zeugnis stülpt, sonst sei jeder frei in seinen Gedanken.
So heißt es im NT, dass wir uns vor den leeren Worten nach Art der Menschen hüten sollen.

Das eine ist offenbartes Wort hier ist dann Glaube und Religion der Rechte Themenbereich, das andere das freie herum denken als gäbe es dazu kein vertrauenswürdigeres Wort, dann bist du bei Philosophie gut aufgehoben, wobei natürlich Gesellschaftliches auch oft passt, oder Mythologie weil es dafür Interessant sein mag.

Dezi05 
Beitragsersteller
 25.06.2025, 23:06
@Johannesvd

Ich denke gerne. Es macht mir Spaß.

Johannesvd  25.06.2025, 23:19
@Dezi05

Dies soll so sein, hast du denn irgendwie verstanden das mir dein Sinnen nicht die Rubrik Glaube darstellt sondern unter einem anderen Themenbereich zuhause wäre?


Es meinen Besser zu wissen und Argumente zu liefern ist übrigens nicht immer mit denken Verbunden.


Deine Auflistung ist jedenfalls fern jeder sich darstellenden Empirie, aber natürlich geht es nicht um gefühlte Wahrheit, vielleicht sind alle auch nur gute Schauspieler das die meistens glücklich drein schauen können und nie anders erwischt werden :-).

Dezi05 
Beitragsersteller
 25.06.2025, 23:22
@Johannesvd

Tut mir leid das ich Gott aufgelistet habe; Ich habe einfach alles ausgewählt was mir vorgeschlagen wurde.

Johannesvd  25.06.2025, 23:28
@Dezi05

Achso, die Themenbereiche fügt es mir dann rein. Einfach Beitrag bearbeiten und ich seh die auflistung, okay.
Gott mag man vieldeutig in der Welt auslegen, dagegen will ich mich auch nicht auflehnen solange sich niemand auf das Wort der Schrift beruft :-).

Beide gleich stark, aber Leid ist der beste Erzieher

Woher ich das weiß:Hobby – Wahrheiten findet man überall

Dezi05 
Beitragsersteller
 24.06.2025, 19:36

Wieso glaubst du das beide gleich stark sind?

Entelechisch  24.06.2025, 19:40
@Dezi05

Weil es Gegensätze sind und die sind immer gleichstark.

Nach jeder Seite gibt es keine Begrenzung

Dezi05 
Beitragsersteller
 24.06.2025, 20:33
@Entelechisch

Gegensätze müssen nicht gleichstark sein. Und freude ist Hormonbedingt begrenzt und hat weniger effekt als Leid.

Bestes Beispiel: Wenn man Schwarz und weiss mischt kommt kein Mittleres Grau, sondern dunkles Grau raus.