Wie geht ihr damit um, dass eure Familienmitglieder AfD wählen?

13 Antworten

Ich habe eine sehr kleine Familie und dementsprechend guten Kontakt zu allen gehabt. Fast alle wohnen im ehemaligen Ostdeutschland und sind überzeugte AFD Wähler seit mindestens sieben Jahren, glaube ich. Mir geht das Thema erst so nahe, seit dem gesellschaftliche Zuspruch der Partei. Andere würden sagen: Ich habe aktuell große Bedenken vor dem was da mit der AFD auf uns zukommt. Inzwischen geht es mir so Nahe, dass ich den Kontakt nach und nach verringert habe und wir uns seit (mind.) 2,5 Jahren nicht gesehen haben. Wir telefonieren alle paar Monate, das ist aktuell noch okay für mich. Politische Themen wurden in unserer Familie schon immer tot geschwiegen, daher gibt es leider (oder vllt auch besser so) gar keinen Austausch dazu. Alles was ich weiß ist, dass sie nicht gegen die aktuelle Regierung wählen, sondern explizit für die AFD. Dabei spielen Migration und Wirtschaft eine große Rolle. However: Sobald ich den innerlichen Konflikt nicht ertrage, würde ich den Kontakt auch ganz abbrechen. Zu allen. Ich kann mir auch vorstellen, dass das mit der nächsten Bundestagswahl im Februar kommt. Komisch dass ich es von den Wahlergebnissen abhängig mache, ich weiß. Damit verstärkt sich aber meine Wut.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wie ich damit umgehe, dass Freunde die AfD wählen wollen und es auch ein Familienmitglied tut? Wenn wirklich grober Unsinn und Lügen erzählt werden klarstellen, allerhöchstens die Union als Alternative loben aber sonst ist mir das ziemlich egal, Stichwort Meinungsfreiheit in einer Demokratie.

Vielleicht hilft es, wenn du das Parteiprogram der AfD liest und für die Verwandschaft mal kurz und knapp zusammenfasst, was die wollen. Wenn die das nicht schockt, ist vermutlich Hopfen und Malz verloren.

Wenn die der Regierung einen auswischen wollen, können sie auch DIE Partei oder die Tierschutzpartei wählen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wir leben in einer Demokratie und da darf nun mal jeder wählen was er will.

IdR kriegt man ja schon früher mit wenn der Partner oder andere enge Verwandte falsch abbiegen.

Ob ich mich von dem Familienmitglieder distanzieren würde?
Warum, es kommt ja auf das Gesamtbild an. Wenn bspw. meine Mutter aus Protest diese PArtei wählt, denn würde ich ergründen warum und gut.

Zumal ich das ja auch nur erfahren würde, wenn man mir dies erzählt. Es ginge mich nämlich grundsätzlich nichts an (Wahlgrundsätze und so)

Ich habe Verwandtschaft die wählen die AfD, den Kontakt habe ich aber nicht deswegen abgebrochen. Sondern weil sie Lupenreine Nazis sind.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Parteimitglied

seizegott 
Beitragsersteller
 24.07.2023, 08:26

Ich verstehe einfach diese ganzen Kommentare nicht "Jeder darf wählen was er will" - "wir leben in einer Demokratie".

Also kein Plan, ob ihr in der Schule gelernt habt Texte richtig zu lesen, aber ich habe auch nie etwas gegenteiliges behauptet.

Wahlfreiheit verbietet uns nicht uns gegenseitig für unsere politischen Meinungen zu kritisieren oder unsere sozialen Beziehungen danach auszuwählen. Und genau nur danach habe ich gefragt.

Die Frage lautete nicht: "Sollten meine Eltern in den Knast, weil sie AfD wählen." Das steht da einfach nicht, also hört bitte auf implizit zu behaupten, dass es da steht.

anTTraXX  24.07.2023, 08:33
@seizegott

Naja deine Frage wie ich damit umgehe und in einer Demokratie habe ich dies zu akzeptieren, Punkt.

seizegott 
Beitragsersteller
 24.07.2023, 08:34
@anTTraXX

Nein, das bedeutet Demokratie nicht. Demokratie heißt nicht, dass wir alle irgendwann mal eine Meinung entwickeln und dann ist das so, weil dann können wir uns das Wählen auch sparen. Demokratie bedeutet genau, sich über Politik zu unterhalten und auszutauschen und andere Standpunkte zu verstehen und zu entwickeln.

anTTraXX  24.07.2023, 08:37
@seizegott

Eine Entscheidung zu akzeptieren heißt nicht diese nicht zu diskutieren.

Ich kenne welche die ein Studium abgeschlossen haben und beruflich sehr erfolgreich sind. Sie sind AfD Wähler.

Wenn meine Familienmitglieder AfD wählen hätte ich damit kein Problem, hätte aber eines wenn sie die GRÜNEN wählen würden.

Die sind aus meiner Sicht weitaus gefährlicher für unseren Wohlstand, als die AfD.

Den Kontakt zu den Eltern davon abhängig machen, welche Partei sie wählen, das halte ich in höchstem Masse für unvernünftig und völlig daneben.

Du darfst dabei nicht vergessen. Derzeit gibt es keine Partei welche die absolute Mehrheit der Wählerstimmen erringen kann. Jede nachfolgende Regierung muss mit einer anderen Partei koalieren. Das heisst, keine der Parteien kann alleine bestimmen.

Deshalb muss man kein Problem darin sehen, wenn Familienmitglieder eine andere Partei wählen als du selber.

Überwirf dich nicht mit denen Eltern wegen der Politik. Das haben sie nicht verdient.

Wir haben die LINKE, die GRÜNEN, beides Parteien auf die wir verzichten Können.

Unser Staat wurde aufgebaut, ohne diese beiden Parteien. Haben wirtschaftlich eine Platz unter den Ersten in der Welt erreicht. Das Erreichte kann recht schnell zunichte gemacht werden, wenn die falschen Leute mitbestimmen.


DerRoll  01.09.2024, 13:59
Unser Staat wurde aufgebaut, ohne diese beiden Parteien.

Unser Staat wurde auch ohne Parteien wie die AfD aufgebaut. Genauer wurden Parteien wie die AfD vor 60 Jahren noch verboten. Die AfD hat ein wirtschaftsfeindliches Programm, es hat schon seinen Grund warum nicht nur mittelständige Unternehmen wie in der gegenwärtigen Kampagne, sondern auch Großunternehmen vor der AfD warnen.