Sollte die 5% Hürde abgeschafft werden?

Findet ihr die 5% Hürde auch so undemokratisch wie ich? Abgegebene, gültige Stimmen werden einfach nicht gezählt und verfallen.

Damit wird auch auf das Wahlverhalten Einfluss genommen. Wähler würden zwar wegen ihrer Überzeugung gern eine bestimmte kleinere Partei wählen, tun dies aber nicht, weil sonst "die Stimme verschenkt" wird. Würde jeder die Partei wählen, hinter deren Grundsätzen er oder sie wirklich steht, ohne dies befürchten zu müssen, käme so manche Partei vielleicht sogar über die fünf Prozent. Doch selbst wenn nicht - was wäre die Befürchtung, wenn aus einer Partei nur drei, zwei oder gar ein Abgeordneter in ein Parlament entsandt würde? Wenn die Mandate sich auf mehrere kleine Parteien verteilen, bekommen die "großen" Parteien weniger Stimmen, um eine Regierung bilden zu können. Hier wird oft das Totschlagargument der gescheiterten Weimarer Republik angeführt, die oft keine mehrheitsfähigen Regierungen zustandebringen konnte.

Doch diese alten Ängste sollten wir zugunsten einer zukunftsgewandten Offenheit hinter uns lassen. Konkurrenz belebt das Geschäft, und viele Wähler sind der etablierten Parteien überdrüssig, die sich als „große Parteien“ halten wollen, ohne neue Ideen oder Visionen bieten zu müssen. Die müssten eben leidenschaftlicher für ihre Ziele werben, um auch von anderen Abgeordneten mitgetragen zu werden. Das könnte dazu beitragen, dass mehr anhand von Themen und nicht nach der Parteizugehörigkeit entschieden würde.

Die Arbeitsweise etwa im Bundestag, in dem sich Arbeitskreise bilden, würde durch Abgeordnete weiterer Parteien bereichert und nicht beeinträchtigt werden. Es könnten neue Konzepte und Lösungsvorschläge in die Parlamente mit einziehen. Viele Parteien haben ein besonderes Anliegen, für das sie Spezialisten sind und bei dem sie sich dann gezielt einbringen könnten - ganz im Sinne ihrer Wähler.

Es ist anzunehmen, dass besonders junge Menschen sich mehr in "kleinen" Parteien engagieren würden, wäre die Hürde bis zu einer tatsächlichen Mitgestaltung an der Politik nicht so hoch. Und hätten Mandatsträger dann die Chance, auch etwas mitzugestalten, wird sich zeigen, welche ehemals "sonstige" Partei sich durch erarbeitetes Vertrauen etabliert und bei welcher "nicht viel dahinter steckt".

Durch die bestehende Regel wird das Wahlverhalten massiv beeinflusst - bedenkt man, wieviele Stimmen bei Wahlen auf "Sonstige" fallen. Ein Gedankenspiel: Würden diese sich vor einer Wahl zu einem Verband zusammenschließen, käme dieser über die fünf Prozent und die Mandate könnten unter den ursprünglichen Parteien aufgeteilt werden. Doch auch das ist aus parteirechtlichen Gründen nicht möglich. Hier wird alles unternommen, dass "die Großen" unter sich bleiben und die Mandate unter sich aufteilen können. Daher wird eine Gesetzesänderung nicht aus dem Bundestag kommen. Die einzige Möglichkeit, unsere Demokratie auf diesem Weg wieder aufleben zu lassen, ist ein Volksentscheid.

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Meinung des Tages: Wäre das Merz-Bohlen Duo ein Hit geworden?

In den letzten Jahren kennt man ihn aufgrund seiner „ehrlichen“ Meinung als Juror bei DSDS. Dass der deutsche Popmusiker recht wandelbar ist, hat er in der Vergangenheit schon mehrfach bewiesen – doch nun will Bohlen zum politischen Berater werden. Was steckt wirklich hinter dem Vorschlag?

Bohlen bietet Merz Hilfe an

Der Bild gegenüber erklärte Bohlen, dass er Merz als nächsten Kanzler gerne beraten würde. Er wäre für Merz gerne das, was Musk für Trump ist. Er erklärt auch, dass er einen wirtschaftlichen Hintergrund habe, denn eigentlich ist Bohlen Diplom-Kaufmann. Der Popmusiker bekennt sich als Bewunderer der amerikanischen Politik und betont, dass man den Vorbild folgen sollte: Deutschland brauche Führungskräfte aus der Wirtschaft – denn diese wissen, wie Unternehmen aufgebaut werden und wie Geld in die Kasse kommt.

Merz organisiert sich Bohlens Nummer

Bohlens Statement sorgte für Verwundern. Noch verwunderlicher: angeblich soll der Kanzlerkandidat der CDU sich nach dem Hilfsangebot tatsächlich die Nummer des DSDS-Juroren besorgt und diesen angerufen haben. Bohlen erklärte, dass es ein tolles und offenes Gespräch gegeben habe.

Wo Bohlen helfen könnte

Worin genau Bohlen Merz dann beraten könnte, darüber wurde nichts bekannt gegeben. Was definitiv hilfreich sein könnte, sind die Social-Media-Follerzahlen des Pop-Titans. Viele junge Menschen informieren sich nämlich über derartige Kanäle.

Außerdem brachte Bohlen ein deutliches Statement gegenüber Habeck. Er erklärte, dass er diesen sehr sympathisch fände, jedoch nicht in der Position des Wirtschaftsminister sähe – passend fände er ihn als Familienminister.

Merz erklärte jüngst, dass es für Bohlen kein Jobangebot gab. Im Augenblick stehe nicht zur Debatte, dass dieser etwa Beauftragter für Kultur würde.

Unsere Fragen an Euch:

  •  Handelt es sich Eurer Meinung nach um ein ernst gemeintes Angebot oder einen PR-Gag?
  • Denkt Ihr, dass Bohlen tatsächlich als Berater hätte fungieren können und sollten Menschen ohne politischen Hintergrund überhaupt in dem Bereich Berater werden können?
  • Was denkt Ihr über seine Aussagen zur Wahl der Führungskräfte? 

Wir freuen uns auf Eure Antworten und wünschen Euch einen guten Start ins Wochenende!
Viele Grüße
Euer gutefrage Team

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