Was sagt es ĂŒber den Zustand unserer Gesellschaft aus, dass Fitzek AnhĂ€nger findet?
Peter Fitzek und das "Königreich Deutschland"
Peter Fitzek, ein ehemaliger Koch , hat sich selbst zum "König von Deutschland" ernannt und im Jahr 2012 das "Königreich Deutschland" (KRD) in Wittenberg gegrĂŒndet. Fitzek bestreitet die LegitimitĂ€t des deutschen Staates, insbesondere die der demokratischen Verfassung, und propagiert ein System, das demokratische Prinzipien ablehnt. Das KRD wird vom Verfassungsschutz als extremistische Gruppierung eingestuft.
Fitzeks Ideologie
Fitzeks Ideologie ist eine Mischung aus Esoterik, "Germanischer Neuen Medizin" und Verschwörungstheorien. Er lehnt die Bundesrepublik Deutschland als Staat ab und behauptet, dass das Deutsche Reich in den Grenzen von 1937 fortbesteht. Fitzek sieht sich als rechtmĂ€Ăiger Herrscher dieses Reiches und verspricht seinen AnhĂ€ngern ein Leben frei von Steuern und staatlicher Kontrolle. Er verbreitet zudem die Ideen der "Germanischen Neuen Medizin", einer pseudowissenschaftlichen Theorie, die die Existenz von Krankheiten leugnet.
Struktur des "Königreichs Deutschland"
Das "Königreich Deutschland" hat eigene Institutionen geschaffen, die die staatliche Ordnung imitieren sollen. Dazu gehören eine eigene Bank, eine Krankenkasse ("Gemeinwohlkasse") und eine eigene WĂ€hrung. Fitzek behauptet, dass Unternehmen innerhalb des KRD steuer- und deklarationsfrei sind. Diese Behauptungen sind jedoch irrefĂŒhrend, da die Mitgliedschaft im KRD nicht von der Steuerpflicht in der Bundesrepublik Deutschland befreit. Das KRD verfĂŒgt ĂŒber mehrere Immobilien in Sachsen-Anhalt und Sachsen, darunter zwei Schlösser, ein Landgut und eine Tischlerei.
AktivitÀten des KRD
Das KRD ist aktiv um Mitglieder bemĂŒht und wirbt mit dem Versprechen einer "besseren und gerechteren Welt". Die "Staatszugehörigkeit" wird durch eine ErklĂ€rung erlangt, in der man die "Vision" des KRD teilt. Fitzek und seine AnhĂ€nger veranstalten Seminare und Messen, um ihre Ideologie zu verbreiten und neue Mitglieder zu gewinnen. Das KRD versucht, Immobilien zu erwerben, um sogenannte "Gemeinwohldörfer" zu errichten, in denen die Mitglieder autark leben sollen.
Finanzierung des KRD
Das KRD finanziert sich durch die BeitrĂ€ge seiner Mitglieder, die ihr Geld und ihre Ersparnisse dem "Königreich" zur VerfĂŒgung stellen. Fitzek wirbt aktiv und aggressiv um diese Gelder, die er in verschiedene Projekte investiert, darunter den Erwerb von Immobilien und die GrĂŒndung von Unternehmen. Die "Gemeinwohlkasse" spielt dabei eine zentrale Rolle, da sie als Finanzierungsinstrument fĂŒr weitere Projekte dient.
Die deutschen Behörden gehen entschieden gegen die AktivitĂ€ten des KRD vor. Fitzek wurde wegen verschiedener Delikte, darunter Fahren ohne FĂŒhrerschein, unerlaubte BankgeschĂ€fte und Körperverletzung, mehrfach verurteilt. Die Bundesanstalt fĂŒr Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat die "Gemeinwohlkasse" geschlossen und Razzien in KRD-Objekten durchgefĂŒhrt. Trotz dieser MaĂnahmen setzt Fitzek seine AktivitĂ€ten fort und baut sein "Königreich" weiter aus.
Obwohl Fitzek mehrfach verurteilt wurde und die Behörden gegen seine AktivitĂ€ten vorgehen, scheint die Anziehungskraft des KRD ungebrochen. Die Expansion des KRD, insbesondere der Erwerb von Immobilien und die GrĂŒndung von "Gemeinwohldörfern", verstĂ€rkt die Besorgnis von Politik und Bevölkerung.