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Markus Gabriel — nun schon etwa 15 Jahre lang Inhaber eines Lehrstuhls für Existenzphilosophie in Bonn — hat sich (zu Beginn seiner Karriere) bekannt gemacht dadurch, dass er behauptete, beweisen zu können, dass es die Welt gar nicht geben könne.
Dies zu tun, hat er definiert:
"Existent ist, was in einem Sinnfeld auftritt".
Was er damit gemeint hat, war wohl: Als existent müssen wir alles (und genau das) ansehen, an was gedacht werden kann.
Seine Schlußfolgerung daraus: Da sich niemand die Welt als Ganzes in all ihren Einzelheiten vorstellen kann, muss man sie als nicht existent bezeichnen.
Da Gabriel nicht weiter definiert hat, was er sich unter einem Sinnfeld vorstellt, kann man sich darunter (so denke ich) ja wohl nur die Gedankenwelt eines gegebenen Gehirns vorstellen.
Direkt nach dem Urknall aber — das wird jeder Astrophysiker so sehen — kann es noch gar keine funktionsfähigen Gehirne gegeben haben: Es gab da ja noch nicht mal Atome (wie Astrophysik heute zu wissen glaubt).
Warum ist dem "Erkenntnistheoretiker" Markus Gabriel bis heute noch gar nicht aufgefallen, dass es — seinem Existenzbegriff folgend — direkt nach dem Urknall noch gar keine Welt gegeben haben kann und das im Widerspruch steht, zu dem, was Astrophysiker uns sagen: Der Urknall hat unser Universum erzeugt.
Mein Versuch, Gabriel auf diesen Widerspruch hinzuweisen, ihn also zum Nachdenken zu veranlassen, ist daran gescheitert, dass er, wie er irgendwo auch explizit schrieb, sich "nicht an Straßendiskussion beteiligen" möchte.
Und so vertritt er selbst heute noch die Meinung, dass die Welt, in der wir leben, gar nicht existent sei (und auch nie existent sein könne).
FRAGE also:
Wie ernst zu nehmen ist Markus Gabriels offenbar viel zu wenig durchdachte Philosophie (die er "Neuer Realismus" nennt und als die einzig "wahre" anerkennt, da er ja auch sagt: «Falsch: Alle Philosophien der letzten 2500 Jahre!»):
https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=YW61JdUXySw