An Software-Entwickler: Wer von euch hat schon mal versucht, an Kunden Software auszuliefern, die per KI im sog. Vibe Coding Verfahren entstand?
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Wenn ja: Wie erfolgreich verlief dieser Versuch?
4 Antworten
Nein, aber ich hatte es zumindest schon mal bei anderen Teams/Kollegen gesehen, welche ein Thema geerbt haben mit so ziemlich genau Null Domänenexpertise im Team.
Sofern da kein erfahrener Entwickler involviert (oder überhaupt noch verfügbar) war der sich irgendwie mit der Problemdomäne auskannte, war das Ergebnis auch dementsprechend: Der typische "WTF habt ihr denn da gemacht?"-Code verbunden mit nachträglichen Klärungen und Reparaturen
ChatGPT & Co. kann halt keine Erfahrung ersetzen, sondern entspricht eher einem übereifrigen Junior, der alles besser machen will (und weiß), sehr gut bei Fleißaufgaben ist, aber irgendwie nicht versteht was er da eigentlich macht oder welche Folgen sein Handeln im Großen und Ganzen hat (und auch keine sonderliche Bereitschaft zeigt dazuzulernen).
Ja haben wir gemacht, war aber auch recht einfache Software.
Hallo grtgrt!
Ich bin zwar noch lange kein Profi,
aber habe dennoch schon ein paar Dinge umgesetzt.
Was hat "Codevibing" dies mit dem Erfolg zu tun?
Ob ich Software nun "so" schreibe, mich an die MSDN, Grundlagen und andere Dinge halte oder mir per KI durch "Codevibing" bzw. "Promptengineering" helfen lasse, macht doch keinen Unterschied. Der Sourcecode wird doch eh geprüft. Und wenn es passt, dann passt es. Außerdem habe ich bis heute noch keine KI gefunden, die alles von A-Z perfekt programmiert. Man muss den Code weiterhin exakt prüfen oder innerhalb der IDE prüfen lassen. KI ist hier und da hilfreich, kann einen auf die Sprünge helfen oder Bereiche, in denen man noch nicht so fit ist, erklären. Den Rest kann man sich anhand Beispielen oder Logik selbst zusammenreimen, umschreiben, ergänzen, anpassen usw.
Es kommt eben auf den Umfang und das Spezialgebiet an.
Wenn ich nun von einer KI verlange, dass die mir fix einen Taschenrechner programmiert, wird dies wohl in sehr vielen Fällen klappen.
Wenn ich aber möchte, dass die KI mir ein Programm schreibt, das eine .exe oder .dll, die geschützt/gepackt ist, komplett analysiert und dann entsprechend entpackt und irgendwelchen Müll, der im Code vorhanden ist, entfernt, dann geht das so noch nicht.
VMProtect, McFact, Themida usw. Es gibt schon fertige Programme, aber 80 % ist eben Handarbeit. Und bei speziellen Pack-Schutzprogrammen muss man selbst Hand anlegen. Also auch bei der Malwareanalyse. Wenn irgendwelche bösen Buben bösen Code verstecken, verschlüssen und packen, dann muss man da händisch herangehen.
Ich warte noch auf eine KI, die das kann. Dann kann man auch Software, die durch so einen Müll verlangsamt wird, bereinigen.
Auch Hardware-Dongle-Emulatoren usw. Muss man auch noch manuell schreiben.
Ob das FBI, die CIA, der MOSSAD oder KGB bzw. FSB schon solche Tools hat, weiß man nicht. Ich weiß nur bzgl. Cyber-Security, dass KI schon benutzt wird.
Daher verstehe ich das Problem nicht. KI ist nicht so gut, sodass man immer selbst prüfen muss. KI kann helfen, unterstützen usw.
Allerdings muss ich sagen, dass ich nicht angestellt bin und diverse Dinge eher so "nebenberuflich" umsetze. Malwareanalyse wird nach Kundenauftrag erledigt.
Außerdem bin ich ein kleines Licht. Irgendein russischer Profi-Hacker und Programmiere kann viele Dinge viel besser und schneller. Oft ist eben Zeit das Problem.
Ich sehe es (derzeit) wie folgt:
Vibe Coding: Was dadurch schon heute durch KI implementierbar wird
Die KI kann unterstützen
Aber natürlich keine Kundenreife Software selbst erstellen
Offensichtlich hast du boch wenig Software Erfahrung und erst recht keine Kundenerfahrung
Vibe Coding (oder Vibecoding) bezeichnet eine Art der Softwareentwicklung, bei der nahezu ausschließlich der Prompt eines großen Sprachmodells (LLM) (z. B. GPT) bedient wird, um den für die Software erforderlichen Quellcode zu generieren. Vibe Coding ist eine Variante des Prompt Engineerings.
Besonders erfolgreich und einfach ließe sich Vibe Coding wohl mindestens einsetzen für das Erzeugen notwendiger Testtreiber für End-to-End-Test: einfach deswegen, da deren SOLL-Verhalten sich ja besonders einfach komplett und formal beschreibnen lässt.
Kluge Auftraggeber fordern, dass Lieferung der neuen Applikation ein Mitliefern notwendiger Testtreiber beinhaltet.
dass man durch KI generierte Teile eines Produkts mit Hilfe klassischer Verfahren end-to-end testet.
Natürlich testet man Software
Darum geht es doch gar nicht
Offensichtlich hast du noch wenig Software Erfahrung und erst recht keine Kundenerfahrung.
Sind 30 Jahre genau solcher Erfahrung (in einem renommierten Softwarehaus mit zuletzt etwa 1200 Mitarbeitern) nicht genug?
Wie umfangreich die Testsuite zu sein hat, spielt kaum noch eine Rolle, wenn man sie per KI generiert.
Dann solltest du doch den Unterschied einer automatisch erstellten Software und einer Kundensoftware kennen
Wie umfangreich die Testsuite zu sein hat, spielt kaum noch eine Rolle, wenn man sie per KI generiert.
Ich war mal in Rolle Software-Architekt in einem Projekt tätig, das zur Aufgabe hatte, das CRM-System eines Telekommunikationsproviders neu zu implementieren. Dieser Kunde forderte von uns schriftliches Design für den kompletten End-to-End-Test. Wir haben es, in Form von gut 60 Dokumenten, generiert mit Hilfe eines ad hoc von uns damals selbst geschriebenen Generators. Wer so was hat, kann die entsprechenden Testtreiber heute wohl wirklich schon komplett per KI erzeugen.
Dafür hatte man früher auch keine KI gebraucht
Aber wenn du meinst deinem Chef beweisen zu müssen, KI kann mehr als du und macht alles selbstständig- nur zu
Für automatisierten Test (wie wir ihn wollten) benötigt man sie sehr wohl.
Wer von euch hat schon mal versucht, an Kunden Software auszuliefern
Dann versuche es doch selbst und rede nicht nur dass du es brauchst
Wäre ich nicht schon Rentner (81 Jahre alt) würde ich das ja gerne tun.
Du siehst: Ich bin jetzt gezwungen, den Stab an jüngere (wie Dich etwa) abzugeben.
😂🤪🤦
Dafür wäre es ja auch viel zu spät
Für automatisierten Test (wie wir ihn wollten) benötigt man sie sehr wohl.
Ok wenn du mit Ü80 das brauchst dann verstehe ich das jetzt
Aha, jetzt verstehe ich: An größeren Entwicklungsprojekten hast Du wohl noch gar nicht mitgearbeitet. Könnte es sein, dass Du SCRUM als sinnvolle Projektmanagement-Methodik erachtest?
Sicher nicht zu 100% - in Teilen aber vielleicht doch.