Wer hat Lust, mit mir darüber nachzudenken, wie sich in Lebewesen deren Wille ergibt?
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Meine These: Wille (erst schwach und unbewusst, dann ständig stärker werdend bis hin zu bewusstem Wollen, das schließlich sogar fester Wille zum Handeln werden kann) ergibt sich, wo immer ein Lebewesen sich eines für ihn nicht mehr typischen Zustandes bewusst wird.
Die Frage, ob ein Lebewesen (z.B. ein Mensch) freien Willen hat (oder wenigstens gelegentlich haben kann), wird sich nicht klären lassen, bevor wir verstanden haben, wie sich in uns Willenspotential denn eigentlich aufbauen kann.
Wo (z.B.) ein Lebewesen Hunger verspürt, wird – solange es geistig gesund ist – sich in ihm immer stärker werdender Wille aufbauen, auf Nahrungssuche zu gehen.
Da Hunger (nach was auch immer) ein Ausdruck nicht mehr ganz normaler, uns zunehmend als unerwünscht bewusst werdender Zustände unseres Körpers oder Geistes ist, neue Zustände sich aber immer nur durch Neuverteilung von Energie in unserer physischen Existenz neu ergeben, muss man Wille wohl als geistiges Kraftpotential deuten, das sich – wie jede andere Kraft auch – in gerichteter Weise auf- und abbauen kann.
Meine Vermutung also: Physik ignoriert eine weitere Grundkraft, welche Wille genannt werden sollte.
So gesehen könnten dann auch (wie schwach auch immer) selbst noch Objekte, welche uns als unbelebt erscheinen, Willen entfalten.
3 Antworten
Der Mensch hat theoretisch den freien Wolielken ,jedoch lässt er sich von den Gegebenheiten formen und Pass sich der Masse an
Grundkraft Geist ist aktiver Geist: solcher also, der etwas produziert, das wir Meinung, Wissen oder Kunst nennen, Dinge also, die nur aktiver Geist wahrnehmen, betrachten und nutzen kann.
Aktiver Geist kann mathematische Zusammenhänge suchen, finden, erforschen und verstehen. Wie aber kommt es, dass eben sie das Verhalten von Materie und Strahlung diktatorisch mitbestimmen? Sind vielleicht sie das, was Menschen "Gott" nennen?
Ich nehme eine naturwissenschaftliche Erklärung für das "Konstrukt Wille" eher an als das freischwebende Phantasieren. Auch wenn es noch Zeit braucht, "Willen" und "Willensstärke" zu erklären: Es beruht vermutlich alles auf neurowissenschaftlichen elektrochemischen und stoffwechselabhängigen Vorgängen.
beruht vermutlich alles auf neurowissenschaftlichen elektrochemischen und stoffwechselabhängigen Vorgängen.
Das ist nur der Mechanismus. Wie aber wird er angestoßen?
Da musst du unterscheiden: Tiere haben keinen freien Willen, sie unterliegen dem Instinkt, also genetisch überlieferte körperliche Funktionen. Der Mensch hat von Gott den freien Willen erhalten, damit er frei entscheiden kann, ob er für oder gegen Gott ist. Der freie Wille beruht auf dem geistigen Vermögen, dass sich der Mensch durch seine Bildung über die Erziehung erwirbt. D.h., dass er je nach seinem geistigen Vermögen sein irdisches Leben und sein Seelenheil bestimmt.
Gott ist zunächst mal nur ein (religions-)philosophisches Konzept.
Auch ich hoffe, dass mehr dahinter steckt. Aber wissen wir's?
An eine klare Abgrenzung zwischen Mensch und Tier glaube ich nicht, und schon gar nicht in Hinsicht auf sog. "freien" Willen.
Meine Argumentation oben geht bewusst nicht darauf ein, wie frei der Wille von Lebewesen denn nun eigentlich sei.
Beantwortbar kann diese Frage mit Sicherheit erst sein, wenn wir (vielleicht mal) gelernt haben sollten, wie es sein kann, dass in Lebewesen sich aufbauendes Willenspotential Neuverteilung von Energie erzwingen kann: so wie es etwa der Fall ist, wenn ein Lebewesen sich willentlich zu bewegen beginnt.
Es ist ja schließlich nicht ausschließbar, dass umgekehrt erst Neuverteilung von Energie Aufbau von Willenspotential bewirken kann.
Genau genommen, so denke ich, wird es sich hier um ein Wechselspiel handeln, das sich als eine Folge von Fluktuationen darstellt, die - in schnellem Wechsel auf einander folgend - sich durch den Druck unterschiedlicher Grundkräfte der Natur ergeben können.