Gibt es einen freien Willen?

7 Antworten

🙂 Gute Frage...

Kommt wohl drauf an, denn wenn man zB sogar Essen als Notwendigkeit und Muss sieht und jegliche Ausahl davon beeinflusst wird, was man in der Werbung gesehen, oder sich der Körper danach sehnt, dann gibt's nicht mal dort einen freien Willen.

Jegliche unserer Entscheidungen basieren oft auf den Erfahrungen unseres Lebens, unsere Erziehung, Religionen, Vorgesetzte, Lehrer, Gesetze, Regeln, Hormone, Gefühle und Prinzipien geben uns Wege vor.

Sogar wenn man sich opfert und etwas Gutes tut, passiert es auch aufgrund von Prinzipien & Erfahrungen und nicht pur aus Reflex.

Mir fällt gerade bloß kein gutes Gegenargument ein, obwohl da oben noch etwas rumschwirrt...

Irgendwo müssen wir doch einen freien Willen haben... ✌️😅


Pyramesse27806  27.05.2024, 07:11

Und zwar in den Subjekt - Subjekt - Beziehungen. Ein starkes Wollen ist von außen eher nicht beeinflussbar. Die Willensbildung ist Ursachen abhängig. Es kommt also auf die Ebene der Betrachtung an.

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Der sogenannte freie Wille des Menschen im Rahmen seiner gegebenen Möglichkeiten wird seit je her unterdrückt durch ein sich aus der Menschheitsgeschichte unbewusst und unbemerkt am Rande entwickelten gesellschaftlichen Systemfehlers, der dafür sorgt, dass alle Menschen heute sich zeitgleich die etwa gleiche Menge an Geld in Form von Schulden und Guthaben teilen müssen.

Dies sorgt zeitweise variabel für größere Diskrepanzen, auch in Zeiten, in denen zumindest in der Theorie alles Nötige eigentlich vorhanden ist, was gebraucht wird.

Ersichtlich wird dies an unzähligen verschiedenen Beispielen unter anderem an obdachlosen Menschen, die neben prall gefüllten Ladenregalen hungern müssen, während massig abgelaufene Nahrung entsorgt wird.

Eine unbekannte Macht unterdrückt seit geraumer Zeit den freien Willen aller Menschen, egal ob reich oder arm, klug oder unklug, groß oder klein, dick oder dünn.

Für diese unbekannte Macht ist jeder Mensch, egal was er tut, ein und derselbe Abschaum.

Diese unbekannte Macht bedient sich der Täuschung und der Manipulation, des Irrtums.

Das Irrtum als Heiligtum gepflanzt in die Welt der Menschen.

Man könnte sagen, es kann den freien Willen geben.

Dieser ist jedoch nicht unantastbar wie die Würde des Menschen.

Alles was manipuliert ist, kann keinen freien Willen haben.

Ich habe einmal dafür argumentiert mit der Begründung, dass das Gegenteil davon die Tatsache wäre, dass alles schon im Voraus bekannt, also determiniert ist. Damit muss die Information, was in der Zukunft passieren wird, ja irgendwie, in irgend einer Form, vorhanden sein. Was sollte dann passieren, wenn wir irgendwann in der Lage sein würden, diese Information zu lesen? Zum einen könnte sie zeigen, dass Person A demnächst irgendwas tun wird. Wenn Person A dies weiß, warum sollte sie nicht in der Lage sein sich aktiv dagegen zu entscheiden? Diese Gegenentscheidung sollte ja dann auch wieder Bestandteil der Vorhersage sein, aber Person A kann sich immer anders als die Vorhersage entscheiden.

Ein zweites Argument (bzw. eher eine Hoffnung darauf), kommt aus der Quantenphysik. Dort gibt es Prozesse die tatsächlich nicht deterministisch sein können. Es wurde bewiesen (Bell Experiment), dass hinter mancher solcher Prozesse keine Unwissenheit, sondern eine tatsächlich komplett probabilistische (oder zumindest keine deterministische) Natur steckt. Wenn unser Gehirn auch auf eine solche Art funktioniert, könnte das evtl. eine mögliche Erklärung für einen freien Willen oder ein Bewusstsein sein. Wir sind aber noch weit davon entfernt diese Verbindung wissenschaftlich legen zu können.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Physik Studium - Master in theoretischer Physik

Selbstverständlich. Du denkst über und entscheidest jeden Tag unzählige Dinge.

Hätte man keinen freien Willen und würde das auch wirklich glauben, dann hätte man automatisch auch kein Gewissen - weil man ja selbst nicht verantwortlich ist für das was man tut. Ebenso wären alle Anderen nicht verantwortlich. Ohne das Gewissen würde man aber wesentlich häufiger schlechte Taten begehen. Das können auch Taten sein, die keine rechtlichen oder sonstigen Konsequenzen haben. Z.B. einfach Lügen um sich Vorteile zu verschaffen, Fremdgehen, bei Bekannten etwas unauffälliges stehlen, usw.

Aber selbst die meisten derjenigen, die meinen es gäbe keinen freien Willen, tun das nicht. Ich habe jedenfalls noch nie Jemanden kennengelernt, der gesagt hat, dass er schlechte Dinge tut, weil er sowieso keinen freien Willen hat.

Folglich muss es einen freien Willen geben und tief in uns spüren wir das auch - denn sonst wären wir bei jeder Gelegenheit schlecht wo wir annehmen würden, dass man uns nicht erwischt.

q.e.d.

Nein, natürlich nicht.

Der Wille ist physisch und psychisch bedingt, immer nur ein Entscheidungswille zwischen Alternativen, den viele "frei" nennen.

Physisch bedingt z.B. durch Erbanlagen, hormonelle Steuerungen, individuelle Körpereigenheiten, Krankheiten.

Psychisch bedingt z.B. durch Prägung, Sozialisation, Erfahrungen, Psychosen/Neurosen, Hemmungsvermögen, Kompensation.

Und so auch immer durch religiöse Werte (vgl. Ethik-Moral) mit Ritualisierungen.