Frage an Philosophisch und Wissenschaftlich interessierte Menschen?
Gibt es einen Freien Wille?
Der Begriff Determinismus müsste euch bekannt sein, außerdem behaupten die Neurowissenschaften das es keine Willensfreiheit gibt...
Was denkt ihr?
16 Stimmen
9 Antworten
Jeder Mensch der ein Gewissen hat kann dafür entscheiden darauf zu hören und das zu tun was ihm sein Gewissen sagt oder auch dagegen. Insofern gibt es die Willensfreiheit sich für oder gegen etwas zu entscheiden.
Wer erkennt das negative Gedanken auch negatives Handeln bewirken kann, kann sich dennoch dagegen entscheiden negativ zu handeln wenn er auf sein Gewissen hört. Willensfreiheit bedeutet auswählen zu können. Determinismus bedeutet das man keine Wahl hätte und in allen Bereichen des Lebens einen vorgegebenen Weg gehen muss was aber nicht wahr ist. Man hat immer die Wahl der Entscheidung wo keine äußeren oder inneren Beschränkungen herrschen.
Manche Menschen können aber nicht aus ihrer Haut und ihnen fehlt das Freiheitsdenken, sie sind daher eine Art Sklaven die sich daher auch leicht manipulieren lassen was für sie eine innere als auch äußere Beschränkung darstellt so das ihre Entscheidungen vorhersehbar als auch manipulierbar sind.
LG
Deine physis. Abgesehen von Hunger, Durst etc. was ja ganz verständliche Mängel sind, hast du auch komplexere Mängel.
Bspw. dein Selbstwertgefühl, was bei vielen Menschen dazu führt, dieses durch Feindbilder oder Verschwörungstheorien aufzuwerten ("Wenn ich weiß, wer der Böse ist, dann weiß ich, dass ich es nicht bin" / "Ich weiß mehr als die Schlafschafe!").
Oder ein Mangel an Gesellschaft (Folge von Einsamkeit), was zu vielerlei Kontakten oder auch die Nutzung neuer Medien führt.
Du musst ja dein Handeln stets, wenn oft auch auch unterbewusst, vor die selbst rechtfertigen können. Das erfordert die rationale Zuweisung zu einem Bedürfnis.
Hier in den ganzen Posts herrscht zum Beispiel ein buntes Potpourrie an sozialen Bedürfnissen, weshalb mein Wille, dir zu schreiben, nicht auf einen freien Willen, sondern auf dem genannten sozialen Bedürfnissen beruht.
Nein, du kannst dich nicht gegen ein Bedürfnis entscheiden, da der Grund dafür das Bedürfnis belegen würde.
Wenn du z. B. Hunger hast, dich aber dagegen entscheidest zu essen, dann tust du das, weil dein Bedürfnis, nicht zu essen, größer ist, als das Bedürfnis zu essen. Du hättest quasi einen Grund, der schwerer wiegt, als ein anderer. Das ist aber keine Freiheit, sondern eine Abwägung von Abhängigkeiten.
Vergebene Liebesmühe, man kommt mit dem Wissen um die Determiniertheit unseres Handelns nicht gegen das Bauchgefühl bzw. die angstbedingte Abwehrhaltung der meisten Menschen an.
Siehe meine Antwort hier: https://www.gutefrage.net/frage/wie-steht-ihr-zu-determination-2#comment-447069433
Selbstverständlich haben wir einen freien Willen.
Jeder Wille hat Ursachen, die ihn bedingen und wirken lassen. Damit so ein Wille frei, also unbedingt ist, müssten die Ursachen aus dem Nichts kommen. Das ist aber unmöglich. Damit ist der Wille bedingt, und somit unfrei.
Was brichst du dir da ab? Eben sagst du jeder Wille hat Ursachen, die ihn bedingen. Dann forderst du Unbedingtheit für den freien Willen - warum? - und meinst, die Ursachen dafür müssten aus dem Nichts kommen, was aber unmöglich sei. Wieso das denn? Und folgerst, der Wille ist bedingt und somit unfrei. Völlig an der Realität vorbei ist das.
Ahja okay, dann erkläre mir mal, wie du dir deinen freien Willen kausal bildest.
Der freie Wille ist ein Bestandteil der Bewusstseinsinhalte und geht aus von den Bedürfnissen, die befriedigt werden müssen, um leben zu können, d.h. dies gewährleisten zu können, bedingt den freien Willen, sich darum zu kümmern, wann immer dies notwendig erscheint oder auch beliebt.
und geht aus von den Bedürfnissen, die befriedigt werden müssen
Das heißt, der Wille hängt von den Bedürfnissen ab? Aber dann ist der doch nicht frei, weil bedingt durch etwas.
Na das hab ich erwartet, ist aber doch nur spitzfindig, beschränkt. Klar sind wir biologisch determiniert, aber nicht so extrem, dass wir nicht doch das Gefühl hätten, dass wir tun und lassen können, was wir wollen ...
Und wie funktioniert dann deiner Meinung nach der "restlich" verbleibende freie Wille? Das wir glauben einen freien Willen zu haben, weil wir uns frei fühlen, weil z.B. nicht unter Zwang stehend, könnte ja auch nur eine Illusion sein.
Hm, das ist richtig. Da gibt es noch die soziale Determination, durch die wir gebremst werden. Und trotzdem bleibt uns noch genug Freiheit, so dass sogar die Frage nach der Verantwortung auftaucht, wie wir den freien Willen nutzen.
Der Wille ist an Bedürfnisse und somit an Mängelempfindungen gebunden – ergo ist er nicht frei.
Wäre der Wille frei, so wäre er auch nicht an Bedürfnissen und Mängelempfindungen gebunden – ergo wäre er daher willkürlich.
Ist ein freier Wille erstrebenswert?
Für die meisten Menschen ja, weil "frei" ja scheinbar immer erstrebenswert zu sein scheint.
Ist Willkür erstrebenswert?
Für die meisten Menschen nicht, weil willkür scheinbar etwas unkontrollierbares zu sein scheint.
Kann ein freier Wille kontrollierbar sein?
Nein, weil Kontrolle ein Bedürfnis ist...
Wenn der Wille in Abhängigkeit zum Gewissen steht, so ist er nicht frei, sondern vom Gewissen abhängig.
Willensfreiheit bedeutet, dass der Wille von nichts abhängig ist und frei gebildet werden würde. Doch das tut er nicht.
Dein Wille folgt deinen Bedürfnissen, deine Bedürfnisse folgen deinem Mangelempfinden.