Frage an Philosophen und Wissenschaftler: Verstehen die meisten die Determinismus Theorie falsch?
Bitte beachten: es geht mir hier nicht darum ob Determinismus wahr ist oder nicht(weil die Quantephysik soll es angeblich ja widerlegt haben) sondern um die Theorie an sich...
Oft kommt das Argument "natürlich hab ich einen Freien Wille ich kann mich entscheiden ob ich jetzt einen Film schaue oder eine Runde spazieren gehe"
aber das der Determinismus Theorie nach alles was sich im gesamten Kosmos abspielt und somit auch alles was sie wollen und tun und alles was sich im Gehirn abspielt auch vorherbestimmt ist begreifen sie einfach nicht...
Danke, Frage steht oben.
8 Stimmen
11 Antworten
Es ist noch viel schlimmer: Die meisten haben noch nie vom Determinismus gehört.
Du versuchst Determinismus aus den Gegebenheiten/Gesetzen des materiellen Seins zu belegen, auch für den menschlichen Willen. Das menschliche Sein hat aber auch eine geistige Komponente welche nicht diesen Gesetzen gehorcht.
So ein konsequenter Determinismus ist einfach unrealistisch.
Selbstverständlich ist alles physikalisch, chemisch, biologisch und beim Menschen sozial determiniert, aber das bedeutet nicht, dass da vielleicht ein großes Buch existiert, in dem jemand eingetragen hat, wie die Entwicklung der Welt vor sich gehen soll. Die Bewegung von Energie und Materie wird noch manches zustande bringen, das nicht vorhersehbar ist.
In der menschlichen Gesellschaft kann es geschlossene totalitäre Systeme geben, in denen tatsächlich alles determiniert ist, d.h. wo es keine Zufälle mehr geben kann, weil das Machtzentrum alles plant und kommandiert ...
Determinismus und freier Wille müssen ja keine Gegensätze sein, ich sehe das ähnlich wie David Hume. Natürlich hat auch die Entscheidung für einen Spaziergang Gründe - und ist damit durch Bedingungen der Vergangenheit beeinflusst worden. Manche sehen das schon als "unfrei" an, aber das ist eine sprachliche Wahl, man kann ebenso gut sagen, ok, es gibt Gründe, aber dennoch ist diese Entscheidung "frei" in dem Sinne, dass hier kein Zwang vorlag, sondern die Entscheidung selbst getroffen wurde.
"Frei" kann zwei verschiedene Bedeutungen haben: "frei von Zwang" (ist bei einem Spaziergang normalerweise der Fall) oder "frei von Bedingungen (der Vergangenheit)" (und das ist in der Regel nicht so, denn wir haben ja praktisch immer Gründe für unser Verhalten).
"Frei von der Vergangenheit" zu agieren, hieße, zum Beispiel einen Würfel entscheiden zu lassen, was man im Restaurant bestellt. Dann kann man ausschließen, dass der persönliche Geschmack (der ja von unserer Vergangenheit bestimmt wurde) eine Rolle spielt, dann ist der "freie Zufall" am Werk - so wie bei Elementarteilchen.
Ich denke nicht. Die meisten checken es, dumme gibt es immer!
Wir müssen aber einen Freien Willen haben, da wir vom Determismus Wissen könnten, wir könne aber nur von diesem Wissen indem wir in gewisser weise ausserhalb seiner sind.