Also ich will dir nur mal ein Beispiel aufzeigen, was mir vollkommen gereicht hat (diese Partei nicht zu wählen), aus dem ersten Buch von Björn Höcke (ein zweites folgt ja derzeit, wie ich gelesen habe). Als Experte kennst du diese Stelle sicher:
„Auch wenn wir leider ein paar Volksteile verlieren werden, die zu schwach oder nicht willens sind, sich der fortschreitenden Afrikanisierung, Orientalisierung und Islamisierung zu widersetzen.“ (B. Höcke)
Er denke an einen „Aderlass“.
Der will mich offenbar loswerden (und viele meiner Bekannten offenbar auch).
Also wer zu schwach ist oder nicht willens, so ausländerfeindlich wie er (und seine Kumpanen) zu sein, soll doch Deutschland bitte genauso verlassen wie die Afrikaner, Orientalen, Muslime (und dass die raus müssen, ist für ihn ganz selbstverständlich, da geht es ja schon um die zweite Stufe: die deutschen Unterstützer dieser Menschen - die müssen auch raus).
So blöd bin ich sicher nicht, jemanden zu unterstützen, der mich gar nicht hier haben möchte. Nur, wer ausländerfeindlich genug ist, wird bleiben dürfen, so klingt es da zumindest.
"stattdessen dominiert ein Mitläufertum, das vorgefertigte Meinungen unreflektiert übernimmt."
Nun, ich laufe bei der AfD nicht mit, und ich erkenne eine "Autorität" von Politikern wie Höcke (oder auch etlichen anderen) nicht an - aus guten Gründen. Ich entscheide mich hier ja gegen etwas, nicht für etwas. Das ist das Gegenteil von "Mitläufertum".
" lieber mit den tatsächlichen Problemen des Landes auseinandersetzen"
Richtig. Und die AfD tut das meist gar nicht.
Klimawandel: Leugnung statt Auseinandersetzung
Corona: Rücksichtslosigkeit gegenüber alten und kranken Menschen
Kriminalität: nur dann interessant, wenn ein Ausländer involviert war, ansonsten kein großes Interesse
Bezahlung von Politikern: nur dann ein Skandal, wenn es bei anderen Parteien eine Erhöhung gibt, bei der eigenen Führungsspitze völlig akzeptiert
Wissenschaft: bei dieser Partei eher Fehlanzeige
Migration: nur einfache Parolen, aber keine Ideen, wie man das sowohl rechtskonform als auch praktikabel angesehen sollte
Die AfD vereinfacht komplexe Probleme soweit, dass viele ihrer Wähler darauf anspringen, aber diese übersehen, dass eine knackige Problem-Benennung noch keine Lösung ist. "Der Islam gehört nicht zu Deutschland." ist so ein knackiger Spruch. Aber was man nun tun sollte, bleibt weiterhin völlig unklar (außer bei Höcke, der macht das klar, was er will).