Als Nachnamen eingeführt wurden, hatten diese sich meistens etwas mit dem Beruf des Ehemanns oder Herkunft der Familie zutun. Wenn ein Mann eine Mühle betreiben hat, dann wurde die Familie Müller genannt und wenn man aus der Gegend von Villingen stammte, wurde man Villinger genannt. Wenn man Bäume im Garten hatte, wann war man ein Baumgartner und wenn man aus dem Hochland stammte, war man ein Berger.
Adlige (also Könige, Kaiser, Grafen etc.) hatten schon Familiennamen, also Nachnamen, lange bevor das einfache Volk sich gegenseitig welche gab. Diese Familiennamen hatten auch meist etwas mit ihrem Herrschaftsgebiet oder der Herkunft der Familie zutun (Die Hohenzollern, haben bis Ende des 1. WK über Preußen und das Deutsche Reich regiert, stammten aber ursprünglich aus dem heutigen Baden-Württemberg). Diese Familien brauchten also keine Nachnamen.
Wie kommt es also, dass die "Berufsbezeichnung" eines Herrschers heute als normaler Nachname genutzt wird. Die Adligen wollten wahrscheinlich auch nach ihrer Entmachtung ihren Familiennamen behalten und nicht auf andere Weise darauf hingewiesen werden, welche Stellung in der Gesellschaft ihre Familie früher hatte. Zudem gab es immer nur eine Person, die Kaiser eines Reichs sein konnte, jedoch gibt es mehrere Familien mit dem Namen Kaiser, die unmöglich alle mit dem deutschen oder österreichischen Kaiser verwandelt sein können (u.a. weil Adlige keine offiziellen Kinder mit Bürgerlichen hatten)
Wurden einigen einfachen Handwerks-und Bauernfamilien "Pseudo-Adelstitel" angehängt, weil sie immer so taten, als seien sie etwas Besseres und aus diesem inoffiziellen Titel ist dann mit der Zeit ihr Hausname bzw. später ihr Nachname geworden? Oder gibt es ganz andere Gründe, warum Menschen die Begriffe als Nachnamen tragen, die früher die Position der Adligen in der Gesellschaft gekennzeichnet haben.