Mein Papa ist 90 Jahre alt. Er besitzt eine 80 m² Wohnung, die in zwei Wohnungen geteilt werden kann. Es waren früher zwei Wohnungen, und man muss nur eine Mauer errichten, wo jetzt eine Tür ist, und schon sind es wieder zwei. Daneben wird er auch noch Barvermögen besitzen, keine Ahnung wie viel.
Ich habe einen Bruder und eine Schwester. Sie würden die Wohnung bekommen. Ich selber habe zwar dreißig Jahre dort gewohnt, würde da aber nicht mehr wohnen wollen.
Mein Bruder und meine Schwester würden die Wohnung nicht verkaufen wollen, haben aber auch nicht das Geld, um mich auszuzahlen.
Dann gibt es da noch etwas anderes. Mein Vater hat mich beim Kauf meiner 27 m² Eigentumswohnung, in der ich jetzt wohne, damals großzügig unterstützt. Er hat sie ungefähr zur Hälfte bezahlt. Damit sieht er sich bezüglich dem Erbe relativ entlastet.
Er sieht, dass ich gut untergebracht bin und eine regelmäßige Alterspension beziehe. Ich würde auch nicht eine andere Wohnung kaufen wollen. Ich brauche also nicht unbedingt Geld, höchstens als Reserve, wenn meine Wohnung aus irgendeinem Grund irgendwann nicht mehr bewohnbar wäre. Wenn zum Beispiel der Lift nicht mehr funktionieren würde, hätte ich vielleicht ein Problem, weil ich im achten Stock wohne.
Ich bin außerdem kinderlos, meine Geschwister haben Kinder und da braucht man natürlich auch Geld, und mein Papa sorgt sich natürlich auch um seine Enkel.
Nun hat er mir einen vagen Vorschlag gemacht. Er möchte mir finanziell nach seinem Tod zwar schon eine gewisse Summe zukommen lassen. Er würde ein Sparbuch für mich anlegen.
Andererseits ist er sich nicht sicher, ob er angesichts seines hohen Alters vielleicht selber noch viel Geld braucht, für Pflege oder Altersheim. Er hat auch eine zwanzig Jahre jüngere Lebensgefährtin, die er auch im hohen Alter nicht verlieren will, und da spielt Geld oft eine Rolle.
Sein Vorschlag, über den er angeblich nach Weihnachten dann einmal persönlich mit mir reden will, wäre folgender, so wie ich das verstanden habe: Er legt ein Sparbuch für mich an, das ich nach seinem Tod bekomme, VORAUSGESETZT es existiert noch und er hat das Geld nicht aus vorhin genannten dringenden Gründen selbst aufgebraucht. Außerdem sagte er, ich müsse eine Verzichtserklärung auf die Wohnung unterschreiben, die meine beiden Geschwister unter sich aufteilen und die sie ja nicht verkaufen wollen.
Wenn das Sparbuch möglicherweise nach seinem Tod nicht mehr existiert, gehe ich leer aus.