Würdet ihr das "Erbstück" annehmen?
Hallo zusammen.
Ich brauche mal eure Meinung. Es geht um eine Prinzip/Gewissensfrage.
Meine Schwiegermutter ist vor 2 Tagen nach schwerer Krankheit verstorben.
Ich habe mich 17 Jahre super mit ihr verstanden und wir haben uns nie gestritten. Ich war immer ihre "Süße".
Nun ist es aber so, das mein Noch-Mann ihr nie erzählt hat, das wir schon seit 2022 getrennt sind (wir wohnen aber noch zusammen als Freunde). Ich denke weil er Angst vor ihrer Reaktion hatte.
Wir hatten uns relativ einvernehmlich getrennt (Er aber aus dem Grund, das er sich in eine andere verliebt hatte).
Da seine neue Angebetete aber keinerlei Interesse an ihm hatte, wollte er wieder zu mir zurück. Ich habe aber nein gesagt. Seitdem leben wir als Freunde im gewohnten Alltagstrott.
Nur meine Seite der Familie weiß es. Seine Seite hat keine Ahnung. Ich durfte es ihnen auch nicht sagen. Das hat er mir verboten.
Er "tut" so als seien wir zusammen ... was aber nicht der Fall ist. Ich warte auf eine passende Wohnung / eine große Nachzahlung. Dann ziehe ich aus. Eigentlich weiß er das auch... verdrängt es aber.
Nun plagt mich mein Gewissen.
Meine Schwiegermutter hat nicht viel besessen. Sie hat aber Schmuck gesammelt und wollte das wir "Schwiegertöchter" es unter uns aufteilen... je nachdem ob jemand was haben möchte.
Ich fühle mich aber sehr schlecht bei dem Gedanken, etwas von ihr anzunehmen, obwohl sie nie die Wahrheit erfahren hat.
Sie hat mich auf dem Sterbebett gebeten, gut auf ihren Jungen aufzupassen ....
Würdet ihr etwas von dem Erbe nehmen?
Sie liebte mich, wie eine leibliche Tochter .... aber es fühlt sich falsch an.
16 Stimmen
5 Antworten
Du warst zwar nicht ihre "richtige" Schwiegertochter, aber wenn du dich um sie gekümmert hast und sie dich vergöttert hat, würde ich es annehmen
Naja wir sind 12 Jahre verheiratet. Die Ehe auf dem Papier besteht noch.
Was die Schwiegermutter gesagt hat und was ihre Erben auf dieses gesprochene Wort geben - sind zwei verschiedene Dinge.
Worte sind im Erbrecht Schall und Rauch.
Entscheidend ist ,ob die Erben sich an die Worte der Mutter gebunden sehen. Auf deinen fast Ex kannst du ja auch freundschaftlich aufpassen.
Mein Gewissen würde mich hier eher nicht plagen. Vermutest du eine andere Haltung dir gegenüber wenn eure Ehe bereits geschieden wäre - vielleicht hätte sie dir nicht verziehen, dass du ihn nicht wieder zurück genommen hast. Musst du einschätzen.
Je nach Wert des Schmuck - wenn er/die Erben ihn zu Geld machen - erhöht sein Anteil am Erbe bei Zugewinn im Falle einer Scheidung sein Anfangsvermögen.
Wenn du etwas annimmst - würde ich auf jeden Fall den Wert schätzen lassen. Ich hätte mehr Bedenken, dass ausgerechnet der Schmuck eine Scheidung zum Rosenkrieg ausarten lässt
Es ist nur Modeschmuck. Keine echten Silber oder Goldschmuckstücke.
Sie hat dich geliebt und wollte, das du was davon bekommst. Zudem wart ihr sehr viele Jahre Teile des Lebens des anderen.
Stell dir vor eine enge Freundin von dir würde sterben, würdest du ihr Erbe annehmen?
Sehe sie diesem Moment am besten als solche, eine gute Freundin, vor der du eben ein paar Geheimnisse hattest, der du wichtig warst und die dir wichtig war.
So hast auch du eine kleine Erinnerung an sie.
Ich finde das komisch! Wenn ihr noch ein Paar wärt, sie stirbt und ihr trennt Euch ein paar Monate danach, wäre etwas anderes! Aber vor allem wenn es ggf. 'FamilienErbstücke' sind, wäre es mMn besser die zurückzugeben.
MMn wären Erinnerungstücke ok, nach immerhin 17 Jahren. Oder was sonst niemand möchte/braucht? Immerhin wollt ihr nen zweiten Hausstand gründen, wenn Du ausziehst (nach 17 Jahren).
Wenn die Erben den Schmuck unter den Schwiegertöchtern aufteilen, dann suche dir ein Schmuckstück aus.