Warum dreht sich immer alles um Kinder?

Ich (in den 30ern, weiblich) beobachte in meinem Umfeld, dass immer mehr Leute Eltern werden. Natürlich freue ich mich für sie – wirklich! Aber was mich zunehmend frustriert, ist, dass sich ab diesem Moment scheinbar alles ausschließlich um das Kind dreht. Es fühlt sich an, als hätte es das „frühere Leben“ nie gegeben.

Fragt man zum Beispiel die Schwägerin, wie es ihr selbst geht, erhält man als Antwort fünf bis zehn Fotos des Kindes. Versucht man, ein Treffen mit einer ehemals besten Freundin zu organisieren, heißt es: „Nicht vor drei Monaten, und nur, wenn es in den Stillplan passt.“

Mir ist völlig bewusst, dass das Leben mit Kind auf den Kopf gestellt wird und anstrengend sein kann. Aber was ich häufig erlebe, ist, dass diese Personen regelrecht enttäuscht oder beleidigt sind, wenn man nicht ununterbrochen Interesse an ihrem Nachwuchs zeigt oder sofort alles stehen und liegen lässt, wenn es um einen Kindergeburtstag geht. Gleichzeitig scheint ihr eigenes Interesse an meinem Leben fast vollständig zu verschwinden.

Ich liebe meine Nichte wirklich sehr. Aber ich vermisse auch die Menschen, die mir früher wichtig waren – als eigenständige Personen, nicht nur als „Mama“ oder „Papa“. Es spricht kaum jemand darüber, wie schmerzhaft es sein kann, wenn Freundschaften leise verschwinden, weil man selbst (noch) keine Kinder hat und somit aus dem Fokus fällt. Diese Menschen tauchen dann auch zu meinem eigenen Geburtstag nicht mehr auf, weil das Kind gerade irgendetwas anderes hat, das „wichtiger“ ist.

Ich habe dadurch bereits zwei meiner engsten Freundinnen verloren, Freundschaften, die über 20 Jahre gehalten hatten. Nicht, weil ich kein Interesse an ihren Kindern gezeigt hätte – im Gegenteil! Aber weil sie offenbar irgendwann kein Interesse mehr an meinem Leben hatten. Es schien, als hätte ich keinen Platz mehr, einfach weil ich (noch) kinderlos bin.

Kinder, Freundschaft

Bin ich der Spießer...

Hallo zusammen,

vielleicht klingt das jetzt etwas seltsam, aber ich habe mich kürzlich in einer Situation bei der Arbeit ein wenig wie ein Außenseiter gefühlt – fast wie ein Alien.

Anlass war eine kleine Feier, bei der zur Freude aller ein paar mit Helium gefüllte Luftballons steigen gelassen wurden – mit Bändchen und Karten daran. Als ich in einem ruhigen Moment und in leisem Tonfall angemerkt habe, dass ich so etwas heutzutage nicht mehr ganz passend finde, weil wir inzwischen sehr gut über die Umweltauswirkungen solcher Aktionen Bescheid wissen (z. B. Zersetzungsdauer von Luftballons ca. 500 Jahre, Freisetzung von Schadstoffen, Gefahr für Tiere durch Strangulation oder das Verschlucken von Gummi), wurde ich direkt von mehreren Seiten kritisiert.

Die Reaktionen reichten von „Das sind doch nur ein paar Ballons“, bis hin zu „Du verdirbst uns die Freude“ und „Du stellst dich moralisch über alle anderen“. Dabei war das gar nicht meine Absicht – ich wollte niemandem die Feier verderben und habe meine Bedenken nur in einem Moment geäußert, als ich allein auf dem Balkon stand, weit entfernt vom Ort des Geschehens.

Ich finde einfach, dass solche Aktionen – so nett sie auch gemeint sind – eine Form der Umweltverschmutzung darstellen. Für mich macht es keinen Unterschied, ob jemand achtlos Müll in die Natur wirft oder absichtlich Dinge in die Umwelt entlässt, die dort Schaden anrichten können. Mein Hinweis kam aus dem Wunsch heraus, bewusster mit solchen Themen umzugehen – nicht, um anderen ihre Freude zu nehmen.

Bin ich da wirklich „die Böse“, nur weil ich das kritisch sehe und es angesprochen habe?

Luftballon, Klimaschutz