Kennenlernen im Gym und was schief lief..

Ich bin eher ruhig und introvertiert, vor allem im Fitnessstudio. Ich trage meistens einen Hoodie, halte mich aus allem raus und scheinbar sieht mein neutraler Gesichtsausdruck ziemlich grimmig aus (kennt ihr bestimmt – man sieht sauer aus, obwohl man’s nicht ist).

Eines Tages hat ein Mann, schätzungsweise Mitte 40, was aufgehoben, das ich in der Nähe der Spinde fallen gelassen hatte, und es mir gegeben. Ich hab mich bedankt, das war’s. Ein paar Tage später hab ich ihn wieder getroffen, diesmal beim Umziehen, und wir kamen ganz locker ins Gespräch – über Training, Supplements und so Zeug.

Er war super offen, kannte viele Leute im Studio, eher in seinem Alter. Aus irgendeinem Grund fing er aber an, sich besonders für mich zu interessieren. Irgendwann meinte er sogar: „Deine Persönlichkeit passt gar nicht zu deinem Gesicht“ – also quasi, ich wirke auf den ersten Blick total unnahbar.

Wir haben uns dann auf Snapchat und Instagram geaddet. Mit der Zeit fing er an, mir alte Fotos von sich zu schicken, aus der Zeit, als er auf Steroiden war. Ich hatte nie danach gefragt, aber er meinte ständig: „Ich muss dir zeigen, wie ich früher aussah.“

Die Bilder waren... na ja, schon grenzwertig. Fast nackt, nur das Nötigste verdeckt. Und dann hat er auch ein paar Mal gefragt, ob ich ihm meinen Körper zeigen will. Ich hab immer freundlich abgelehnt – nicht, weil ich dachte, er meint das sexuell, sondern weil ich mit meinem Körper unsicher bin (vielleicht sogar ein bisschen Körperschemastörung).

Aber dann wurde es richtig seltsam.

Er hat mir plötzlich über einen seiner Kunden geschrieben und meinte: „Der hat gesagt, sein ‘Ding’ ist größer geworden, nachdem er abgenommen hat.“ Ich hab versucht, das irgendwie wegzulächeln.

Kurz darauf fing er an, über Hormonersatztherapie zu schreiben und meinte, er hätte „Beweise“, dass das nichts an der Größe ändert. Ich hab ihm klipp und klar gesagt, dass ich nichts davon sehen will. Er schrieb: „Zu spät, hab’s schon geschickt.“

Es war ein Video. Und es war sehr explizit. Ich hab den Chat sofort verlassen.

Als ich später nochmal nachgesehen hab, war das Video gelöscht. Ich dachte kurz, es war vielleicht ein Versehen.

Aber dann, zehn Minuten später, schickte er fünf Fotos – eines hat sofort geladen. Und das war komplett nackt, richtig eindeutig.

Das war der Moment, wo ich ihn sofort überall blockiert hab.

Am nächsten Tag hab ich nochmal reingeschaut – alle Nachrichten von dem Tag waren gelöscht. Nur noch eine Nachricht war da: „Sorry. Mein Fehler.“

Ich bin ehrlich gesagt immer noch geschockt. Der Typ wirkte die ganze Zeit normal, freundlich, respektvoll – und dann das. Ich frage mich, ob er das auch mit anderen macht, aber ich hab keine Ahnung.

Ich dachte echt, ich hätte jemanden Cooles im Gym kennengelernt. Aber es war offenbar was ganz anderes.

Hat jemand sowas schon mal erlebt? Wie geht man mit sowas um, wenn jemand nach außen hin total nett wirkt?

Fitnessstudio, Bekanntschaft

Eltern verpulvern Familienvermögen

Guten Morgen zusammen,

ich wende mich heute an euch, weil ich mit einer Situation in unserer Familie nicht mehr weiterweiß und gerne einen externen Blick darauf hätte.

Wir stehen aktuell vor einem echten Dilemma: Meine Eltern – klassische Vertreter der Babyboomer-Generation – scheinen es sich zur Aufgabe gemacht zu haben, das über Generationen aufgebaute Familienvermögen Schritt für Schritt aufzulösen. Und ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr, wie ich damit umgehen soll.

Zur Ausgangslage: Wir sind drei Geschwister mit insgesamt acht Kindern. Unsere Großeltern sind alle sehr alt geworden – weit über 95 – und haben einen Großteil ihres Vermögens in die Pflege gesteckt. Trotzdem blieb einiges übrig.

Auf der väterlichen Seite gab es mehrere Eigentumswohnungen und zwei Häuser in guten Lagen – eines wurde bis zuletzt selbst bewohnt, das andere war vermietet. Die mütterliche Linie stammt aus einer alten Bauernfamilie mit viel Grundbesitz, Hof, Äckern und Wald, teils noch verpachtet, teils verkauft. Auch durch die Betriebsauflösung kam noch Kapital hinzu.

Nun haben meine Eltern beschlossen, in ihrer Rente nach und nach alles zu verkaufen und das Geld für – aus unserer Sicht – sehr fragwürdige Dinge auszugeben. Ihre Begründung: Sie wollen ihr Leben jetzt genießen, solange sie es noch können. Grundsätzlich gönne ich ihnen das von Herzen – mein Vater hat viel gearbeitet, meine Mutter hat uns drei großgezogen (was sicher auch anstrengend war). Aber muss dafür wirklich das ganze familiäre Erbe aufgegeben werden?

Zuletzt wurden zwei Baugrundstücke verkauft. Mit dem Erlös wurden unter anderem mehrere teure Autos und ein Wohnmobil angeschafft – letzteres wird kaum genutzt, da sie lieber in ihren eigenen Betten schlafen. Außerdem haben sie eine aus unserer Sicht völlig überteuerte 50 m²-Wohnung in einer teuren Gegend gekauft – sie wollen „vielleicht mal hinziehen“, aktuell steht sie leer.

Zusätzlich hat mein Vater sich einen absurd teuren „Bunker“ bzw. Panikraum in den Garten bauen lassen. Ständig werden neue technische Geräte angeschafft – iPads („der Speicher ist voll“), Macs, Fernseher, Spielkonsolen, Schmuck – man verliert den Überblick. Die Autos werden aufbereitet, versiegelt und foliert, obwohl sie kaum gefahren werden. Und meine Mutter zahlt 350 € pro Stunde für Lebensberatung und kauft „energetische Heilgeräte“.

Mein Bruder und ich sind finanziell unabhängig und nicht auf das Geld angewiesen. Unsere Schwester – nach einer Scheidung mit Unterhalt – lebt finanziell nicht ganz so stabil, pflegt aber dennoch einen gehobenen Lebensstil.

Ich weiß, das alles klingt nach Luxusproblemen. Und theoretisch könnte es mir auch egal sein. Aber es schmerzt zu sehen, wie Dinge verloren gehen, die Generationen vor uns mit viel Mühe aufgebaut haben.

Der Satz „Der Hof ist ja sowieso kaum was wert“ war für mich besonders hart. Ich habe dort als Kind viel Zeit mit meinen Großeltern verbracht, Spargel gestochen, Traktor gefahren. Ich verbinde sehr viel damit – und hätte den Hof auch gerne zum Marktpreis gekauft. Doch das wurde abgelehnt: „In der Familie macht man sowas nicht.“

Wir haben versucht, sachlich zu argumentieren – in unsicheren Zeiten sei es klug, etwas zu behalten. Wir haben es emotional versucht – die Enkelkinder könnten irgendwann etwas damit anfangen. Wir haben sogar angeboten, Flächen oder Immobilien abzukaufen – wurde alles abgelehnt. Stattdessen hören wir Sätze wie: „Dann muss halt der Wald auch noch weg, der bringt ja nix.“

Und ja, ich weiß, wir sind privilegiert. Vielleicht wird auch noch etwas übrig bleiben. Vielleicht auch nicht, wenn es so weitergeht. Aber wir suchen einfach einen Weg, wie wir zumindest einen Teil der Familientradition bewahren können – sei es ideell oder materiell.

Habt ihr Ideen, wie man Eltern in so einer Situation noch erreichen kann?

Erbe, Ratschlag, Vermögen