Warum geben Boomer Muttis oft lebensfremde Ratschläge und leihenpsychologische Einschätzungen?

Warum müssen eigentlich irgendwelche Ü-55-jährigen Muttis/Omis so oft selbstwirksame Persönlichkeitsratgeber-Ratschläge an Jüngere, vor allem Männer, verteilen – mit einer wohlwollend-paternalistischen Selbstverständlichkeit, die weder die Lebensrealität des Gegenübers noch seine Perspektive wirklich anerkennt? Immer beschwichtigend, mit einer eskalationsvermeidenden Friede, Freude, Eierkuchen-Haltung, die überhaupt nicht auf die Lebensrealität des Fragenden anwendbar ist.

Was ich mich auch immer frage: Warum denken solche esoterischen Schwurbel-Muttis eigentlich immer, dass man mit Beschwichtigung, Milde und Nachsicht angeblich Größe zeigt – statt sich zu behaupten, verbal zurückzuschlagen und sich argumentativ durchzusetzen? Warum ist immer krampfhaft von “persönlicher Haltung” die Rede, statt klar zu sagen: “Verteidige dich”?

Für junge Männer ist doch klar: In fast jedem Kontext, wenn ein anderer Mann deinen Status angreift, musst du dich behaupten. Ignorieren wird als Schwäche gelesen.

Ich finde es immer wieder bemerkenswert, mit welcher Selbstverständlichkeit und Überheblichkeit diese älteren Damen glauben, sie könnten ihre Lebensweisheiten an jüngere Männer verteilen – ohne sich selbst infrage zu stellen.

Könnt ihr das nachvollziehen?

Männer, Mutter, Gefühle, Frauen, Sex, Altersunterschied, Partnerschaft, Boomer

findet ihr dass der folgende Text arrogant und belehrend ist an einen Lehrer gerichtet oder ist er unterwürfig und beschwichtigend oder droht der Text sogar?

Sehr geehrte Frau Dr Müller

für mich fühlt es sich ehrlich gesagt merkwürdig an, dass ich mich als Student in die Position gedrängt sehe, derartige Zeilen an eine höhere Verwaltung richten zu müssen. Ich fühle mich in dieser Rolle nicht wohl. Gleichzeitig fällt mir auf, dass ich solche Texte in aller Eile formulieren kann, während ich vermutlich Ihre Arbeitszeit beanspruche – das bedauere ich ausdrücklich.

Trotz mehrfacher Versuche, meine Perspektive – die selbstverständlich subjektiv ist – respektvoll darzulegen, konnten wir offenbar keinen Konsens finden. Sollte mein Verhalten tatsächlich so problematisch gewesen sein, wie es dargestellt wird, und Sie keinerlei Möglichkeit sehen, sich in meine Lage hineinzuversetzen – oder sollte es sich schlicht um ein unpersönliches Fehlverhalten meinerseits handeln – dann bin ich, und das meine ich ernst, bereit, mich für meinen Ton zu entschuldigen.

Auch für mich ist diese Situation alles andere als angenehm. Ich werde allerdings mit Argumenten konfrontiert, die ich inhaltlich nicht teile. Nun stehe ich vor der Entscheidung, diese entweder zu ignorieren oder mich erneut damit auseinanderzusetzen. Da ich die Zahlung inzwischen ohnehin geleistet habe und das Thema für mich damit abgeschlossen ist, sehe ich aktuell keinen weiteren Redebedarf.

Mit freundlichen Grüßen

Beruf, Schule, E-Mail, Gymnasium, Lehrer, Streit