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Kostenerstattung bei der Eurobahn? (Rechtsfall?)?

Hallo,

ich bedanke mich vorab bei allen, die einen Hinweis oder konkrete Lösungsvorschläge haben. Zum Sachverhalt:

vor kurzem habe ich mit ein paar Freunden die Eurobahn von Münster nach Paderborn benutzt. Wir waren abends in Münster und sind um 23.10 Uhr in die RB89 zurück nach Paderborn gestiegen (pünktlich). Nach ca. 30 Minuten Fahrt ist die Bahn dann an einem Bahnhof, der ebenfalls in NRW liegt, stehen geblieben. Dort mussten wir dann über 3,5 Stunden lang warten und weder der Zugführer, noch die Schaffnerin wollten Auskunft darüber geben, ob der Zug nun ausfalle oder noch weiterfahren würde und - wenn ja -geschweige denn wann.

Erst nach weiteren Diskussionen, ca. um 4:00 Uhr nachts erklärte sich die Schaffnerin endlich bereit, uns eine Ausfallbescheinigung auszustellen. Hier kommt nun der Clou:

Sie weigerte sich nach Telefonat mit ihren Vorgesetzten AUSDRÜCKLICH, den offensichtlichen Ausfall der Linie schriftlich zu bestätigen. (Inzwischen war auch der letzte Anschlusszug längst AUSGEFALLEN und in Anbetracht der bereits abgesessenen Zeit war allen klar, dass der Zug nicht weiterfahren würde.)

Nun schrieb sie also auf die Ausfallbescheinigung, dass der Zug "auf unbestimmte Zeit verspätet" sei. Wir sollten uns damit an Ihr Unternehmen, die Eurobahn, wenden und um Erstattung der nun anfallenden Taxikosten von PRO PERSON 100€ bitten.

Gesagt, getan. Nun erhielt ich die Antwort, dass die eigens vom Unternehmen angepriesene "Mobilitätsgarantie" (Rückerstattung bei Verspätung am Abfahrtbahnhof oder ENTFALL) nur greife, wenn "das von Ihnen gewünschte Nahverkehrsmittel ausgefallen ist" (Zit. Email Eurobahn). Diese Antwort akzeptiere ich nicht und da ich Fotos, Taxirechnung, besagte dubiose Ausfallbestätigung, Fahrkartenrechnung, etc. besitze denke ich über ernsthafte rechtliche Schritte nach.

Hat jemand wertvolle Erfahrungen zu teilen und welche Möglichkeiten bleiben mir? Ich habe bereits Kontakt zu einer Schlichtungsstelle aufgenommen und besitze auch gute juristische Kontakte.

Im allgemeinen empfinde ich sowohl das Verhalten der Servicekräfte, als auch der Lokführung für unerhört und finde es erschreckend, scheinbar auf die Kulanz inkompetenter Unternehmen angewiesen zu sein.

Danke und viele Grüße

Luis

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Brauchen wir das 9-Euro-Ticket zurück?

Es ist nun auf den Tag genau drei Jahre seitdem das sogenannte "9-Euro-Ticket" in Kraft getreten war. Mit diesem Ticket konnte man ab dem ersten Juni 2022, die drei Sommermonate lang, für einen monatlichen Preis von 9 Euro alle Regional- und Fernzüge fahren, die kein InterCity oder InterCityExpress gewesen sind. Also man konnte drei Monate für quasi umsonst in Deutschland Zug fahren.

Das klingt vielleicht jetzt im Nachhinein von der Beschreibung her nicht mehr so spektakulär, aber für mich und auch für Viele aus meinem Umfeld war das damals ein richtig großes Ding. Ich habe dieses Ticket so ausgenutzt und war mindestens jedes Wochenende unterwegs. Dadurch war der Sommer 2022 einfach einer der geilsten Sommer überhaupt. Es war so entspannt für lau durch die halbe Republik zu reisen.

Allgemein muss das Ticket so oder so gut gewesen sein, weil bei der Möglichkeit günstig Zug fahren zu können, ein Großteil der Bevölkerung eben lieber mit dem Zug zum Ausflugsziel gelangten, als das Auto zu nutzen. Das heißt hier gab es einen erheblichen Umweltvorteil. Natürlich war das Reisen mit dem Zug durch den großen Andrang gerade am Anfang weniger entspannt. auch ich kann mich gut daran erinnern, dass ich dann auf einmal im RegioShutle 650 weniger Platz hatte, wie eine Sau in der Masstanlage, weil an dem Tag jeder nach Leipzig wollte. Aber das hatte sich eigentlich schnell gelegt. Klar waren die Züge auch in den Monaten und Wochen danach voller als sonst, aber durchaus erträglich, so meine Erfahrung.

Naja und jetzt haben wir das Deutschlandticket, das erst 49 Euro, bald 58 Euro und wahrscheinlich immer höhere Preise kosten wird, bis es endgültig abgeschafft wird und sich aller Verkehr wieder auf die Straße verschiebt. Genauso wie es mit dem "Schönes-Wochenende-Ticket" geschehen ist, wird es auch unausweichlich hier geschehen. Da hilft nur eins: Das 9-Euro-Ticket muss zurück. Oder? Wie seht ihr das?

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Warum kommt im Schienenverkehr eigentlich ständig alles zu spät und keiner übernimmt Verantwortung?

Seit Anfang des Jahres bin ich auf den Schienenverkehr angewiesen, vor allem in Hessen, und was ich seitdem täglich erlebe, ist ein absoluter Offenbarungseid für den öffentlichen Nahverkehr. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage: Nicht ein einziges Mal war eine Bahn pünktlich. Keine Regionalbahn, keine S-Bahn, kein RE. Mal sind es „Verzögerungen im Betriebsablauf“, mal „Stellwerksstörungen“, mal „eine verspätete Bereitstellung“. Jeden Tag neue Ausreden, aber immer das gleiche Ergebnis: Die Bahn kommt zu spät, fällt aus oder fährt mitten auf der Strecke nicht weiter.

Und ja, es kommt sogar vor, dass Züge komplett ausfallen. Einfach gestrichen. Ohne Ersatz. Ohne Erklärung. Ohne Plan B. Da steht man dann, morgens oder abends, im Nirgendwo, und darf zusehen, wie man klarkommt.

Und was passiert? Nichts. Keine echten Konsequenzen, kein öffentlicher Aufschrei, kein politischer Wille, das grundlegend zu ändern. Die Deutsche Bahn liefert in Hessen ein katastrophales Bild ab, aber niemand scheint ernsthaft daran interessiert zu sein, dass sich das ändert. Die Verantwortung wird hin und her geschoben, während wir jeden Tag zu spät zur Arbeit, zur Uni oder zu Terminen kommen. Das Ganze ist kein Betriebsproblem mehr, das ist politisches Versagen.

Wer täglich auf die Bahn angewiesen ist, wird regelrecht bestraft. Solange Pünktlichkeit im Schienenverkehr ein Ausnahmefall bleibt, ist die Verkehrswende nichts als leeres Gerede.

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