Woher dieses Dogma, dass Jungs den ersten Schritt machen sollen?

Klar, ich weiß, dass das nicht alle so sehen. Gleichzeitig erlebe ich, dass es doch viele gibt, die immer noch dem Dogma anhängen, für die Anbahnung einer Beziehung müsse der Junge oder Mann den ersten Schritt gehen. Mir hat das damals meine Großmutter sogar als Regel erklärt. Nun ist meine Jugend lange her, aber ich habe den Eindruck, viele sehen das immer noch so.

Wo kommt das eigentlich her? Werden dadurch nicht viele Chancen verbaut?

Vor meinem Coming out, als ich noch dachte, ich sei hetero, haben zweimal Mädchen sehr deutliches Interesse an mir gezeigt. Es wurde dann weiter nichts daraus, weil diese Mädchen irgendwann spürten, dass ich sie zwar nett fand und Interesse an ihrer Person hatte, aber kein erotisches Interesse. Gleichzeitig fand ich dieses Interesse an meiner Person sehr schön und sehr berührend, zumal ich auch recht schüchtern war.

Wenn ich nun einfach mal das Gedankenspiel mache, ich wäre hetero und diese Mädchen wären mein Typ gewesen, dann wären durch ihren ersten Schritt möglicherweise schöne Beziehungen entstanden. Und ich bin mir fast sicher, dass das mitunter vorkommt, dass durch das aktive Zugehen von Mädchen auf (schüchternere, abrr auch weniger schüchterne) Jungs manchmal Beziehungen entstehen.

Wäre es nicht gut, wenn einfach die Person, die Interesse hat, allseits akzeptiert den ersten Schritt machen könnte? Dem ersten Schritt steht ja oft schon genug eigenes im Weg (Schüchternheit, Angst vorm Korb), da braucht man ja nicht zusätzlich noch eine gesellschaftliche Konvention wie: der Mann macht den ersten Schritt.

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An Christen: Was bedeutet euch Apg 4,32-27?

An alle Mitchrist*innen: Apostelgeschichte 4,32-37 (Gütergemeinschaft in der Urgemeinde): Was bedeutet dieser Text für euch?

Ist das einfach nur eine, möglicherweise auch etwas idealisierende, Erzählung über das gemeinsame Leben der ersten Gemeinde in Jerusalem, die abgeschlossen ist und einfach so stehen bleiben kann? Oder würdet ihr sagen, dass sie auch etwas mit unserem heutigen Leben zu tun hat? Tatsächlich so leben, das tut ja wirklich nur ein Bruchteil von uns Christ*innen, im Wesentlichen Ordensgemeinschaften und einige Kommunitäten.

Auch wenn wir Christ*innen uns in der Mehrheit durch diese Geschichte nicht aufgefordert sehen, es der Urgemeinde im Lebensstil gleichzutun, wo liegt die Relevanz dieser Geschichte für heutige Christ*innen? Findet ihr es zum Beispiel erstrebenswert, selbst wenn solch ein Leben in der Radikalität kaum möglich ist, zumindest Elemente davon ins eigene Leben zu integrieren? Wenn die Geschichte für euch eine Relevanz hat, mögt ihr erzählen, worin sie besteht?

Die Frage richtet sich vor allem an Christ*innen.

Die zu einer anderen Religion oder Weltanschauung gehören und ebenfalls antworten möchten, lade ich ein, dies respektvoll und konstruktiv zu tun, zum Beispiel auf die Art und Weise von Gregor Gysi, der sich sinngemäßg häufig so geäußert hat: Ich bin Atheist, aber dies und jenes finde ich wichtig an Kirche. Oder Navid Kermani, der als Muslim wiederholt ungefähr gesagt hat: Das Christentum war immer schön und stark, wo es sich so und so verhalten hat. (Konkreter zitiere ich Gysi und Kermani nicht, um in die Diskussion nicht schon vorab zu viel Input zu geben).

Ich freue mich auf Beiträge und vor allem, wenn ihr es schafft, egal zu welcher Religion oder Weltanschauung ihr gehört, eure Beiträge nachdenklich, respektvoll und frei von Polemik zu schreiben.

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Wie wichtig ist es, dass Werbeslogans genau verstanden werden?

Ich kann mich erinnern, dass vor ungefähr 20 Jahren, kann auch ein bisschen länger her sein, ein Forschungsinstitut eine ganze Palette bekannter Werbesprüche analysiert und Verbraucher dazu befragt hat. Dabei kam unter anderem heraus, dass die Mehrheit der damals befragten Verbraucher den Slogan einer Parfümerie-Kette: „Come in and find out“ verstand als: „Komm rein und finde wieder raus.“

Die Botschaft, die die Parfümerie lt. Forschungsinstitut eigentlich hatte vermitteln wollen: „Komm rein und finde heraus, was es hier alles gibt“ haben nach meiner Erinnerung damals nur ungefähr ein Viertel der Befragten so verstanden.

Ich weiß noch, wie damals gefeixt wurde: Die kommen sich ja so oberschlau vor, wählen einen vermeintlich coolen Slogan, und dann versteht ihn keiner richtig. Ich dachte damals auch so.
Heute frage ich mich manchmal, ob besagte Parfümerie nicht ihrer Zeit voraus war, und bewusst einen Slogan hat wählen wollen, der für viele ein bisschen schräg und mehrdeutig rüberkam, weil eben bei weitem nicht alle deutschen Kunden damals die im Englischen klare Bedeutung korrekt ins Deutsche zu übersetzen vermochten. Heutzutage gibt es das ja noch öfter, dass Werbeslogans gewählt werden, die nicht unmittelbar verständlich oder ein bisschen schräg sind, damit der Werbende sich ins Gespräch bringt und die Leute neugierig macht.

Also, was meint ihr: War die Parfümerie und ihre Werbeagentur schlauer, als wir damals dachten?

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