Kauft ihr manchmal im Internet ein?

Und wenn ja, nur deswegen, weil es in eurem Dorf oder der nächsten Kleinstadt keine Einkaufsmöglichkeiten mehr gibt? Oder auch aus anderen Gründen?

Ich mache das nur, wenn ich das, was ich kaufen will, wirklich nirgendwo in einem Geschäft bekomme. ich brauchte zum Beispiel mal einen Adapter vom normalen USB zum Apple-USB und habe den trotz langer Suche in keinem Geschäft gefunden.

Ich denke, die Urbanität und die Fußgängerkultur unserer Städte würde sehr leiden, wenn Menschen keine Einkäufe vor Ort mehr machen würden.

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie der Internet-Einkauf nachhaltiger sein soll. meine Einkäufe mache ich zu Fuß oder mit Bus/Bahn. Also verursacht mein Transport zum Geschäft sehr wenig Emissionen. Und selbst wenn ich ein Auto hätte und dies für Einkäufe nutzen würde, würde ich ja nicht für jedes Buch oder jedes Brot ins Auto steigen, sondern ich würde es blocken und an bestimmten Tagen alles einkaufen, was ich in der nächsten Zeit so brauche, bis der Kofferraum richtig voll würde. Ich würde, wie man das halt so macht, das Auto irgendwo abstellen und dann zu Fuß die ganzen Geschäfte abklappern. Dann hätte ich also im Wesentlichen eine Fahrt hin und eine Fahrt zurück.

Versanddienste hingegen, die die ganzen Internet-Einkäufe ausliefern, fahren den ganzen Tag durch die Gegend, halten alle paar Meter und liefen dort oft winzige Mengen an Waren ab, fahren wieder an, was extrem viel Energie verbraucht. Und von den Arbeitsbedingungen dieser Leute, die das ausliefern, mal ganz zu schweigen.

Dann kann ich mir auch nicht vorstellen, dass die ganze Einzelverpackerei umweltfreundlicher sein soll, als wenn ich die Dinge im Geschäft einkaufe, wo ich sie ja für den Transport nach Hause einfach in meinen Rucksack stecke.

Bei Klamotten stelle ich mir den Interneteinkauf auch sehr schwierig vor, weil ich immer sehr viel anprobieren muss, bis ich das richtige gefunden habe. Und ich habe neulich wieder gelesen, dass viele Versandhäuser einem nach wie vor nicht garantieren können, dass sie Retouren dem nächsten Kunden anbieten, anstatt sie zu vernichten.

Und ein unter Einsatz viele natürlicher Ressourcen hergestelltes Kleidungsstück einfach zu vernichten, noch bevor es einen Besitzer gefunden hat, der es wenigstens ein paar Jahre getragen hat, ist ja ökologisch wie ökonomisch eine Vollkatastrophe.

Was ich schon manchmal mache, ist, mir im Internet anzuschauen, was es so gibt und dann gehe ich hin und kaufe diese Sachen in einem Geschäft.

Mich würde interessieren, wie andere das machen.

Online-Shop, Laden, Einkauf, Geschäft, Nachhaltigkeit, Retoure, Verödung
Was, wenn beim Duell der „Beleidiger“ überlebte?

In Europa waren ja bis ins 20. Jahrhundert hinein sogenannte Duelle verbreitet. Das waren Ehrenmorde, die deswegen stattfanden, weil ein Mann sich durch einen anderen Mann in seiner Mannesehre als beleidigt definierte, bzw. gesellschaftliche Regeln ihn so definierten.

So war es zum Beispiel üblich, dass ein Mann es als Beleidigung durch einen anderen Mann interpretierte, wenn seine Frau mit diesem anderen Mann Sex hatte. Der „Beleidigte“ forderte dann den „Beleidiger“ zum Duell heraus, und beide schossen aufeinander.

Ein berühmtes literarisches Zeugnis davon ist Theodor Fontanes Roman Effi Briest. Effi Briest geht mit Major Crampas fremd, ihr Mann Geert von Instetten fordert den Major zum Duell heraus, der Major stirbt dabei.

Was wäre nach den damaligen Regeln passiert, wenn Innstetten gestorben wäre und Crampas überlebt hätte?

Da Ehebruch ja als schändlich galt, wäre das für Crampas ein Leben in Verachtung und ausgeschlossen aus den üblichen gesellschaftlichen Kreisen gewesen? Wäre er für Innstettens hinterbliebene unterhaltspflichtig geworden? Hätte er auch in Festungshaft gemusst? (Das war damals die übliche Strafe: eine Haft unter weniger schweren Bedingungen als eine normale Haft, die auch nicht als entehrend galt, da Duelle zwar offiziell verboten, aber weit verbreitet waren). Aber Crampas hatte das Duell ja gar nicht angezettelt, also war sein Verhalten auch nicht strafbar.

Kennt jemand irgendwelche Berichte/literarische Zeugnisse aus der Zeit, in denen „Beleidiger“ ein Duell überlebt haben?

Männer, Geschichte, Frauen, Sex, 19. Jahrhundert, deutsche Geschichte, Effi Briest, Fontane, duell, Ehrenmord
Wahrheitsliebe in den USA eine Tugend?

In den USA wird ja vermutlich jemand Präsident, dem seine vielen Lügen im Wahlkampf nicht geschadet haben und der aus seinem ständigen Lügen auch keinen Hehl macht.

Ob dies zu grundsätzlichen Veränderungen im Wertesystem der amerikanischen Gesellschaft führen wird?

Natürlich ist jeder Mensch mal Lügner*in. Aber um den Unterschied zwischen Lüge und Wahrheit aufrechtzuerhalten, ist es ja in der Regel erforderlich, dass Menschen, die der Lüge überführt werden, sagen: "Ja ok, das stimmt nicht, was ich da gesagt habe" und bestenfalls: "Ich bemühe mich künftig, die Wahrheit zu sagen". So ist aber ja Trump nicht.

Wird das Streben nach Wahrheit in der Gesellschaftshälte, die Trump gewählt hat, weiterhin als Tugend angesehen werden, oder wird eher damit zu rechnen sein, dass Lüge künftig in den USA generell als völlig akzeptabel und nicht mehr als Fehlverhalten gesehen wird?

Könnte nicht künftig jeder amerianische Schüler, der seine Hausaufgaben vorzeigen soll, eine leere Seite vorzeigen, behaupten, dass da doch die Hausaufgaben draufstünden und bei Zweifel des Lehrers sagen, dass das alternative Fakten sind? Jeder, der so etwas täte, könnte sich ja höchstinstanzlich auf den Präsidenten berufen. Oder ob dann da am Ende das lateinische Sprichwort greifen würde: Quod licet Iovi non licet bovi (was der Jupiter darf, darf das Rindvieh noch lange nicht)?

Glaubt ihr, es wird auch weiterhin bedeutsame Bereiche der amerikanischen Gesellschaft geben, in der sowohl die Unterscheidung von Lüge und Wahrheit als auch die ehrliche Suche nach Wahrheit eine wesentliche Rolle spielen werden?

Wahrheit, USA, Lüge, Wert, Trump
Demisexualität selten?

Ich wunderte mich kürzlich über zweierlei, als ich etwas über den Begriff der Demisexualität las. Unter demisexuellen Menschen versteht man Menschen, die dann und erst dann durch einen anderen Menschen sexuell erregt werden, wenn sie eine intensive emotionale Bindung zu diesem Menschen aufgebaut haben.

  1. Der Begriff wird dem asexuellen Spektrum zugeordnet.
  2. Wenn man darüber liest, hat Demisexualität häufig die Aura des Außergewöhnlichen, so als könne sich Otto Normalverbraucher gar nicht vorstellen, wie es sich anfühlt, so zu ticken.

Mich wundert das ein wenig. Zum einen frage ich mich, was das mit Asexualität zu tun hat, wenn ein Mensch einen anderen Menschen intensiv liebt und dann Lust bekommt, Sex mit ihm zu haben und den Sex dann auch tatsächlich hat?

Zum anderen glaube ich, dass Demisexualität sehr weit verbreitet ist. Sicher, es gibt auch sehr viele Menschen, die anders ticken. Aber Menschen, die erst dann Verlangen und Lust haben, mit jemandem intim zu werden, nachdem sie diese Person wirklich sehr gut kennen und lieben gelernt haben, sind doch jetzt nicht so außergewöhnlich. Ihnen begegnet man doch bestimmt ständig und überall.

Als ich zur Schule ging, wurde uns das in der Sexualaufklärung sogar als der Normalfall vermittelt (Das Narrativ war: man findet einen Menschen toll, dann verliebt man sich, dann bekommt man Lust, miteinander zu schlafen).

Dass das für sehr viele Menschen so nicht stimmt, liegt natürlich auf der Hand😉. Dass es das aber in Lehrbücher geschaffen hat und anschlussfähig war, spricht ja schon dafür, dass es auf der anderen Seite eben sehr viele Menschen gibt, die genau so ticken.

Was denkt ihr dazu?

Liebe, Männer, Frauen, Sex, Sexualität, asexuell, normal, demisexuell