Wie wichtig ist es, dass Werbeslogans genau verstanden werden?
Ich kann mich erinnern, dass vor ungefähr 20 Jahren, kann auch ein bisschen länger her sein, ein Forschungsinstitut eine ganze Palette bekannter Werbesprüche analysiert und Verbraucher dazu befragt hat. Dabei kam unter anderem heraus, dass die Mehrheit der damals befragten Verbraucher den Slogan einer Parfümerie-Kette: „Come in and find out“ verstand als: „Komm rein und finde wieder raus.“
Die Botschaft, die die Parfümerie lt. Forschungsinstitut eigentlich hatte vermitteln wollen: „Komm rein und finde heraus, was es hier alles gibt“ haben nach meiner Erinnerung damals nur ungefähr ein Viertel der Befragten so verstanden.
Ich weiß noch, wie damals gefeixt wurde: Die kommen sich ja so oberschlau vor, wählen einen vermeintlich coolen Slogan, und dann versteht ihn keiner richtig. Ich dachte damals auch so.
Heute frage ich mich manchmal, ob besagte Parfümerie nicht ihrer Zeit voraus war, und bewusst einen Slogan hat wählen wollen, der für viele ein bisschen schräg und mehrdeutig rüberkam, weil eben bei weitem nicht alle deutschen Kunden damals die im Englischen klare Bedeutung korrekt ins Deutsche zu übersetzen vermochten. Heutzutage gibt es das ja noch öfter, dass Werbeslogans gewählt werden, die nicht unmittelbar verständlich oder ein bisschen schräg sind, damit der Werbende sich ins Gespräch bringt und die Leute neugierig macht.
Also, was meint ihr: War die Parfümerie und ihre Werbeagentur schlauer, als wir damals dachten?
9 Antworten
Bei Werbeslogans, als auch im Marketing allgemein, ist es vor allem wichtig, dass sich die Botschaft festsetzt.
Was genau gesagt wird, spielt dabei keine sonderlich große Rolle, solange man es mit der Marke assoziiert.
Das kann ein Werbespruch sein, wie in deinem Beispiel, eine Melodie, da nehme ich als Beispiel mal McDonald's, eine unverkennbare Farbkombinationen, wie die weiße Schrift auf blauem Grund, bei Nivea, usw.
LG
Klingt auf Französisch halt eleganter als "Automobilhersteller".
Ja, ich weiß es nicht ganz genau, aber ich glaube, das semantische Feld von créateur ist viel größer als Hersteller. Das heißt glaube ich auch Schöpfer/Erschaffer.
Klar - schließlich stellen die auch Pfeffermühlen her.😉
Sehr gute sogar.
Nein, die haben nur zuviel Englischkenntnisse bei der Kundschaft vorausgesetzt.
Ich finde, das was die Mehrheit der Kunden verstanden hat, ist schon ziemlich cool☺️
Ich denk mal, das war Zufall, die haben nicht drüber nachgedacht.... aber es hatte auch einen positiven Effekt, die Leute haben drüber geredet.
Es gibt auch einen Paketdienst, der wirbt mit "parcels to people", was m.E. bedeutet, dass die Pakete in Menschen umwandeln....schlechte Englischkenntnisse der Macher
oder die frühere aol-Werbung mit Boris Becker: "Bin ich drin?" - zweideutig und daher besonders nachhaltig ;-) ich denke, DAS war Absicht....
Nein, die zugekoksten Werbetypen waren einfach nicht schlau.
Eine Fluggesellschaft hatte auch den Slogan:
"there is no better way to fly"
den haben die befragten Leute zum Großteil auch als
"Da ist kein besserer Weg zur Fliege"
verstanden.
Wichtig ist doch, daß der Slogan irgendwie auffällt!
Stimmt, oder eine tiefe sandige, süffige Stimme, die sagt: „Peugeot. Createur d‘Automobile.“