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Wie kommt die Marketingabteilung von HelloFresh eigentlich auf die Idee, sich selbst in der Werbung so offen zu loben?

In einer Werbung von HelloFresh wird die Frage gestellt, ob der Dienst sein Geld wert ist. Dabei antwortet das Unternehmen gleich selbst positiv auf diese Frage. Das ist ungewöhnlich, denn normalerweise überlassen Firmen solche Bewertungen unabhängigen Quellen oder Kundenmeinungen. Hier bewertet sich HelloFresh also selbst und lobt sich in der eigenen Werbung.

Die Frage, die sich daraus ergibt, lautet: Warum stellt HelloFresh diese Frage überhaupt in der Werbung und beantwortet sie dann selbst? Aus Marketing-Sicht könnte der Grund darin liegen, dass das Unternehmen auf die häufigen Zweifel potenzieller Kunden direkt eingehen will. Indem HelloFresh die Frage selbst aufwirft, signalisiert die Firma Offenheit und Selbstbewusstsein. Gleichzeitig versucht sie so, die Kontrolle über die Wahrnehmung zu behalten und potenzielle Kritik zu entkräften, bevor sie überhaupt laut wird.

Es könnte auch sein, dass HelloFresh mit dieser Strategie Aufmerksamkeit erzeugen möchte. Menschen reagieren oft stärker, wenn sie mit einer offenen Frage konfrontiert werden, die sie selbst innerlich schon gestellt haben. Die sofortige positive Antwort soll dann direkt die Zweifel zerstreuen und zum Kauf animieren. Trotzdem wirkt diese Selbsteinschätzung für viele unnatürlich oder unglaubwürdig, da man von Firmen kaum erwartet, dass sie sich selbst kritisch hinterfragen oder ehrlich auf Schwächen eingehen.

Diese Werbeform wirft also die Frage auf, ob solche selbstbewussten Selbsteinschätzungen in der Werbung wirklich funktionieren oder eher Misstrauen erzeugen. Es bleibt spannend zu diskutieren, ob dieser Ansatz Vertrauen schafft oder eher Skepsis schürt. Warum HelloFresh genau diese Idee gewählt hat und ob sie aus Marketinggründen sinnvoll ist, ist nicht ganz klar. Es wäre interessant zu erfahren, wie andere diese Strategie sehen und ob sie sich dadurch eher angesprochen oder eher abgeschreckt fühlen.

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Finanzskandal bei den Rechten in der EU

Die rechtsradikale ID-Fraktion im EU-Parlament soll laut einem internen Prüfbericht des Parlaments Millionen illegal ausgegeben haben. So sollen unter anderem unzulässige Spenden verteilt worden sein - mit einer erfundenen Rechtsgrundlage.

Es könnte sich um einen der größten Finanzskandale im Europa-Parlament handeln: Auf 29 Seiten listet dessen Verwaltung auf, wie die rechtsradikale ID-Fraktion ihr vom Parlament anvertraute Gelder in Höhe von 4,3 Millionen Euro rechtswidrig ausgegeben haben soll.

Einem internationalen Rechercheteam mit dem ARD-Politikmagazin Kontraste sowie den Zeitungen Die Zeit, Le Monde und Falter liegt das Dokument vor. In der Fraktion "Identität und Demokratie" hatten sich unter anderem die österreichische FPÖ, der französische Rassemblement National und die deutsche AfD zusammengeschlossen. Im Sommer 2024 löste sich die Fraktion auf.

Der frühere Generalsekretär der ID-Fraktion, Philip Claeys, weist die Vorwürfe auf Anfrage des Rechercheteams zurück: Er verweist unter anderem darauf, dass sowohl ein externer Wirtschaftsprüfer als auch das Europäische Parlament ihre Rechnungsabschlüsse jährlich abgesegnet hätten. Tatsächlich wurden die Finanzberichte der Fraktion von belgischen Wirtschaftsprüfern als korrekt bewertet.

Die Fraktion hatte ihre Spenden darin auf Grundlage eines "Artikel 68" verbucht.Die Parlamentsverwaltung bezeichnet diesen Artikel in ihrem Untersuchungsbericht als "so called article 68", denn ein solcher Artikel existiere im Regelwerk überhaupt nicht. Auf Kontraste-Anfrage wollte sich die belgische Wirtschaftsprüferin nicht zu den Vorgängen äußern.

https://www.tagesschau.de/investigativ/kontraste/eu-parlament-id-fraktion-spenden-100.html

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