Gesellschaft – die neusten Beiträge

Warum ich mit der heutigen Zeit nicht klar komme

Ich komme mit der heutigen Gesellschaft nicht mehr klar. Besonders die junge Generation macht mich wütend. Ich spreche von der TikTok-, Instagram- und Tinder-Zeit. Viele wirken auf mich leer, oberflächlich und auf der Suche nach Aufmerksamkeit. Alles dreht sich um Likes, Aussehen und schnelle Bestätigung. Es fühlt sich an, als würde der Mensch sich selbst vergessen.

Ich bin selbst Teil der Generation Z, aber ich fühle mich ihr nicht zugehörig. Besonders das Verhalten zwischen Männern und Frauen stört mich. Viele Frauen zeigen sich halbnackt, wirken wie Models in Dauershow. Viele Männer versuchen, cool und gefährlich zu wirken, als wären sie aus einem Rapvideo entsprungen. Es geht nur noch um Aussehen, Macht und das nächste Abenteuer. Tiefe Beziehungen scheinen selten geworden zu sein.

Eine Partnerin zu finden, mit der man gemeinsam durchs Leben geht, wird immer schwieriger. Kaum gibt es ein Problem, wird weitergesucht. Männer stehen allein da, während Frauen scheinbar immer nach jemand Besserem schauen. So viele Single-Männer wie heute gab es noch nie. Und es wird mehr. Das ist nicht nur in Deutschland so, sondern auch in Ländern wie Japan oder Südkorea. Überall geht die Zahl der Geburten zurück. Immer mehr Menschen ziehen sich zurück. Männer verlieren sich in Pornos und Online-Welten. Frauen jagen Traumbilder aus Filmen und Serien, wie etwa den perfekten Mann aka Leonardo Di Caprio, Brad Pitt und co.

Viele fühlen ähnlich wie ich. Auch wenn sie es nicht laut sagen, spüren sie, dass etwas schief läuft. Der Mensch ist müde geworden. Gefangen in Technik, Bildungssystemen, Regeln und Apps. Er lebt nicht mehr wirklich. Er funktioniert nur noch.

Schon Ted Kaczynski hat davor gewarnt. Er war ein US-amerikanischer Mathematiker, der später als sogenannter Unabomber bekannt wurde. Er schrieb ein Manifest mit dem Titel Die industrielle Gesellschaft und ihre Zukunft. Darin sagte er, dass Technik und Fortschritt den Menschen unfrei machen. Dass Maschinen und Systeme ihn kontrollieren. Auch wenn seine Taten falsch und extrem waren, viele seiner Gedanken waren eine Warnung. Heute sieht man, dass einiges davon wahr geworden ist.

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Menschenopfer vs. Scheiterhaufen – Wer war grausamer?

Ich hatte heute ein Gespräch mit Bekannten darüber, ob die fehlende Weiterentwicklung des Militärs in den präkolumbianischen Gesellschaften ein Hinweis darauf sein könnte, dass diese Kulturen weniger gewalttätig und kriegerisch waren als die europäischen, wo sich das Militär ständig weiterentwickelte – aber eben auch permanent extreme Kriege geführt wurden.

Daraufhin wurde mir entgegnet: „Die haben nicht nur ihren Feinden bei lebendigem Leib das Herz herausgeschnitten, sondern sogar ihre Ballspielchampions den Göttern geopfert“ – als Beispiel für ihre Brutalität.

Aber gab es Vergleichbares nicht auch in Europa? Zum Beispiel in England das sogenannte Vierteilen („hanged, drawn and quartered“): Verurteilte wurden zunächst gehängt, dann bei lebendigem Leib ausgeweidet, die Eingeweide verbrannt, der Körper geköpft und schließlich in vier Teile zerschnitten. Ein berühmter Fall ist William Wallace im Jahr 1305. Die Überreste wurden öffentlich zur Abschreckung ausgestellt.

Auch das Rädern, bei dem Menschen an ein Rad gebunden und durch Knochenbrüche getötet wurden, war weit verbreitet – oft dauerte das Sterben stunden- oder tagelang. Verbrennungen auf dem Scheiterhaufen, wie bei „Ketzern“ oder „Hexen“, wurden bis in die Neuzeit zelebriert – mit religiöser Begründung.

Besonders auffällig: Diese Grausamkeiten wurden in Europa bewusst öffentlich inszeniert. Sie waren soziale Spektakel, mit Marktständen, Gaffern, Spott und Jubel. Man ging dorthin wie zu einem Volksfest. Das Volk sollte nicht nur sehen, was passiert – sondern, warum: zur Einschüchterung und Machterhaltung.

Im Unterschied dazu wurden die Opferungen bei den Azteken oder Maya religiös begründet – als Gaben an die Götter, um das Gleichgewicht der Welt zu erhalten. Aus heutiger Sicht nicht weniger grausam, aber mit einem anderen ideologischen Fundament.

Vor diesem Hintergrund lassen sich zwei mögliche Indizien dafür benennen, dass die präkolumbianischen Gesellschaften nicht notwendigerweise gewalttätiger waren als die europäischen – vielleicht sogar weniger:

1. Die fehlende militärische Weiterentwicklung: Anders als in Europa, wo ständig neue Waffentechnologien und Kriegsführungsstrategien entwickelt wurden, blieb das Militär vieler präkolumbianischer Kulturen technologisch vergleichsweise statisch. Das könnte – zumindest teilweise – auf eine geringere strukturelle Ausrichtung auf kriegerische Expansion hindeuten.

2. Die Formen der Gewalt unterscheiden sich, nicht unbedingt deren Ausmaß: Menschenopfer wirken heute besonders fremd und barbarisch, sind aber in ihrer Grausamkeit vergleichbar mit den europäischen Praktiken der Folter und Hinrichtung. Beide Systeme kannten ritualisierte Gewalt, nur unter unterschiedlichen ideologischen Vorzeichen – religiös dort, juristisch oder politisch hier.

Diese Überlegungen werfen die Frage auf, ob das Bild der besonders gewalttätigen „anderen Kulturen“ nicht auch ein Produkt europäischer Perspektiven und kolonialer Geschichtsschreibung ist müssen wir alle dahingehend offener werden?

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Meinung des Tages: Rechtskonservativer Nawrocki gewinnt Wahl in Polen - wie bewertet Ihr den Ausgang der Wahl?

(Bild mit KI erstellt)

Ausgang der Präsidentschaftswahl

Polen hat gewählt: Karol Nawrocki, der von der rechtsnationalistischen PiS unterstützte parteilose Kandidat, hat die polnische Präsidentschaftswahl mit 50,89 Prozent der Stimmen knapp gewonnen. Sein proeuropäischer Gegenkandidat Rafał Trzaskowski kam auf 49,11 Prozent.

Insgesamt lag die Wahlbeteiligung bei über 71 Prozent; ein Rekordwert. Nawrocki profitierte besonders in ländlichen und östlichen Regionen, während Trzaskowski in Großstädten wie Warschau, Krakau und Łódź vorn lag. Die Wahl gilt als richtungsweisend für Polens künftigen innen- sowie außenpolitischen Kurs.

Machtgefüge und Auswirkung auf die Regierung

Der Präsident hat in Polen weitreichende Befugnisse: Er kann Gesetze mit einem Veto blockieren, die Außenpolitik mitbestimmen, den Regierungschef ernennen und ist im Kriegsfall Oberbefehlshaber. Nawrockis Sieg ist ein Rückschlag für die EU-freundliche Regierung von Ministerpräsident Donald Tusk, die auf Trzaskowski als neuen Präsidenten gesetzt hatte, um Blockaden zu lösen.

Nawrocki dürfte – wie sein Vorgänger Duda – der Tusk-Regierung das Regieren erschweren. CDU-Politiker Paul Ziemiak sieht die Gefahr einer weiteren Blockadepolitik und schließt sogar Neuwahlen nicht aus.

Nawrockis außenpolitischer Kurs und Kontroversen

Nawrocki gilt als EU-skeptisch, vertritt eine Deutschland-kritische Linie und pflegte im Wahlkampf Nähe zu Donald Trump. Er fordert weiterhin Reparationen von Deutschland für Kriegsschäden und will sich von der EU „nichts vorschreiben lassen“.

Einen NATO-Beitritt der Ukraine lehnt er ab, ukrainischen Geflüchteten warf er vor, sich an Polen zu bereichern. In seiner Vergangenheit wird ihm eine Nähe zu rechtsextremen Gruppen und Beteiligung an Hooligan-Schlägereien vorgeworfen.

Unsere Fragen an Euch:

  • Wie bewertet Ihr den Ausgang der Wahlen in Polen?
  • Wie könnte sich das Verhältnis Polens zur EU unter Nawrocki verändern?
  • Welche Auswirkungen könnte Nawrockis Haltung zur Ukraine auf die europäische Sicherheitspolitik haben?
  • Wie könnte Nawrockis Forderung nach Reparationen das Verhältnis zu Deutschland belasten?

Wir freuen uns auf Eure Beiträge.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

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Ich sehe den Gewinner der Wahl kritisch, weil... 57%
Ich bin zufrieden mit dem Wahlergebnis, da... 33%
Andere Meinung und zwar... 10%
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“Bitte, liebes ChatGPT”: Warum wir zur KI so höflich sind.

Wieso wir zu KI-Programmen "Bitte" und "Danke" sagen und was das Problem daran ist.

Die meisten, die schon einmal einen KI-Chatbot wie ChatGPT, Googles Gemini oder Microsofts Copilot benutzt haben, werden das Verhaltensmuster kennen: Wenn wir der Künstlichen Intelligenz Anweisungen geben (Prompts schreiben) sind wir in den Formulierungen häufig ausgesprochen höflich, sagen “Bitte”, “Danke” und "Entschuldigung" - sprechen also mit einer Maschine wie mit einem Menschen. Und das, obwohl wir wissen, dass wir mit einer Maschine sprechen.

Warum aber ist das so? Könnten wir die Floskeln nicht einfach weglassen und birgt das vermenschlichte Interagieren mit Computerprogrammen vielleicht sogar Gefahren für uns?

Martina Mara, Professorin für Psychologie der Künstlichen Intelligenz und Robotik an der Johannes Kepler Universität Linz (JKU), erklärt das Phänomen und erläutert, wovor wir in Sachen KI auf der Hut sein sollten und welche Sorgen eher unnötig sind.

futurezone: Wieso sind wir so höflich zu ChatGPT?

Martina Mara: Es ist zuerst einmal natürlich, dass, wenn Dialoge, Gespräche und Muster der Mensch-Mensch-Kommunikation ähneln, das Gegenüber also so spricht wie ein Mensch und wir so begrüßt werden wie von einem Menschen, wir auch so reden, wie wir es aus ähnlichen Situationen (von Menschen, Anm.) kennen. Das führt uns direkt zum Thema Anthropomorphismus.

Was bedeutet das?

Es ist grundsätzlich so, dass wir Menschen zum sogenannten Anthropomorphismus neigen. Das ist eine Grundtendenz, die die meisten von uns verbindet. Das heißt, dass wir auch in nicht-menschlichen Objekten und Konzepten - etwa “Das Wetter ist launisch”, “Der Staubsaugerroboter ist müde”, “ChatGPT ignoriert mich” - menschliche Eigenschaften, Motivationen, Gefühlslagen, eigene Wünsche und Persönlichkeit wahrnehmen. Diese Grundtendenz ist bei uns Menschen sehr breit vorhanden und erfolgt ganz automatisch, weil wir das, was in unserer Umwelt passiert, mit einer “sozialen Brille” interpretieren. Wir können kaum anders.

Und das, obwohl wir ja grundsätzlich wissen, dass es sich um Maschinen oder Gegenstände handelt.

Wenn zum Beispiel ein Staubsaugerroboter mit uns im Wohnzimmer herumfährt, interpretieren wir das oft automatisch als “zu uns herkommen” oder “von uns wegfahren” - also immer in Relation zu uns, obwohl das in dem Fall ja vollkommen egal ist. Das ist uns grundsätzlich gegeben. Aber es gibt auch Faktoren - das sehen wir auch in der Forschung - die die Tendenz zum Anthropomorphismus zusätzlich verstärken können.

Was denkt ihr darüber?
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Lohnt es sich ein Kind/Familie gegen einen Beruf ein zu tauschen?

Hi, man hört ja in letzter Zeit häufiger dass gerade Frauen (aber auch Männern) lieber "Karriere" machen als Kinder in die Welt zu setzen und generell wollte ich mir mal Meinungen dazu von der Community hier einholen.

Warum erwähne ich hier vorrangig Frauen ?

Weil in jedem westlichen Land die Geburtenraten rapide eingebrochen sind, nachdem Frauen auf den Arbeitsmarkt gedrängt wurden.

Aber klar, auch die Anzahl an Männern steigt die lieber ein offenes ungebundenes Leben führen, aber bei weitem nicht so extrem.

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Was meine Meinung dazu ist, ist einfach dass die ALLER ALLER meisten Menschen sowieso keinen Beruf verfolgen in welchem sie jemals Karriere machen könnten und selbst >90% von denen die einen solchen Beruf verfolgen es auch unter größter Anstrengung nicht hinbekommen die Karriereleiter hoch zu keltern.

Für mich ist diese "Karriere-Ausrede" eher ein Ausdruck davon, dass viele Menschen in unserer Gesellschaft keine wirkliche Verantwortung mehr übernehmen wollen und lieber auf verschleiß die jetzigen Annehmlichkeiten der Gesellschaft nutzen, welche andere Generationen erarbeitet haben.

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Könnt sehr gerne mal eure Meinung da lassen und mich gerne für das rösten, was ich als meine Meinung augebe.

Bin schon auf Antworten gespannt.

Liebe, Leben, Beruf, Männer, Kinder, Familie, Deutschland, Politik, Frauen, Beziehung, Sex, Karriere, Sexualität, Psychologie, Feminismus, Gesellschaft, Gleichberechtigung, LGBT+

Wie bedenklich ist das?

Dass 53% von knapp 500 Stimmen (ist an sich nicht viel, ich weiß) lieber in einem Kalifat leben wollen, als unter einer AfD-Regierung?

In einem Kalifat zu leben, würde bedeuten:

  • Feste Strafen (Hudud) bei bestimmten Vergehen wie Diebstahl mit Amputation der Hand, Ehebruch mit Peitschenhieben oder Steinigung, Alkoholkonsum mit Peitschenhieben, Verleumdung mit Peitschenhieben und Abfall vom Islam mit der Todesstrafe (je nach Auslegung)
  • Familien- und Erbrecht nach Scharia, wobei Männer bis zu vier Frauen heiraten dürfen, Frauen aber nur einen Mann, und Erbquoten festgelegt sind, meist mit doppeltem Anteil für männliche Erben
  • Pflicht zur Einhaltung der religiösen Pflichten, das heißt die fünf Säulen des Islam werden verpflichtend umgesetzt (Gebet, Fasten, Almosen, Pilgerfahrt, Glaubensbekenntnis) und die Zakat (Pflichtabgabe für Arme) wird staatlich organisiert
  • Vergeltungsrecht (Qisas) und Blutgeld (Diyya), also das Prinzip „Auge um Auge“ bei Verletzungen sowie die Möglichkeit, Strafen durch Blutgeld abzumildern
  • Besonderer Status für Nicht-Muslime (Dhimmis) mit Schutz, aber eingeschränkten Rechten und der Zahlung einer Sondersteuer (Dschizya)
  • Verbot von Zinsen (Riba) und bestimmten Handelspraktiken, die wirtschaftlichen Regeln richten sich nach den Vorgaben der Scharia

Diese Regeln sind in einem Kalifat grundsätzlich verbindlich und gelten als unantastbare Grundlage des Staates.

Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber jemand, der lieber im Kalifat leben möchte als unter einer AfD-Regierung, lehnt die Demokratie MINDESTENS genauso ab, wie er behauptet, die AfD würde es tun.

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Sehr bedenklich 63%
Gar nicht bedenklich 26%
Weniger bedenklich 6%
Eher bedenklich 3%
Kaum bedenklich 3%
Religion, Islam, Geschichte, Christentum, Allah, Demokratie, Gesellschaft, Glaube, Gott, Islamismus, Koran, Muslime, Partei, AfD

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