Wo sind eigentlich die Klimakleber jetzt?
Irgendwie hört man nichts mehr von den Klimaklebern. In den letzten Jahre gefühlt jede Woche ein Bericht in der Tagesschau oder in den Printmedien noch öfter, jetzt irgendwie nichts mehr. Woran liegt das? Im Winter ist es zu kalt ok, aber daran kann es ja seit Wochen nicht mehr liegen. Haben sie ihre Ziele erreicht oder aufgegeben? Machen sie es immer noch aber die Medien berichten nicht mehr drüber? Was ist da los?
10 Antworten
Guten Morgen
Man hört weniger von den "Klimaklebern", weil die "Letzte Generation" ihre Proteststrategie geändert hat: Sie kleben nicht mehr auf Straßen, sondern setzen auf "ungehorsame Versammlungen" und direkte Konfrontation von Politikern. Dazu kommt, dass wiederholte Aktionen an medialem Neuigkeitswert verlieren und das öffentliche Interesse nachgelassen hat. Sie haben ihre Ziele nicht erreicht, aber ihre Form des Protests angepasst und sind weiterhin aktiv.
Liebe 🌞 Grüße
Die Organisation Letzte Generation hat ihre Strategie geändert und das Klimakleben aufgegeben. Außerdem wurde auch der Name geändert in Neue Generation. Das ist schon eine Weile her.
Du könntest den kurzen Artikel lesen:
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2025-02/klima-aktivisten-letzte-generation-name
Die heißen jetzt "Neue Generation" und sind immer noch aktiv.
Sie haben diese Protestform offiziell für beendet erklärt. Es gäbe inzwischen noch weitere Themen, auf die sie anders aufmerksam machen wollen. Ich glaube, sie haben sich sogar umbenannt, von "Letzte Generation" in "Neue Generation".
Ihr neuen Ziele aktuell sind: "Rechte" und "Reiche".
Sie wollen was verbessern und bekommen den Hintern hoch. Im Prinzip ist das doch was Gutes. Das finde ich zumindest besser, als nur zu motzen, alles schlecht zu machen und auf dem Sofa hocken zu bleiben.
Diese Menschen sind jung und idealistisch. Es ist ihr Vorrecht oder sogar ihre Aufgabe die Welt durchzuschütteln. Da sie noch in einer Art Lernprozess stecken, gehört es auch dazu mal übers Ziel hinaus zu schießen.
Warum also sollte ich mich ernsthaft ecauffieren über sie? Sie werden dazulernen müssen, ob sie wollen oder auch nicht. Lernphase 1, den Wechsel von der letzten zur neuen Generation ist anscheinend schon passiert. Manchmal reicht es einfach zuzuschauen und zu gucken was passiert. Was sagt mein Sohn immer: "Ich habe ein Recht auf eigene Fehler!"
Prinzipiell gebe ich dir in allen Punkten Recht, aber auch hier die Einschränkung, wenn es um Sachbeschädigung geht und unbeteiligte Dritte darunter leiden müssen, ist bei mir eine rote Linie überschritten.
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass die Generationen vor ihnen weniger Schaden angerichtet haben. Er war nur anders.
Man könnte behaupten, jede junge Generation bäumt sich auf ihre Weise gegen "die Erwachsenen" auf.
Da gab es z. B. die 68er. Sie waren gegen das Spießertum, Altnazis, Vietnam und veraltete staatliche Strukturen. Wir waren auf der Straße gegen Atomkraft, Sonntagsarbeit, Waffenstationierung in Deutschland oder Konsumterror und für mehr Naturschutz.
Irgendwie kommt mir das alles sehr bekannt vor, was diese jungen Leute fordern. Ich denke, das eine oder andere eingemottete Plakat oder meine Buttons kann ich wieder rausholen. Die passen immer noch. Damit würde ich auf heutigen Demos immer noch richtig liegen.
Die werden wieder kommen. Immerhin war es Winter und es war kalt.
Das klingt aber jetzt so als wenn es dann den Leuten weniger um die Sache an sich, sprich das Klima, geht als um das Protestieren. Gestern Klima, heute die Reichen, morgen die Rechten. Erinnert mich an Loriot "dann nehmen Sie halt irgendwas zurück".