Lyrik – die neusten Beiträge

Heinrich Heine: Kann mir jemand bei der Intention Heines hinter dem Gedicht Rückschau helfen?

Ich habe für die Schule das Gedicht "Rückschau" von Heinrich Heine (siehe Unten) analysiert. Doch trotz der Untersuchung der Stimmung des Lyrischen Ichs, dem Interpretieren der Stilmittel und des Vergleichs zwischen Heines Lebenslaufs, fällt es mir schwer, eine mögliche Intention Heines zum Gedicht zu verfassen. Könntet ihr mir dabei möglicherweise Helfen?

Rückschau

Ich habe gerochen alle Gerüche

In dieser holden Erdenküche;

Was man genießen kann in der Welt,

Das hab ich genossen wie je ein Held!

Hab Kaffee getrunken, hab Kuchen gegessen,

Hab manche schöne Puppe besessen;

Trug seidne Westen, den feinsten Frack,

Mir klingelten auch Dukaten im Sack.

Wie Gellert ritt ich auf hohem Roß;

Ich hatte ein Haus, ich hatte ein Schloss.

Ich lag auf der grünen Wiese des Flücks,

Die Sonne grüßte goldigsten Blicks;

Ein Lorbeerkranz umschloß die Stirn,

Er duftete Träume mir ins Gehirn,

Träume von Rosen und ewigem Mai -

Es ward mir so selig zu Sinne dabei,

So dämmersüchtig, so sterbefaul -

Mir flogen gebratne Taumen ins Maul,

Und Englein kamen, und aus den Taschen

Sie zogen hervor Champagnerflaschen -

Das waren Visionen, Seifenblasen -

Sie platzten - Jetzt lieg ich auf feuchtem Rasen,

Die Glieder sind mir rheumatisch gelähmt,

Und meine Seele ist tief beschämt.

Ach jede Lust, ach jeden Genuß

Hab ich erkauft durch herben Verdruß;

Ich ward getränkt mit Bitternissen

Und grausam von den Wanzen gebissen;

Ich ward bedrängt von schwarzen Sorgen,

Ich mußte lügen, ich mußte borgen

Bei reichen Buben und alten Vetteln -

Ich glaube sogar, ich mußte betteln.

Jetzt bin ich müd von Rennen und Laufen,

jetzt will ich mich im Grabe verschnaufen.

Lebt wohl! Dort oben, ihr christlichen Brüder,

Ja, das versteht sich, dort sehn wir uns wieder.

Heinrich Heine (1851)

Deutsch, Analyse, Gedicht, Lyrik

Ist dies eine "sehr gute" Leistung?

Hallo, Liebe Communtiy ! Ich schreibe am Montag eine Klausur in Deutsch über Lyrik. Ich habe heute einfach mal 90 Minuten ein Gedicht Interpretier, dafür nahm ich mir einfach irgendein Gedicht aus dem Buch. Ich schrieb ohne Hilfen also, wie in einer richtigen Klausur eine Interpretation. Ich habe sie dafür 20 Minuten lang extra von meinem Blatt in die "Frage-Beschreibung" abgeschrieben. Nun wollte ein Feedback bzw eine Korektur, damit ich meine Lücken verbessern kann. Denn ich möchte eine 1 haben :) Hoffe ihr nehmt euch Zeit für den Text ... Vielen Dank :D


*In dem Gedicht „Angstlied" , geschrieben von Ulla Hahn im Jahre 1982 , wird die Angst vom lyrischen Ich dargestellt. Die Autorin des Gedichtes möchte auf eine menschliche und noch fragwürdige Art darstellen, wie unzufrieden jeder mit sich ist. Das lyrische Ich sagt, dass es kein Haus hat und es sehr klein ist. Außerdem hat es keinen Mann, ist also ledig. In der letzten Strophe weißt, das lyrische Ich auf sein fehlendes Gefühl der Liebe hin.

Das Gedicht „Angstlied" ist in drei Strophen gegliedert. Das lyrische Ich ist in jeder, der drei Strophen erkennbar (Z. 1,2,3,5,6,7,8,9,10). Zu den sprachlichen Mitteln, lässt sich zu einem sagen, dass sie unauffällig von der Autorin hineingebracht worden sind, jedoch eine wichtige Rolle in der Veranschaulichung der Kernaussage spielt. Das Gedicht beschreibt die missliche Lage einer Person die ihre Lebensausschnitte darstellt, wobei zu beachten ist, dass das meiste negativer als positiver ist. Der Titel „Angstlied" sorgt beim Leser folgende Gedankengänge aus - „Es geht bestimmt um Ängste, wie z.B die Angst vor der Punkelheit oder vor einer Person oder einer Personengruppe. Doch, direkt in der ersten Zeile des Gedichtes, wird der Leser fragwürdig und macht sich Gedanken ob der Titel Überhaupt den Inhalt des Gedichtes wiederspiegelt und erklärt. Nachdem wiederholte Lesen des Gedichtes erkannt zu haben. Der Dichter spricht in seinem Gedicht über die Angst der Probleme vieler Menschen, wie z.B das von einige Kariere Frauen die nur in Hotels leben (z.1) , da sie viel unterwegs sind (z. 3/4) und sich an keinen Partner binden können (Z.5) , weil sie keine Zeit haben um Liebe entwickeln zu können (Z.9). Das Einzigartige bei dem Gedicht zeigt sich an der Reimschematik , denn es ist nach einer komischen Gliederung gebunden . Das Reimschema ist in der ersten Strophe (ABCB) , in der zweiten (AABA) und in der letzten Strophe (ABCB). Bei der Untersuchung des Gedichtes zeigt sich, dass hinter der Oberfläche des Alltäglichen eine tiefer gehende Problematik besteht. Besonders deutlich kommt diese Problematik in der dritten Strophe (Vers 10) „bin viel zu tot" zum Ausdruck, nämlich der innere Schweinehund eines jeden Menschen, der in jedem von uns steckt, indem wir ungemachte Taten mit Ausreden begründen, die bis hin zu Übertreibungen führen wie in dem Fall. ( Fortsetzung ist in der ersten Antwort. )

2 ( gut ) 100%
1 ( Sehr gut ) 0%
Schule, Interpret, Gedicht, Lehrer, Lyrik

Gottfried Benn, Reisen: Interpretationshypothese?

Hallo, beim nacharbeiten vom Stoff und der Vorbereitung auf eine Arbeit wurde mir von Klassenkameraden empfohlen das Gedicht "Reisen" von Gottfried Benn(v. 1950) zu analysieren. Ich habe im Internet nach dem Gedicht gesucht und habs mir jetzt ein bisschen genauer angeschaut, leider scheitere ich bei der Interpretationshypothese, da das Gedicht recht zweideutig ist... Zum einen lässt aus Str. 1 V. 3-4 ein kritisches Sehen der Weltlage rauslesen(welches sich noch durch das Veröffentlichungsjahr 1950- also Nachkriegszeit belegen lässt), was nochmals in Strophe 2 Vers 3-4, in welchen die Wörter Manna(also das Brot welches im AT für Moses Volk vom Himmel regnet) und Wüstennot in Verbindung gebracht werden, bestärkt wird, zum anderen die Hypothese aufstellen, dass Reisen einen nicht zum eigenen Ich führen kann, sondern nur dies nur nach langer Zeit mit sich selbst erreicht werden kann. Letztere Hypothese wird von meinen Freunden vertreten, ich jedoch zweifel dies an, da mir Gottfried Benn, nach Betrachtung seines Lebens, nicht als ein Mensch erscheint, der auf der Suche nach seinem "eigenen Ich" ist. Da jedoch selbst der Lehrer, nachdem ich ihn über E-Mail dazu gefragt habe, der Meinung zu sein scheint, dass dies die Interpretationshypothese ist, möchte ich nun euch fragen: Was erscheint euch, unter Berücksichtigung der Zeit und seines Lebenslaufs als wahrscheinlicher?

Liebe Grüße, JD

Deutschland, Lyrik

Meistgelesene Beiträge zum Thema Lyrik