Brauche Hilfe bei der Gedichtsanalyse
Guten Tag, Nun ja, es ist so, wir schreiben morgen eine Deutscharbeit in der wir ein Gedicht analysieren müssen. Ich hab mal heute versucht zu üben, aber ehrlich gesagt bin ich mit meiner Analyse ganz und gar nicht zufrieden. Könntet ihr mir bitte Sachen korrigieren, hinzufügen oder Tipps geben wie ich es besser machen kann. Ich bin auch noch nicht ganz fertig aber mir fällt nichts mehr ein. Hier erstmal das Gedicht:
- Der schnelle Tag ist hin / die Nacht schwingt ihre Fahn /
- Und führt die Sternen auff. Der Menschen müde Scharen
- Verlassen feld und werck / Wo Thier und Vögel waren
Trauert itzt die Einsamkeit. Wie ist die zeit verthan!
Der port naht mehr und mehr sich / zu der glieder Kahn.
- Gleich wie diß licht verfiel / so wird in wenig Jahren
- Ich / du / und was man hat / und was man siht / hinfahren.
Diß Leben kömmt mir vor alß eine renne bahn.
Laß höchster Gott mich doch nicht auff dem Laufplatz gleiten
- Laß mich nicht ach / nicht pracht / nicht luft / nicht angst verleiten.
Dein ewig heller glantz sei von und neben mir /
Laß / wenn der müde Leib entschläfft / die Seele wachen /
- Und wenn der letzte Tag wird mit mir abend machen /
- So reiß mich auß dem thal der Finsternuß zu dir.
Und nun meine Analyse:
Im Gedicht,, Abendvon Andreas Gryphius erzählt der Sprecher als lyrisches Ich von seiner Lebensreise die bis zum Tod führt.
Dies kann man an der Metapher im ersten Satz erkennen. Der Tag soll das Leben und die Nacht den Tod bedeuten.
Das lyrische Ich findet, dass das Leben viel zu schnell vorbeigeht. Das können wir anhand dieser Beispiele erkennen: ,,Der schnelle Tag ist hin
, ,,Wie ist die Zeit vertan, ,,Das Leben kommt mir vor wie eine Rennbahn
….
Am Ende wird auch Gott angesprochen, der dem lyrischen Ich den rechten Weg leiten soll.
Im siebten Vers wird auch der Adressant angesprochen, doch hier in diesem Gedicht ist es nicht ein bestimmte Person, sondern die ganze Bevölkerung im Allgemeinen zu der er spricht.
Das ganze Gedicht besteht aus vier Strophen. Die ersten zwei sind in jeweils vier Versen und die letzten zwei in jeweils drei Versen unterteilt. Bei den ersten zwei Strophen handelt es sich um umarmende Reime und bei den letzten zwei sind es Schweichreime. Der erste ist ein jambischer alternierender Vers, da die Betonung auf der zweiten Silbe liegt.
Schon mal vielen Dank im Vorraus
Ps: Ich bin in der 9. klasse
3 Antworten
Ich habe die Interpretation unter www.rhetoriksturm.de/abend-gryphius.php gefunden. Und lass dich nicht entmutigen durch einen solchen Text im 9. Schuljahr. Dichtung und Literatur können wunderbare Begleiter im Leben sein, es wäre schade, wenn Lehrpläne und Lehrer diese Chance verhindern würden.
...Das Sonett "Abend" von Andreas Gryphius (1616-1664), im Jahr 1650 verfasst, handelt von einer nahen Jenseitserfahrung des lyrischen Ich's. Zeitlich lässt es sich eindeutig in die Literaturepoche des Barocks einordnen.
Nach meinem ersten Leseverständnis will der Autor mit seinem Gedicht zum einen auf die Vergänglichkeit (Vanitas) des menschlichen Lebens, zum anderen auf den baldigen Tod (Memento Mori) und dem damit verbundenen Leben im Jenseits hinweisen.
Das Gedicht ist in der typischen Sonettform des 17. Jahrhunderts aufgebaut (siehe Martin Opitz, Buch der deutschen Poetery) und besteht deshalb aus 14 Versen, die sich wiederum in zwei Quartette, sowie zwei Terzette gliedern. Metrisch betrachtet liegt durchgehend ein sechshebiger Jambus (unbetont, betont) vor, der für zahlreiche Gedichte Gryphius' typisch ist. Dieser Alexandriner drückt besonders das "kunstvolle Verhältnis" zwischen Metrik und Inhalt aus. Das Reimschema in den Quartetten lautet abba und ist demzufolge ein umarmender Reim. In den beiden Terzetten liegt dagegen ein Schweifreim mit dem Schema ccd eed vor. Die Kadenzen sind nicht regelmäßig, da die Silbenanzahl manchmal gerade und manchmal ungerade ist.
Betrachtet man zu Beginn der Interpretation die Überschrift, fällt mit Einbezug der typischen Barock-Emblematik der "Abend" in ein ganz anderes Licht. Denn er steht stellvertretend für den Lebensabend, ergo den letzten Jahren eines Lebens. Deutlich wird dies neben dem Emblem des "port(s)" (V.5) auch an der erkennbaren Sehnsucht des lyrischen Ichs, in das Jenseits zu gelangen (V.14). Das erste Quartett des Sonetts ist deutlich antithetisch aufgebaut. Zuerst stehen sich "Tag" und "Nacht" unmittelbar gegenüber. Auch hier lässt sich mit Hilfe der Emblematik der Hintergrund deuten. Der "schnelle Tag" (V.1) steht für die Vergänglichkeit des Lebens auf der Erde. Die "Nacht" (V.1) als extremer Gegensatz für den Tod, der unmittelbar an das Leben anknüpft. Dies wird speziell dadurch deutlich, dass beide Nomen im selben Vers vorzufinden sind und deshalb keine wirkliche Trennung zwischen beiden besteht. Das Leben an sich, mit all seinen Facetten, fehlt in diesem Zusammenspiel also gänzlich. Ein Enjambement führt den Zusatz "Und führt die Sterne auff" (V.2) an die Thematik heran. Vermutlich stehen die Sterne für die einzelnen Seelen, die vom Diesseits ins Jenseits übergehen, also das Irdischen Verlassen und fortan im Überirdischen leben. Danach präzisiert das lyrische Ich den Abend auf ein Beispiel. Von der Arbeit müde gewordene Menschen verlassen ihre Arbeit und zurück bleibt lediglich "Einsamkeit" (V.4). Auch diese Passage ist emblematisch zu verstehen und bedeutet im übertragenen Sinne, dass die vom Leben "müde" (V.2) gewordenen Menschen das irdische Leben Verlassen. Die Alliteration "Menschen müde" (V.2) unterstreicht das harte Leben dieser Menschen, das eigentlich nur Unnütz war, betrachtet man die Exclamatio "Wie ist die Zeit vertan!". Letztendlich war das Leben also umsonst und hat keinerlei Mehrwert mehr für die Nachwelt. Im zweiten Quartett wird dann unmittelbar das Memento Mori Motiv deutlich. Der "port" (V.5) als Allegorie für das Ziel, das nach dem Tod erreicht werden muss. Erneut zeigt sich eine Emblematik in Form des "Kahn(s)" (V.5), der wie ein "Spielball" auf den Wellen hin und her geschleudert wird. Dies symbolisiert das unentwegt schwierige Leben mit Höhen und Tiefen. Paradox klingt auch die Wortkombination "licht verfiel" (V.6), dass vermutlich für die langsam schwindende Lebensenergie steht, bis der Tod und damit auch die Nacht (V.1) eintritt. Niemand kann sich diesem Schicksal entziehen, was die polysyndetische Aufzählung in Vers 7. eindrucksvoll darstellt. Abgeschlossen wird das zweite Quartett durch eine fast klagende Stellungnahme des lyrischen Ichs. Das Leben wirkt wie "eine renne bahn" (V.8), an dessen Ende doch niemand gewinnen kann, da dort für alle der Tod "wartet" und alles, nach Vorstellung der Religion, im Jenseits neu beginnt. Im ersten Terzett wird daraufhin die Klage konkretisiert und verlangt, dass Gott das lyrische Ich nicht weiter auf der Erde lassen soll, sondern dass er (Gott) ihn von den Qualen (V.10) erlösen soll (V.14). Die Forderung seitens des lyrischen Ichs sind an den Anaphern (V.9, 10 und 12) zu erkennen. Das lyrische Ich fordern ihn (Gott) geradezu auf, es von den Sorgen des irdischen Lebens zu erlösen. Die Epoche des Barock war für viele Menschen eine Zeit der Ungewissheit. Der 30-jährige Krieg überschattete das Leben mit Krieg, Hungersnot und Pest. Gerade deshalb bedeutete für viele Menschen der Glaube an die Religion und das damit erhoffte Leben nach dem Tod, Hoffnung auf eine bessere Welt. Deutlich wird dies in Vers 11 und durch den Pleonasmus "heller glantz", der allzeit präsent sein soll. Der Euphemismus "entschläfft" (V.12) für sterben macht darüber hinaus klar, dass der Tod nicht das Ende des Lebens sein kann, da der "müde Leib" (V.12) nur eingeschlafen ist und demzu
ich bin auch in der 9 und mache das auch grade ;) man muss noch das reimschema bestimmen die kadenzen(jambus, daktylus,anapäst,trochäus) männlich oder stumpf,gibts viele zeilensprünge oder enjambements, noch weitere rethorische figuren bestimmen, auf brüche besonderheiten iim gedicht eingehen, zusammenhänge aufbau text...
ka das war grad so was mir mal auf die schnelle eingefallen.google einfach nochmal da findeste bestimmt sau viel daüber.ich weiß aber nicht wie genau ihr das gemacht habt und ob ihr so formale sachen überhaupt gemacht habt ;) viel glück
Ja da hast du recht. Werd mir das merken. Un´d vielen Dank. ;D