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4 Antworten

Ich finde, dein Text ist nicht mal mangelhaft. Er hat kaum was mit einer "Analyse" zu tun.

Wir haben im Unterricht damals so ein Gerüst für eine Analyse bekommen, nach dem man vorgehen kann. Du mixt alles durcheinander und lässt einen Großteil weg. Diejenigen Teile, die du bearbeitest, sind ziemlich kurz und unausgearbeitet.

Zum Beispiel besteht deine Inhaltsangabe nur aus drei Sätzen und klingt wie Kleinkindsprache. Deine Formanalyse ist ein Witz. Manchmal ist es so schlecht formuliert, dass man sich echt fragt, wie du in die Oberstufe gekommen bist ("Doch, direkt in der ersten Zeile des Gedichtes, wird der Leser fragwürdig" eh?? - "wiederspiegelt" - "Nachdem wiederholte Lesen des Gedichtes erkannt zu haben" - "Iritierung", etc.)

Man hat den Eindruck, du weißt überhaupt nichts über Lyrik, über Bildsprache, die Epoche, die Autorin, usw.

Deine Zusammenfassung am Ende wirkt auf mich zusammenphantasiert und ohne jeden Bezug zum Gedicht.

Oje - da machst Du Dir wohl Illusionen.

Deine Ausdrucksweise ist mäßig, statt einer Interpretation erfolgt nur die plumpe Wiedergabe des Inhalts, dann all die Rechtschreibfehler...

Ich hoffe, hier wird Dir niemand einen neuen Text schreiben, den Du dann nur zu kopieren brauchst. Die Lehrerin möchten sehen, was Du kannst - nicht einige Akademiker von gf...

Wenn Du in Deutsch besser werden willst, kann ich Dir nur Nachhilfe empfehlen. Die gibt es freilich nicht umsonst....

Im dritten Vers ist eine Methaper versteckt, „der Wind" steht für eine höhere Gewalt, wie z.B die Eltern, der Arbeitgeber oder das Gesetz . Im vierten Vers wird die erste Strophe mit einem Parrallelismus beenden, „hinaus hinein". In der zweiten Strophe, im Vers 7. taucht ein Symbol auf, der „Himmel" was soviel darstellt, wie die Zukunft. In dem neunten Vers taucht wieder eine Methaper auf, da jeder ein Herz hat, aber indemfall die Aussage es bildlich darstellen soll, nicht lieben zu können .

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Gedicht zu Beginn beim Leser zu Verwirrung und Iritierung führt, doch diese beim Lesen zwischen den Zeilen verschwinden. Die Aussage der Texter „Angstlied" ist auch noch für die heutige Zeit ein aktuelles Thema und Problem der meisten in der jetzigen Gesellschaft, vorallem in der höheren Schicht .*

Auch wenn du das hierhin abgetippt und vielleicht nicht alles so in deiner Lösung stehen hast: achte auf deine Schreibung! Nicht nur die Rechtschreibung, sondern auch Kommata, die Kombination von Verben und den geänderten Kasus im Satzzusammenhang. Beispiele sind: "weist das lyrische Ich auf sein... hin." ohne Komma und mit s von hinweisen, "ist in jeder der drei Strophen" ohne Komma, "Zu den sprachlichen Mitteln lässt sich zum einen sagen" ohne Komma und "zum einen", das Gegenstück dazu ist "zum anderen", nicht "jedoch", und "spielen" statt "spielt", es geht noch immer um die sprachlichen Mittel. "missliche Lage einer Person, die" Komma, man sagt "Lebensabschnitte" oder "Ausschnitte aus ihrem Leben", "negativer als positiver" ist unsinnig, du meinst wohl sowas wie "vorwiegend negativ". "Sorgt für" oder "löst aus", aber nicht "sorgt aus", dann Doppelpunkt, nicht Bindestrich, aber grundsätzlich solltest du ohnehin keine wörtliche Rede in der Interpretation verwenden. "Dunkelheit" natürlich ohne P, aber wo siehst du die im Gedicht? Der Leser wird auch nicht fragwürdig, sondern der Text, der Leser wird verunsichert, er zweifelt oder fragt sich. Es gibt auch keine Angst der Probleme, sondern Angst vor Problemen. Der nächste Satz ist ziemlich verquer, den lass ich jetzt mal unkorrigiert, obwohl die interpretatorische Grundidee nicht übel ist - wenn auch dezenter eingebracht werden sollte, kein Haus zu haben ist kein konkreter Hinweis auf Karrierefrauen. Ein Gedicht wird definitiv nicht "nach einer komischen Gliederung gebunden", es "ist mit einer ungewöhnlichen Gliederung konstruiert" oder es "wird in dem Gedicht eine uneinheitliche Gliederung verwendet". Das Reimschema ist außerdem falsch, du darfst nicht jede Strophe einzeln betrachten, der Reim A ist -aus, in Strophe zwei ist er aber -an, das ist schon Reim D, nicht wieder A. "Zu tot" zu sein mit dem innerern Schweinehund zu "übersetzen" ist ziemlich lapidar, es geht um eine tiefere Leidhaftigkeit als bloße mangelnde Disziplin. "Im Vers 7" usw. ist mit Kommafehlern gespickt. Metaphern werden nicht versteckt sondern verwendet oder eingebaut, "indemfall die Aussage es bildlich darstellen soll" heißt bitteschön "das aber in diesem Fall bildlich darstellen soll, wie es ist..." "Die Aussage des Textes", und bring in der Zusammenfassung keine neue Prognose (nimmst du das mit der höheren Schicht allein von der Aussage mit den Karrierefrauen?).

Es tut mir Leid, ich bemühe mich wirklich um konstruktive Kritik, aber ich würde dir wohl eine 4 geben. Es ist nicht annähernd alles interpretiert, was in diesem Gedicht steckt, du machst jede Menge Fehler und begründest nur einen Bruchteil deiner Aussagen (gute Begründungen sind wichtiger als der Inhalt der Interpretation). Ich habe jetzt nicht mal alles angemerkt (wenn meine Anmerkungen nicht ausführlich genug sind, frag nach), was ich an Problemen gefunden habe, aber es ist außerdem ziemlich kurz für eine "komplette" Arbeit und die einzelnen Teile (Einleitung, Hauptteil, Schluss, immerhin abgegrenzt) erfüllen nur teilweise ihre Funktion. Du kannst jetzt natürlich einfach meine Kompetenz in Frage stellen, aber ich würde mir an deiner Stelle nochmal einiges an Gedanken machen, sonst bist du womöglich von deiner Note enttäuscht.

Serela  02.12.2012, 02:00

Der Teil mit der Gliederung stimmt in meiner Antwort nicht, fällt mir grad auf, die Gliederung ist einheitlich (4 Zeilen pro Strophe), das Reimschema ist es nicht.

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Serela  02.12.2012, 20:47
@Serela

Allein deine sprachlichen Mängel machen einiges aus, wenn du die alle nicht hättest, wärst du wohl schon auf 3 oder sogar 2,5 hoch (in meiner Wertung). Es sind eben nicht einfach nur einzelne Rechtschreibfehler, sondern massive Unsinnigkeiten, die aber wahrscheinlich auch großteils von der Flüchtigkeit herrühren bzw. von mangelndem erneuten Durchlesen (oder fällt dir das beim zweiten oder dritten Lesen nicht auf?). Auch was du mir jetzt geschrieben hast: Reinfolge statt Reihenfolge, den Schwerpunkt haben statt legen usw. Du musst viel sorgfältiger mit der Sprache umgehen, sonst nützt dir die beste These nichts, denn sie wird nicht rübergebracht!

Die Interpretation selbst mangelt z.B. daran, dass du eine These aufstellst (die Autorin zeigt, wie unzufrieden jeder mit sich ist), diese aber nicht belegst (Menschen haben Probleme und Ängste, aber wo liegt die Verbindung?). Du setzt das Gefühl des Totseins mit dem inneren Schweinehund gleich, ohne eine Begründung dafür anzuführen, was diese These wiederum ziemlich schwer nachvollziehbar macht. Wozu dient der Parallelismus? Wie kommst du darauf, dass der Himmel die Zukunft darstellt? Warum werden diese Metaphern überhaupt verwendet (denn du schreibst nur davon, dass sie da sind)? Die Zusammenfassung ist sehr kurz und geht nur auf die Verwirrung und ein im vorherigen Text nicht näher erklärtes Problem höherer Schichten ein, da du aber vorher nicht viel anderes geschrieben hast, ist sie in diesem Zusammenhang in Ordnung.

Worauf du z.B. nicht eingegangen bist, ist die grundsätzliche Heimatlosigkeit (hab kein Haus), die sich auch bei Karrierefrauen äußern kann, Minderwertigkeitskomplexe des lyrischen Ichs (bin viel zu klein), Passivität (bläst mich ein Wind - allerdings hast du die höhere Gewalt erwähnt, das ist also ok), Ruhelosigkeit und mangelnde Richtung (hinaus hinein). Identifikation allein über den Partner (kein Mann), mangelndes Selbstbewusstsein (viel zu bang), was die Minderwertigkeitskomplexe fördert (Teufelskreis), im Gegensatz dazu aber die Selbstständigkeit auch in romantischem Zusammenhang (zünd meinen Himmel selber an). Der angezündete Himmel als Doppeldeutigkeit von Romantik (Flammen der Liebe) und Zerstörung (anzünden). "Kein Herz" als fehlende Fähigkeit zu lieben hast du erwähnt, allerdings war auch dieser Satz bei dir sehr konfus, "weich warm verschneit" ist elliptisch und ist wiederum verwirrend, zumal es keinen Satzzusammenhang zu geben scheint, auch der Bezug auf die Not ist schwierig, denn "verschneit in Not" ist ungewöhnlich, man könnte es aber als Rückzug in die Probleme lesen, also dass man von der Not wie von Schnee bedeckt ist, dies aber als warm und weich empfindet und nicht merkt, wenn man erfriert (dies wiederum eine etwas freiere Interpretation, die man so nicht sehen muss).
Du hast außerdem keine Anmerkung dazu gemacht, warum die Form so gewählt worden sein könnte. Wir haben fast durchgängig Jambus, außer bei "weich warm", was man aber auch dahingehend als ein Wort lesen könnte. Jambus ist ein dynamischer Rhythmus, der dem Ganzen einen gewissen positiven Aspekt verleiht. Auch dass es ein Lied ist, wird von dir nicht weiter erwähnt, ein jambisches Lied wiederum ist eigentlich etwas Fröhliches, was das Ganze auf der anderen Seite unheimlich macht, da ein parodistischer Ansatz dem Inhalt gemäß unwahrscheinlich ist. Das einzige Wort mit einer weiblichen Kadenz ist Himmel, und ist zusammen mit dem unreinen Reim bang der Symmetrie nach das Zentrum des Gedichtes. Es deutet auf eine zentrale Unsicherheit hin. Auf der anderen Seite ist das Gedicht nicht gänzlich symmetrisch aufgebaut, das lässt sich also auch in Frage stellen.

Und das ist bestimmt auch noch nicht alles, was man darin sehen kann (aber können kann man eigentlich immer viel). Der Hauptpunkt bei einer Interpretation besteht nicht darin, möglichst alles zu finden, was man finden könnte, sondern das, was man findet, der Priorität nach zu ordnen, das wichtigste anzubringen, das weniger wichtige nur periphär zu bearbeiten und - ganz wichtig - alles gut zu begründen, wenn's geht in einer sinnvoll lesbaren, korrekten Form.

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