Hallo allerseits, ich war heute morgen beim Jobcenter und sehr wahrscheinlich auch das vorletzte mal. Gestern wurde ich vom berufspsychologischen Dienst der Arbeitsagentur als nicht arbeitsfähig auf dem ersten Arbeitmarkt eingestuft und somit auch nicht als vermittelbar eingestuft. Das Jobcenter kann aktuell nichts mehr für mich tun. Wir verblieben das ich mich melde so bald ich bei meinen Ärzten war und wenn es mir allgemein wieder besser geht.
Seit 2012 stecke ich in Hartz IV und diesen Leistungsbezug. Seit zwei Jahren versuche ich aus diesen Leistungsbezug heraus zu kommen ohne Erfolg. Schon 2015 schrieb ich hier in diesen Forum von dieser Abhängigkeit von Hartz IV und deren Folgen.
Nun ist mir heute Nachmittag aufgefallen, wie abhängig man vom Jobcenter wird auf die vielen Jahre hin.Noch nie war ich so lange in einem Leistungsbezug von irgendetwas und noch nie hatte ich so viele Termine und Gänge zum Amt wie in den letzten zwei Jahren.
Man verliert etwas. Auf eigenen Beinen zu stehen. Arbeiten zu gehen. Man bekommt Geld fürs Nichts tun und das wird all die Jahre immer noch höher. Alternative wäre Leiharbeit als Helfer im Lager auf Vollzeit im Schichtdienst. Dann macht man lieber ein Ehrenamt, Minijobs und nimmt den Leistungsbezug in Kauf. Jetzt rächt sich das alles auf bitterste.
Meine jetzige Wohnung hab ich nachden aktuellen Richtwert des Jobcenter bezogen und so auch meine letzte Wohnung und davor die Wohnung.
Quasi habe ich die letzten Jahre nach der Pfeife des Jobcenter gelebt, weil ich irgendwo keinen Ausweg mehr sah. Nun seh ich die Folgen und den Schaden in meinen Leben.Ich lebe nicht mehr mein Leben, sondern die nach der Vorgabe des Amtes.
Ich habe mein Leben auf Hartz IV ausgerichtet. Selbst was das arbeiten angeht. Seit 6 Jahren keine Vollzeitstelle mehr, immer wieder diese Minijobs. Hartz IV hat irgendwo für mich kein Ende genommen. Eine endlosschleife.
Gestern das Gutachten hat mir bescheinigt wie krank dieses System einen machen kann. Selbst unter den ALG I Bezug war ich nicht in diesen Zustand.
Noch nie war ich von jemanden so abhängig wie von dieser Behörde. Ohne hartz IV keine Wohnung, kein Geld. Nix. Quasi keine Existenz. Aktuell keine Rücklagen mehr.
In der Regel alle 3-4 Monate zum Amt. Fast nahezu monatlich schriftlich Kontakt mit der Leistungsabteilung wegen irgendwelchen Abrechnungen. Teilweise war ich beim Jobcenter öfters wie bei meinen Eltern.
Nun stelle ich mir die Frage: Wie konnte sowas etwas passieren? Wieso ist der mensch so abhängig von irgendwelchen Sachen und Dingen? In diesen Fall vom Amt. Ich sehe wie schädlich es ist, dieses Leben so zu führen.Wie kaputt man geht. All meine Versuche von dieser Behörde weg zu kommen scheiterten.
Von meinen Eltern bin ich weg gekommen. Aber vom Jobcenter habe ich es nie wirklich geschafft.
Warum lässt man sich auf so eine Abhängigkeit ein? Quasi unbewusst. Weil man es irgendwo zum leben braucht. Scheusslich!