Sollte man bedingungsloses Grundeinkommen einführen?

Rubezahl2000  15.06.2025, 23:34

Wo soll das Geld dafür herkommen?
Soll das vom Himmel fallen?
Oder soll das auf Bäumen wachsen?
Oder wie stellst du dir das vor, wo das Geld herkommen soll?

Fragt4Nisaa 
Beitragsersteller
 15.06.2025, 23:36

Keine Ahnung wie ich mir das vorstelle,In der freundesgruppe reden wir gerne über solche Themen und diese Frage kam schon öfter auf, deswegen dachte ich mir ich stelle sie mal hier

10 Antworten

Nein, sollte man nicht. Nicht finanzierbar und würde zudem das absolut falsche Signal senden.

Nein.

Man sollte vernünftige armutsfeste Mindestlöhne einführen und gegebenenfalls ein Grundeinkommen, dass an bestimmte Bedingungen gebunden ist (z.B. das Absolvieren einer Ausbildung oder eine Studiums)

Es ist ein durchaus richtiges Anliegen, dass jeder der sich bemüht die Möglichkeit haben sollte, frei von Armut ein Leben zu haben, dass neben dem bloßen Selbsterhalt auch soziale Teilnahme ermöglicht.

Aber nicht bedingungslos.

Wenn die Gesellschaft verpflichtet wird etwas für den einzelnen zu tun, hat sie auch das Recht von diesem Etwas dafür zurück zu fordern und dass sollte mindestens dass tätige Bemühen darum sein, durch Arbeit oder Ausbildung auch etwas für die Gesellschaft zu tun.

Da eine Bedürftigkeit nicht geprüft wird, nehme ich das Geld gerne zusätzlich mit.

Soziale Gerechtigkeit ist dann gegeben, wenn der Verdienst der jeweiligen Arbeitsleistung und Verantwortung entspricht. Ich sehe darin keine Bedingungslosigkeit. Mindesteinkommen sollte es zwar geben, aber das sollte niemals dazu führen, dass jemand der arbeitet, egal ob in Vollzeit oder Teilzeit und in egal welchem Beruf, nur gleich viel Geld oder noch weniger erhält, als jemand, der Geld vom Staat und damit von den Steuern, die der Staat von Arbeitern abzieht, und sich den Ar.ch auf dem gemütlichen Sofa plattsitzt. Es ist eine Sache, wenn man ernsthaft nach Arbeit sucht und einfach nur eine Zeit lang keinen Erfolg hat (so eine Phase hatte ich auch mal und es ist okay, so lange man sich immer weiter um eine Anstellung bewirbt), aber wer auf der faulen Haut leben will und gerade deshalb auf eine bedingungslose staatliche Unterstützung bestehen will, dann ist das inakzeptabel, denn so jemand ist an Egoismus nicht mehr zu überbieten, da für dieses Geld andere arbeiten müssen!

Ein bedingungsloses Grundeinkommen klingt erst mal ganz gut. Wenn man sich aber anschaut, was es kosten würde, wird schnell klar, dass es in der Praxis nicht machbar ist. Bei rund 83 Millionen Menschen in Deutschland und einem monatlichen Grundeinkommen von 1200 Euro (eine Zahl die in diesem Zusammenhang von den meisten Befürwortern eines Grundeinkommens als angemessen betrachtet wird) käme man auf etwa 1200 Milliarden Euro im Jahr. Zum Vergleich: Der Bundeshaushalt liegt derzeit bei rund 480 Milliarden Euro. Das Grundeinkommen würde also mehr als das Doppelte des gesamten Haushalts verschlingen.

Man kann einwenden, dass im Gegenzug sämtliche Sozialleistungen wegfallen könnten, wie das Bürgergeld oder Kindergeld. Realistisch lassen sich dadurch aber höchstens 300 bis 400 Milliarden Euro einsparen. Es bleibt also eine gewaltige Lücke von 800 bis 900 Milliarden Euro jährlich. Um diese zu schließen, wären massive Steuererhöhungen nötig, die nicht nur Unternehmen und Besserverdienende treffen würden, sondern auch die breite Mittelschicht. Und das hätte Folgen: Wenn die Steuern steigen, sinkt die Kaufkraft. Die Leute geben weniger aus, die Wirtschaft bremst ab, Investitionen gehen zurück und am Ende drohen sogar geringere Steuereinnahmen. Das Ganze gerät schnell aus dem Gleichgewicht.

Dazu kommt ein Gerechtigkeitsproblem. Ein bedingungsloses Grundeinkommen unterscheidet nicht zwischen arm und reich. Es bekommen alle den gleichen Betrag, unabhängig davon, ob jemand Unterstützung wirklich braucht oder nicht. Wer viel hat, bekommt genauso viel wie jemand, der kaum über die Runden kommt. So wird viel Geld ausgezahlt, ohne dass es gezielt dort ankommt, wo es am nötigsten wäre. Das schafft am Ende keine soziale Gerechtigkeit, sondern verstärkt Ungleichheiten sogar noch.

Oft wird vorgeschlagen, Vermögen oder Finanztransaktionen zusätzlich zu besteuern. Auch das kann man diskutieren, aber selbst optimistische Schätzungen gehen hier nur von 50 bis 100 Milliarden Euro im Jahr aus. Das reicht nicht mal annähernd. Wenn man alle Zahlen ehrlich betrachtet und die wirtschaftlichen Folgen mitdenkt, zeigt sich: So interessant die Idee auf den ersten Blick wirken kann, unter den heutigen Bedingungen ist ein bedingungsloses Grundeinkommen schlicht nicht umsetzbar und ich halte es auch generell nicht für sinnvoll, aus den bereits genannten Gründen.