Wenn ich mich selbst verleugne?
Immer wenn ich meine feministische Seite unterdrücke, wenn ich mein queeres Ich leise stelle, kommt es zurück – nicht leise, nicht schüchtern, sondern laut und fordernd.
Es kommt in Gedanken, in Träumen, in Momenten, in denen ich es nicht erwarte.
Als wollte es sagen: Ich bin nicht verschwunden. Ich war nie weg. Du kannst mich nicht ausradieren.
Ich habe gelernt, mich anzupassen.
Mich gerade zu halten in Räumen, in denen ich eigentlich tanzen wollte.
Mich neutral zu geben, wo ich eigentlich laut sein müsste.
Aber das kostet. Kraft. Würde. Wahrheit.
Denn jedes Mal, wenn ich mich selbst verleugne, verliere ich ein Stück von mir.
Und mein Inneres wehrt sich.
Es schreit, es rebelliert, es lässt mich nicht schlafen.
Es erinnert mich daran, wer ich bin – und dass ich nicht hier bin, um jemand anderes zu sein.
Ich bin feministisch. Ich bin queer.
Nicht als Pose. Nicht als Phase. Sondern weil es meine Wahrheit ist.
Und jedes Mal, wenn ich versuche, diese Wahrheit zu verstecken, wird sie nur größer. Drängender. Unausweichlicher.