Das Bürgergeld wird angeblich ausgenutzt, aber ist es nicht normal dass man keine lust hat mehrere nebenjobs machen zu müssen und lieber Bürgergeld nimmt?

8 Antworten

Wer sich bewusst auf Kosten anderer ausruht, ist ein Schmarotzer und gehört sanktioniert☝️

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

NDSLeser  14.06.2025, 17:30

Der erhobene Zeigefinger hat mir an deiner Antwort am besten gefallen

Also ich bekam mal Bürgergeld. Damals hieß es noch Hartz4. Mit meinem Job verdiene ich gerade mal 200 € mehr als ich mit Bürgergeld bekommen würde.

Trotzdem würde ich niemals tauschen wollen. Als Arbeitslosengeld Empfänger wird man einfach ständig abgestempelt, man muss für alles Rechenschaft beim Amt ablegen und jeden Scheiß annehmen welchen Sie einem aufdrücken. Egal ob das was bringt oder nicht. Meist bringt es den Betroffenen nichts sondern nur der Statistik.
Das ist mir zu viel Abhängigkeit und zu viel nerviger Druck. Da gehe ich lieber für einen knappen Lohn arbeiten.

Natürlich kann ich das verstehen - daher müssen falsche Anreize entzogen werden…

bei denen z.B. sehr viele Arbeitnehmer noch nebenher in Nebenjobs arbeiten müssen

Vom Mindestlohn sollte man doch leben können. Und wenn nicht, wegen mehrerer Kinder oder so, kann man immer noch Sozialleistungen zusätzlich zum Gehalt beziehen.

Nein, ich kann nicht verstehen, wenn dann jemand sagt, er zieht es vor, überhaupt nicht zu arbeiten und komplett von Bürgergeld zu leben.

Viele Leute, die Bürgergeld beziehen, haben nicht einmal die Möglichkeit, irgendwelche Nebenjobs zu machen (z.B. weil Bewerbungen nicht angenommen werden, gesundheitliche Gründe oder andere Verpflichtungen wie Pflege von Angehörigen oder Kindererziehung). Natürlich ist es auch bei denjenigen, die es hinbekommen könnten, das Ziel, dass sie einen guten Job bekommen, in dem sie dauerhaft arbeiten können (ohne burn out etc.) und damit zufrieden sind. Denn ansonsten sind sie ja ab irgendeinem Punkt wieder auf Hilfe angewiesen.

Zu Bürgergeldempfängern zählen übrigens auch Menschen, die gar nicht arbeiten können (z.B. wegen chronischer Erkrankung oder Behinderung) oder Menschen, die mit anderen Aufgaben in ihrem Leben überlastet sind (z.B. ein großer Anteil der allein erziehenden Mütter). Außerdem gibt es einige Menschen, die ihr sehr niedriges Gehalt mit Bürgergeld aufstocken. Diese Menschen sind also keineswegs "faul".

Die Anzahl an Personen, bei denen Leistungen gekürzt werden "mussten", ist außerdem sehr klein:

https://taz.de/Neue-Zahlen-zum-Buergergeld/!6003214/

Allerdings ist der Fakt, dass lebensnotwendige Leistungen einfach gekürzt werden können für die Betroffenen extrem stressig (neben der demütigenden Situation, auf den Staat angewiesen zu sein).

Natürlich gibt es vereinzelt Menschen, die versuchen, sich auf dem Sozialstaat auszuruhen, diese sind aber sehr selten.

Woher ich das weiß:Recherche