Ich glaube nicht, dass Arroganz berufsbezogen ist, ich kenne auch in den Berufen Polizist, Lehrer und Finanzamtsmitarbeiter mehr nette als arrogante Individuen (m/w/d).
Drei Effekte könnten dazu beitragen, dass manche Berufe bevorzugt genannt werden
a) Mit manchen hat man viel öfter Kontakt als mit anderen, das erhöht die Wahrscheinlichkeit, einem mit schlechtem Charakter über den Weg zu laufen, und der prägt dann das Bild mehr als die fünf netten Exemplare davor.
b) Arroganz muss man sich leisten können. Wer etwas verkaufen will, ist interessengeleitet netter zu den Kunden als der Sachbearbeiter für den Hartz-IV-Antrag. Aber wer für ein Exemplar hundert Interessenten hat (Mietwohnung in Balungsgebiet), will für den hundertersten Interessenten keine Extrawurst backen, was diesem arrogant erscheinen mag.
c) Macht korrumpiert. Egal, ob es echte Macht ist (beim Polizist) oder nur das sichere Wissen "ich brauche hier nicht mitzudenken, meine Pension ist mir auch dann sicher, wenn meine Entscheidungen vom Finanz/Verwaltungsgericht, oder auch schon vom Widerspruchsausschuss, kassiert werden."