Woran liegt das Problem der Debatte -Löhne oder Bürgergeld?
Was zu niedrig und was zu hoch.
Und nur zu wissen. Die Höhe des Bürgergeldes ist von Preisentwicklungsindex berechnet und Inflation. Deswegen sind die Sozialleistungen gestiegen. Dazu kommt die Verfassung die das beschützt.
Was Lohn angeht. Nicht denken...
Das Bürgergeld ist zu hoch in Vergleich zu den Löhnen, sondern guckt nach oben zum Management (Teamleiter, Abteilungsleiter, Bereichsleiter, Geschäftsführer) und schaut da wie hoch die Löhne sind im Vergleich zu den Mittelschicht Einkommen. Vllt da ist das Lohnabstandsgebot zu weit... Nicht zwischen den Bürgergeld und Mittelschichtslöhnen. Und da meckern die Manager wenn offen über Gehälter spricht.
39 Stimmen
9 Antworten
Populisten ziehen sich leider in ihren Beispielen an sogenannten Worst-Case Szenarien zu Vergleichszwecken hoch, statt das ganze mal real zu betrachten.
Passender sollte hier lieber erst mal der durchschnittliche Single-Haushalt mit einer kleinen Wohnung < 400 bis 450 Euro Warm incl. NK zu Vergleichen heran gezogen werden, statt die junge Familie mit 2-3 Kindern und 800-1000 Euro Wohnraumkosten, wo nur ein Elternteil Helfertätigkeiten oder niedrig qualifizierten Tätigkeiten nach geht.
Politisch sollte der Mindestlohn aber durchaus neu diskutiert, und vor allem auch mal je nach Schwere und Aufwand der Tätigkeiten ganz anders differenziert werden. Nehmen wir mal die Basis von 12 Euro als Einstieg in eine körperlich und geistig leichte Tätigkeit in geregeltem Einschicht-Betrieb ohne Wochenendarbeit, Feiertage, Abrufbereitschaft im absoluten Nahbereich.
Alles was erschwerend darüber hinaus geht, sollte jeweils entsprechende und prozentual festgelegte Erschwerniszulagen ähnlich wie bei vernünftigen Tarifverträgen auf den Basislohn bekommen. Damit durch solch eine Erschwerniszulage die Tarifautonomie nicht unterhöhlt wird, dürfte von staatlicher Seite im Gegenzug keine Arbeit mit Erschwernissen von potenziellen Arbeitnehmern in der Stellenanbahnung und Vermittlung verlangt werden.
Und sind wir dann mal ehrlich: warum soll ein Leiharbeiter nicht von Beginn an nicht mindestens den selben Lohn wie ein Mitarbeiter im Kundenbetrieb mit exakt der selben Tätigkeit bekommen? Warum soll der Materialschlepper am Bau für seine körperliche Schinderei aus Grundlohn + Erschwernis nicht näherungsweise das selbe bekommen wie ein junger Handwerksgeselle kurz nach seiner bestandenen Ausbildung?
Wer weit und aufwendig pendeln muss, sollte grundlegend entsprechende Pendelzulagen vom Arbeitgeber zu bekommen haben.
Viele Probleme hat sich der Staat aber vor ca. 20 Jahren mit Teilen der Agenda 2010 selbst geschaffen. Man hätte besser damals schon einen soliden Mindestlohn einführen sollen, und die elende Leiharbeit dafür im Gegenzug weiter streng limitiert belassen sollen.
Damit hätten wir jetzt nicht die immer weiter durchschlagenden Probleme und Folgen eines viel zu massiv ausgearteten Niedriglohnsektors nebst millionenfach prekärer Beschäftigung in einer immer schwerer durchbrechbaren Armutsspirale; einmal in diesem Sog gelandet.
Zu guter letzt hätte man sich damals auch lieber Gedanken um nahtlose und unbürokratische Grundversorgung bei "Jobhoppern" und sich zeitweilig von Aushilfe zu Aushilfe hangelnd müssender "Hartzer" beschäftigen sollen, statt um Zwangsvermittlungen, Sanktionen und Schikanen.
Ein gutes Grundprinzip für bürokratiearne Nahtosigkeit hatte man vor Agenda 2010 mit ALG und AlHi bereits in deren tagesgenauen Leistungssatzberechnungen und Ruhezeiten selbst bei Annahme einer befristeten Kurzzeitanstellung. Dieses Tagesentgeltprinzip hätte sich prima auch in Hartz IV übertragen lassen im "Zuflussprinzip" ab dem Tag des Lohneingangs einerseits, und dann nur nachwirkender Aufrechnung für jeden Tag einer entgeltlich ausgeübten Beschäftigung.
So entstünden keine langwierigen und bürokratiegespickten Grundversorgungslücken zur Ermutigung, auch mal spontan die ein oder andere Aushilfstätigkeit mit kurzzeitiger Befristung annehmen zu können in Ermutigung von Eigeninitiativen.
Das Problem liegt daran, dass man hiermit gerne Populismus betreibt.
Die Löhne sind zu niedrig und Arbeitnehmer, welche nicht gewerkschaftlich organisiert sind haben kaum eine Möglichkeit auch nur ansatzweise einen Inflationsausgleich zu erhalten.
Da ist das Argument des sog. Lohnabstandsgebotes zwar richtig, aber dennoch falsch. Natürlich muss es einen Unterschied zwischen Bürgergeld und Einkommen geben, damit die Motivation zu Arbeiten auch gegeben ist. Nur kann das nicht in der Form erfolgen, dass man den Ärmeren die ohnehin geringen Leistungen kürzt, anstatt dafür zu Sorgen, dass auch geringfügig Beschäftigte ordentlich bezahlt werden und auf diese Weise der Lohnabstand wieder hergestellt ist.
Davon abgesehen wird gerne argumentiert, dass hier Missbrauch stattfindet. Den gibt es jedoch überall, ob beim Bürgergeld, Subventionen oder beim Thema Steuerhinterziehung. Doch das kann kein Argument sein, die Leistungen zu kürzen, oder alle pauschal zu verurteilen.
Es gibt lt. Statistik ca. 1, 6 Millionen arbeitsfähige Bürgergeldempfänger von den 5,5 Millionen Bürgergeldempfängern. Davon erfuhren ca. 200.000 Bezieher eine Leistungskürzung also etwas über 3,5 %.
Nach Angaben der Arbeitsagentur haben in den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres 13.838 Menschen weniger Bürgergeld erhalten, weil sie eine Arbeit, Ausbildung, Weiterbildung, Qualifikation oder eine Maßnahme der Agentur nicht aufnehmen oder fortsetzen wollten. Das wären 0,86 % potentielle "Totalverweigerer", wobei man ja die Gründe hierfür noch nicht einmal kennt.
das ist psychologischer Natur .. davon gibt,s hier zunehmend jede Menge und das wächst und gedeiht .. das Bürgergeld zb wäre kein Thema, wenn es nicht zulange (aus)genutzt und gezahlt würde .. es gibt potentiell arbeitsfähige Leute, die ruhen sich zulange darauf aus .. es gibt zuviele alleinerziehende, welche das zur Alltagsbewältigung (aus)nutzen, aber es gibt keine Alternative, weil die Gesellschaft in den Abgrund absackt .. Männer wären ja doof, wenn sie heute noch heiraten usw .. so denkt eben jeder nur noch an sich .. normalerweise müßten jetzt die grünen aufstehen und sagen, wir spenden jetzt mal unsere überzählige knete .. aber jeder lügt sich halt selbst in die Hosentasche
Genauso die Rente zB .. als wenn die Frührentner, die viel zu früh aufhören, jetzt wirklich auf die Rente angewiesen wären, wenn sie gleichzeitig dicke und Fette SUV,s kaufen .. usw .. das einzige, was wirklich zählt, daß Zuwenig Babys geboren werden .. zumindest urdeutsche .. klar, daß dann immer mehr Fachkräfte gebraucht werden obwohl es in den Kitas genug Kleinkinder gibt .. natürlich muß das Bürgergeld weg .. aber je mehr diversitäten, desto mehr Armut , das wird ja grade in Rio verhandelt - das Schicksal der Menschen darf nicht von greisen und alten bestimmt werden, und dem Biden ist nunmal.auffgrund seines hohen Alters alles egal - wer Demenz und Alzheimer akzeptiert, muß auch mit diesen Krankheiten leben und akzeptieren
Bürgergeld ist zu hoch. es gibt zu viele, die nichts tun obwohl sie könnten und ein gutes leben haben
besser als auf der straße obdachlos oder ? du hast eine warme wohnung, tv, essen... klar kannst du nicht einfach urlaub in thailand machen oder dir ein neues Auto kaufen. aber sonst kannst du alles machen (plus ausschlafen)
Ich und viele andere Menschen bekommen Bürgergeld und können wahrlich nicht ausschlafen.
ich kenne genug im privaten umfeld... musst mir nichts erzählen wie hart das leben als Bürgergeldempfänger ist :) natürlich gibt es ausnahmen wie Kranke. aber ich kenne genug menschen, die das system ausnutzen - teilweise schwarz iwo sich was dazu verdienen und schön Geld vom Staat kassieren.
Die Regelleistung ist doch bei allen gleich. Der Unterschied kommt doch nur durch die Miete. Strom wird garnicht übernommen und muss selbst aus der Regelleistung gezahlt werden.
Insofern obliegt es den Kommunen die Mietpreissteigerungen zu regeln. Niemand möchte Obdachlos werden.
Woran liegt das Problem der Debatte -Löhne oder Bürgergeld?
Das Problem liegt bei den Kindern und den gestiegenen Mieten. Bürgergeld für einen Single Haushalt ist sehr niedrig. Sobald man Kinder hat, erhöhen sich aber die Bezüge. Die Mieten werden je nach Situation vom Amt übernommen und treiben damit erstens die Mieten für alle anderen Marktteilnehmer, nehmen aber auch beim Bürgergeldempfänger den Druck aus dem Geldbeutel.
Die Vergleiche wo Arbeitnehmer und Bürgergeldempfänger gleich auf sind, sind meist Fälle bei Familien mit mittleren Einkommen zwei Kindern haben. Diese haben einen besonders hohen Wohnbedarf, was die Mietkosten treibt und die Kosten pro Kind sind natürlich auch nochmal deutlich höher als das Kindergeld welches man bekommt. Diese Kosten müssen aber aus dem Arbeitnehmernetto bezahlt werden.
Dadurch entsteht diese Diskrepanz, dass Bürgergeld eigentlich gar nicht so viel ist, aber das hochversteuerte Familieneinkommen trotzdem bei einer Familie mit mittlerne Einkommen gleichzieht.
Mein Lösungsvorschlag wären Kinderfreibeträge von 10.000-15.000€ pro Kind. Dann bedeuten Kinder für Besserverdiener auch keinen finanziellen ruin mehr und die Distanz zwischen Bürgergeld und Mittelschicht würde sich erhöhen.
sondern guckt nach oben zum Management (Teamleiter, Abteilungsleiter, Bereichsleiter, Geschäftsführer) und schaut da wie hoch die Löhne sind im Vergleich zu den Mittelschicht Einkommen.
Die Bruttolöhne sind ja gar nicht so schlecht in Deutschland. Gerade wenn man die Arbeitgeberanteile zu den Sozialkassen hin zu rechnet, verdient man hier eigentlich sehr gut. Aber selbst das Mediangehalt gibt fast die Hälfte in Form von Steuern und Sozialabgaben an den Staat ab. Da hilft es dann auch nichts wenn man 400€ mehr verdient, weil davon komme gerade mal 200€ (Tendenz sinkend) bei dir an. Der Arbeitgeber muss aber die vollen 400€ irgendwie erst einmal verdienen, damit er sie auszahlen kann.
Du nennst Bürgergeld gutes Leben! Träum weiter!