Ich habe mich schon oft gefragt, wieso bestimmte Unternehmen oder Wirtschaftsbereiche nicht verstaatlicht werden.
Weil dann Wasserköpfe entstehen. Der Staat ist nicht gut darin, ineffektive Arbeitsbereiche einzustampfen, da dieser durch die Quersubventionierung von Steuern keinen monetären Zwang dazu hat.
Bahn, Pflege, Gesundheit, Bildung.... alles Branchen wo wir stark regulierte (Staats-)Unternehmen haben, bieten eine teure Leistung bei schlechtere Qualität an. Oder kannst du mir eine staatliche Unternehmung nennen, die gute Leistung erbringt?
Branchen, die relativ mehr Freiheit besitzen, können zu günstigeren Preisen bessere Produkte bieten. Wirklich freie Märkte gibt es aber kaum noch in Deutschland. Überall greift der Staat in seiner Regulierungswut ein, völlig egal, ob es um das Geschlechtsteil von Vorständen geht, bis hin zu verpflichtenden Begrünung von Gewerbeimmobiliendächern.
medizinische Bereich (KV etc.): Meiner Meinung nach sollte bei der Gesundheit in einem Sozialstaat kein Gewinnertrag am Ende des Monats entscheidend sein, sondern die Gesundheit der Menschen.
Du möchtest also, dass in einer der wichtigsten Branchen Menschen nicht mehr finanziell erfolgreich sein können? Im selben Moment wunderst du dich darüber, warum viele Unternehmer und Arbeitnehmer einen weiten Bogen um genau diese Branche machen?
Wenn es das ist, was du möchtest, kann ich dich beruhigen. Das System ist schon jetzt so. Ärzte verdienen an Kassenpatienten so gut wie gar nichts. Das kommt zwar ein bisschen auf den Schwerpunkt an, aber bei deinem Hausarzt z.B. kannst du davon aus gehen, dass er dich als Kassenpatient pro Bono behandelt.
Gewinne sind tatsächlich wichtig. In einer Branche, die sich in einer Angebotslücke befindet, werden bei guten Renditen diese Gelder wieder in die gleiche Branche reinvestiert, um mehr Angebot zu schaffen.
Außerdem motivieren sie andere Wirtschaftsteile, die nicht mehr so rentabel sind, ihr Angebot umzustrukturieren, um von diesen Renditen profitieren zu können. Soll heißen, die Gewinne aus anderen Branchen werden mit angezogen. Durch die dünnen Margen im Gesundheitswesen wird leider dafür gesorgt, dass diese Inventionen ein hohes Risiko haben, sich niemals zu rentieren, weswegen man sich in Deutschland scheut diese zu tätigen.
Natürlich müsste man hierfür ein einheitliches staatliches Krankenversicherungssystem erschaffen, in das ALLE Steuerzahler einzahlen und bei dem ALLE Bürger versichert sind.
Nun wenn Kassenpatienten dem Arzt kein Geld verdienen, dann kannst du dir ja denken, wer die Rechnung bezahlt.
Warum glaubst du, dass du irgendwelche Probleme löst, wenn du Menschen vom funktionierenden System ins Dysfunktionale überführst?
Diese linke Problemlösungs-Logik nur noch mehr Geld in die gleiche Toilette runter zu spülen, ist nebenbei nichts Neues. In der DDR gab es bis tief in die 70er immer noch kleinere privatwirtschaftliche Unternehmen. Diesen wurden, genau wie jetzt, die Schuld an dem Versagen der staatlichen Planwirtschaft gegeben, weswegen sie ebenso enteignet wurden. Damit zementierte die DDR ihren wirtschaftlichen Zusammenbruch. Diese Logik folgt lediglich jemand, der sich die eigenen Fehler nicht eingestehen kann und irgendein Bauernopfer sucht. Aber nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht war diese Reform eine Katastrophe, sondern auch aus ideologischer, denn jetzt war kein privates Unternehmen mehr da, dem man die Schuld am eigenen Versagen hätte geben konnte. Deshalb wirst du egal wie die politischen Mehrheiten sind, immer einen kleinen Teil privater Unternehmen in diesen Sektoren finden, alleine schon um einen Sündenbock zu haben.
Gesundheit, Bildung, Bahn, das alles sind starke vom Staat dominierte Branchen. Warum glaubst du, dass es die freien Unternehmer sind, die diese Branchen ruiniert haben, wenn der Staat doch einen deutlich größeren Anteil an ihnen ausmacht?
Außerdem könnten so Strecken befahren werden, die sich wirtschaftlich nicht rentieren, da es um das gesellschaftliche Allgemeinwohl geht und nicht um Gewinne.
Mit anderen Worten: Die Volkswirtschaft soll mehr Ressourcen aufbringen, um diese Stecke zu betreiben, als diese Volkswirtschaft durch den Mehrwert, den diese Stecke liefert, zurückerhält. Das kann man nur mit Ideologie, aber nicht mit Ratio begründen.
Auch könnte man das Netz verbessern und somit die kaputten und überfüllten Straßen Deutschlands entlasten.
Kennst du dich mit Aerodynamik aus? Guck dir mal einen LKW an. Wirkt der auf dich aerodynamisch? US-LKWs haben eine lange Schnauze. Die ist deutlich aerodynamischer, in Deutschland ist man allerdings auf die wahnwitzige Idee kommen, die Bahn zu unterstützen, (denn die war schon in den 60ern teuer, unpünktlich und schlecht) in den man die zulässige Gesamtlänge von LKWs so weit verkürzt hat, dass die neuen 40 Fuß Container nicht mehr auf die LKWs passten und so mit der maroden Bahn transportiert werden mussten. Die Deutschen LKW-Herstellen haben, das allerdings nicht auf sich sitzen lassen, sondern nach einer Lösung gesucht. Diese bestand darin, den Motor unter die Fahrerkabine zusetzt, um ihre LKWs zu verkürzen. Deshalb verbrauchen europäische LKWs ca. 10% mehr Treibstoff als sie müssten.
Das ist ein tolles Beispiel, wie Politiker verglichen mit Unternehmern Probleme lösen. Politiker denken gar nicht daran, das Produkt zu verbessern (Bahn pünktlicher/effizienter zumachen), sondern missbrauchen ihr Machtmonopol in Form von Steuergeldern, und Legislative. Unternehmer hingegen bauen clevere Lösungen, die der Kunde will. Ja, dafür erhalten sie einen Gewinn auf ihr Risiko und ihre Mühen, der wie gesagt wichtig für Reinvestitionen ist. Welches System löst die Probleme von Kunden besser?
Der Bahnausbau wird dir rein gar nichts bringen. Er wird teuer, ineffizient und genauso schlecht wie er schon immer war. Wir werden nur wieder mehr volkswirtschaftliche Ressourcen verbrauchen, als wir zurückgewinnen. Genau diese Politik der Ideologieprojekte ist der Grund, weshalb Deutschland so große strukturelle Probleme hat.
Wohnungsgesellschaften: Ja, das wäre vermutlich der radikalste Schritt. Allerdings sollte man meiner Meinung nach große Wohnungsgesellschaften verstaatlichen und den Wohnraum sozial schwachen Menschen zur Verfügung stellen.
Seit 2017 leben 4 Millionen Menschen mehr in Deutschland. Wir hätten einmal ganz Köln und Berlin neu bauen müssen, um diese Leute mit Wohnraum zu versorgen.
Deine Lösung ist es nun, Menschen aus ihren Wohnungen herauszuschmeißen, damit Sozialschwache Wohnraum bekommen. Dadurch gibt es nicht eine Wohnung mehr, sondern ganz im Gegenteil durch die Enteignungen wird jede private Bauwirtschaft noch weiter eingestellt. Die wohnungslose Mittelschicht, soll dann auf einem völlig überhitzen Wohnungsmarkt, selber Wohnraum finden.
Fällt dir nicht selber auf, dass staatliches Eingreifen lediglich des einen Elend gegen des anderen Elend austauscht und rein gar nichts löst?
Mieterschutz, Mietpreisbremsen, Enteignung von Wohnraum und natürlich die zugelassene Migration der letzten Jahrzehnte, sind alles Gründe warum wir diesen Wohnungsmangel haben. Es gibt zu viele Menschen, die eine Wohnung suchen und zu wenige Wohnungen. Das eigentliche Problem packst du nicht an, sondern du versuchst nur die Symptome zu vertuschen.
Was bei den aktuellen Mindestgehältern im Verhältnis zu Wohnraumkosten fast nicht umsetzbar ist.
Das ist immer der Fall. Wohnraum ist etwas, wo von wir Menschen fast nicht genug bekommen können, weswegen viele an die Grenze ihres Einkommens gehen. Du könntest auch mächtig was an Miete sparen, wenn du dir zu dritt ein Zimmer teilst. Warum tust du das nicht? Ein Bett reicht doch für die Grundbedürfnisse. Die Antwort ist, weil wir Menschen Wohnraum und Privatsphäre sehr schätzen und bereit sind, dafür einen großen Teil unseres Einkommens dafür auszugeben.
Mieten sind wie alle Preise Signale. Wenn die Miete steigt, dann sorgt das auf der einen Seite, dass Mieter zusammenrücken müssen, vielleicht eine WG gründen müssen, oder sich sogar ein Zimmer teilen müssen. So hat aber am Ende bei begrenztem Wohnraum, jeder ein Dach über dem Kopf. Gleichzeitig führen die hohen Mietrenditen aber auch zu einer Gelegenheit für Immobilienentwickler und all jene, die zu welchen werden wollen. Nun kann man neuen Wohnraum schaffen und diesen profitabel entwickeln. So wird wieder mehr Angebot geschaffen und der Markt entspannt sich bis zu dem Punkt, bis die Mieten so weit gesunken sind, dass Neubau sich nicht mehr lohnt.
Mietpreisbremsen, Mieterschutz, Wohngeld und andere Marktpreisverzerrungen führen dazu, dass diese Signale nicht mehr funktionieren und einige auf Kosten von anderen Erleichterungen erhalten.
Es gibt aber deswegen immer noch nicht mehr Wohnraum. Die Mietpreisbremse sorgt zum Beispiel dafür, dass Mieter nicht mehr zusammenrücken müssen, dafür hat dann jeder, der eine neue Wohnung sucht, ein massives Problem.
Das ändert aber auch etwas mit der Psyche der Mieter in Wohnungen. Keine neue Wohnung finden zu können, wenn man sie denn mal braucht, macht ihnen natürlich Angst und sorgt dafür, dass sie nach besseren Mieterschutz und Enteignungen rufen. Dieser wiederum sorgt dafür, dass Immobilienentwickler nicht mehr in der Lage sind frei Gebäude zu entwickeln, in dem man z.B. ein zweistöckiges Haus abreißt und ein vierstöckiges dort hinbaut, da man nun leider seine Mieter nicht mehr kündigen kann. Jetzt lohnt es sich auf einmal für Vermieter, Häuser vergammeln und Wohnungen leer stehen zu lassen, um darauf zu warten, bis der letzte Mieter ausgezogen ist und das komplette Haus kernsaniert werden kann.
Der artige Strudel aus Schei*e nennt man Interventionsspiralen. Der Staat zerstört durch seine unüberlegte Symptombehandlung das sensible Geflecht aus zwischenmenschlichen Anreizen und schafft dadurch an ganz anderen Stellen wieder Probleme, welche mit unüberlegter Symptombehandlung begegnet wird.