Was ist zu tun, sobald die Mio. wertlos ist?

6 Antworten

Nein das ist nur ein Anhaltspunkt.

Ich würde es generell nicht an einem bestimmten Betrag festmachen ob jemand reich ist oder nicht. Denn das was man hat wird irgendwann mal nicht mehr als viel angesehen. Wenn du mehrere Jahre lang eine Million auf dem Konto hast dann ist das für dich irgendwann nicht mehr viel. Für andere hingegen schon.

Deshalb kommt ja auch Friedrich Merz auf die Idee dass er zur Mittelschicht gehört.


Likatier  22.04.2025, 23:00

Nun ja, gefühlter Status und letztendlich Zufriedenheit hängt immer davon ab, zu welcher Vergleichsgruppe man sich zählt. ;-)

RinaSol  22.04.2025, 23:01
@Likatier

Erzähle mir nicht, das er sich zur Mittelschicht zählt :)

Likatier  22.04.2025, 23:10
@RinaSol

Das weiß ich nicht.
Da Herr Merz anscheinend während seiner Tätigkeiten als (gut bezahlter) Anwalt, sowie in diversen Aufsichtsräten viel mit Unternehmern und "Geldigen" zu tun hatte, könnte ich mir schon vorstellen, daß er selbst sich in dieser Gesellschaft eher als "Bürgerlichen" sah. :-)

Wir haben den Punkt schon längst überschritten. Man hat schon zur Einführung der DM von Millionären gesprochen und damals konnte man sich damit zur Ruhe setzen. Heute ist das zwar immer noch eine hübsche Summe, aber um sich damit zur Ruhe zu setzen darf man nicht mehr sein halbes Leben vor sich haben, das wird eng.

Es gab Zeiten, da was man schon mit 100.000 DM sehr reich...

Da es Inflation gibt setzt man die Hürde und Grenze immer höher an...

Mittlerweile fragen ja schon einige User hier:

Wie werde ich Milliardär, da Millionär sein nichts besonderes mehr zu sein scheint...

Soweit sind wir schon gekommen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Fiatgeld wird irgendwann inflationieren und wahrscheinlich ab irgendeinem Punkt auch schlagartig wertlos werden.

Dann würde sich wahrscheinlich irgendein neues Geldsystem durchsetzen, ich denke dies wird aufgrund seiner guten Eigenschaften als Geld Bitcoin sein. Jemand der mehr als einen Bitcoin besitzt wird in dieser Welt wahrscheinlich Bitcoiner genannt werden. Das wäre zumindest mein Tipp 😜

Geld unterliegt Kaufkraft. Der reine Geldbetrag ist nichtsaussagend.

Der EUR ist ziemlich Inflationsstabil. Er ist inzwischen fast 25 Jahre alt und man kann immer noch Waren und Dienstleistungen im Cent und niedrigen einstelligen EUR-Beträgen kaufen.

Mit der Zeit werden den Geldtransaktionen immer mehr Nullen angehängt. Heute verdient man 2000,00 EUR und kann ein Brot für 2,00 EUR kaufen. Irgendwann erhält man 200.000,00 EUR und kann ein Brot für 200,00 EUR kaufen. Die Kaufkraft bleibt die gleiche. Wenn die Nullen irgendwann zuviel werden, kann man diese einfach kürzen und das Gehalt wieder auf 2000,00 EUR setzen und das Brot wieder 2,00 EUR kosten lassen.

Der Wert des Geldes bestimmt sich aus dem Verhältnis von dem Auszahlungsbetrag und dem, was man dafür kaufen kann.

Es ist also ganz natürlich, dass wenn die Preise steigen, auch mehr Lohn gezahlt werden muss. Es handelt sich hier um die Preis-Lohn-Spirale -> erst steigt der Preis und zeitversetzt dann der Lohn. In der Zeit zwischen Preis- und Lohnerhöhung kassieren die Unternehmen ab.

Wenn Bäcker Lutze jedes Jahr einen 2% Inflationsausgleich als Gehaltserhöhung umsetzt, bei einem Lohnkostenanteil von 90%, müsste er seine Waren jedes Jahr um 1,8% teurer machen. Bei einem Schnittbröchen für 0,30 cent bedeutet das 0,006 cent - aufgerundet 1 cent. Bei einem Leib Brot wären es anstatt 5 EUR dann 5,10 EUR. Auch der Friseur kann seine Preise um 1,8% erhöhen, weil seine Kunden 2% Gehaltserhöhung erhalten sollten.

Die Unternehmen erzählen uns aber, dass wenn der Lohn um 2% steigt (auch in Bereichen wo der Lohnkostenanteil nur 20 bis 30% beträgt). Das maschinell gefertigte Brot nicht mehr 2,00 Kostet, sondern 2,50, obwohl der Lohnzuwachs ca. 1 Cent ausmacht.

Aber was will man machen, wenn die Unternehmen eben keine Löhne erhöhen wollen und dennoch die Preise erhöhen. Wenn die Gewerkschaften es nicht hinbekommen, zumindest einen Inflationsausgleich zu erwirken. Selbiges gilt für den Mindestlohn. Der Mindestlohn hat in den vergangenen 10 Jahren an Kaufkraft verloren. Trotz der Erhöhung auf 12,82, erhält man pro Stunde Arbeit 10% weniger Lebensstandard. Wir sind komplett in den Klauen der Unternehmern und Aktionären gefangen und es gibt keine Hoffnung auf Befreiung.

Aktionäre, Vorstände und Geschäftsführer erhalten allerdings pro Jahr im Schnitt 8% "Lohnerhöhung" auf ihre Millionen, erwirtschaftet durch die Personen, die am Band stehen, immer mehr produzieren und immer weniger dafür bekommen.