Nimmt der Neid in der Gesellschaft zu?
In letzter Zeit sehe ich in Foren öfter Beiträge von Leuten, die für Enteignungen sind, abfällig über Besserverdiener/Wohlhabende reden, oder versuchen die Erfolge anderer Menschen schlechtzureden.
Würdet ihr sagen, dass es das schon immer in diesem Ausmaß gegeben hat oder hat das in den letzten Jahren zugenommen?
26 Stimmen
13 Antworten
die Erfolge anderer Menschen schlechtzureden
Das ist Neid und das gab es schon immer. Ich weiß nicht ob das zugenommen hat. Du darfst aber gerne einmal eine Statistik dazu suchen.
abfällig über Besserverdiener... reden
Das bezweifle ich. Besserverdienend ist so ein typischer DEUTSCHER Amtsdeutsch-Begriff. Als besserverdienend wird man in Deutschland schon bei relativ geringem Einkommen bezeichnet.
... Ledige ab ... 50.000 DM (nach heutiger Kaufkraft ca. 42.700 Euro) und Verheiratete ab 100.000 DM als „Besserverdienende“. Da selbst Facharbeiter-Einkommen teilweise höher lagen, stießen diese Einordnungen auf starke Kritik.
Etwas anderes ist es, wenn man über Managergehälter spricht. In vielen Firmen haben sich Manager gegenseitig Gehälter und Bedingungen (Boni, Firmenrenten, Abfindungen, Privilegien ...) gesichert, die nicht mehr zu rechtfertigen sind. Weder durch ihre Leistungen, noch durch ihre Verantwortung.
abfällig über ...Wohlhabende reden
Reiche Menschen sind gefährlich für die Demokratie, Meinungsfreiheit, Umwelt und für den Rechtsstaat.
Reiche Menschen
- haben großen Einfluß auf die Politik und ändern Gesetze zu ihren Gunsten.
- besitzen Medienunternehmen und bestimmen, was man hört, sieht und liest.
- verbrauchen deutlich mehr Resourcen und verschmutzen die Umwelt mehr als hunderte armer Menschen.
- haben Verbindungen in die Politik, die Staatsanwaltschaft und zu Richtern, können sich teure Gutachter und Anwälte leisten.
In D. haben 70% aller reichen Menschen ihren Reichtum nicht selbst erwirtschaftet, sondern (meistens) per Erbschaft bekommen. Durch Lobbyismus über viele Jahre haben sie sich dafür gute Bedingungen geschaffen dieses Geld nicht versteuern zu müssen. Die Erbschaftssteuer in D. ist lächerlich gering und, das gilt für alle reiche Menschen, es gibt zahllose Schlupflöcher, Banken und Steueranwälte und -berater, die Steuerhinterziehung ermöglichen.
die für Enteignungen sind
- Ja, es sollte eine Obergrenze für Reichtum geben. Die Gründe habe ich oben aufgezählt.
- Nicht vermehrbare Güter (Wasser, Land, Seen, Wald ...) sollten nicht in der Hand von Privatleuten sein. Sie gehören allen Menschen. Der Staat sollte sie an Privatleute verpachten. Es sollte nicht mit ihnen spekuliert werden können.
- Wenn das Wohl von vielen auf dem Spiel steht, sollte enteignet werden.

Ich würde sowohl sagen, dass es das schon immer gab als auch, dass es zunimmt.
Leider neigt der Mensch dazu sich zu beklagen und nach totalitären Mitteln zu rufen, statt die eigentlichen Probleme zu lösen und vor allem selbst was zu verändern. Es sollen immer andere etwas tun / abgeben.
Dem stimme ich voll zu,jeder ist für sich selbst verantwortlich.Wenn ich so einige Leute erlebe die nur jammern nichts zu haben,aber die Zigaretten und der Alkohol steht auf dem Tisch(siehe Sendung Hartz aber herzlich)dann kommt mir das 🤮Die Bude ist dreckig obwohl man zu Hause ist,ich versteh das nicht.Bis in die Puppen schlafen…..Mit 3 Kindern sich bewerben gehen? Das macht man wenn diese in der Schule/Kita sind.Das ist doch in meinen Augen: wenn die sehen ich habe 3 Kids-dann lehnen die eh ab und dem Arbeitsamt kann ich ja vorweisen daß ich ja tätig war.Unmöglich!
Meiner persönlichen Erfahrung über die letzten 50 Jahre nach hat der Neid insgesamt eher abgenommen. Als Gesellschaft sind wir zwar immer noch missgünstiger als die Amis, aber selbsterarbeiteter Erfolg wird wesentlich mehr anerkannt und geschätzt als „früher“.
Der institutionalisierte „Neid“ als politisches Argument (Parteien, Wohlfahrtsverbände, Religionsvertreter…) um Wähler oder Gelder zu erhalten scheint mir allerdings zugenommen zu haben, was das Gesamtbild etwas verzerrt.
Dazu kommt, dass die zunehmende Ungleichheit zwischen der großen Mehrheit der arbeitenden Bevölkerung und den marktschädlichen Höchstverdienern und extremen Kapitalmarktprofiteuren richtigerweise thematisiert und kritisiert wird, diese Diskussion aber dann fälschlicherweise als Neiddebatte bezeichnet wird.
Würdet ihr sagen, dass es das schon immer in diesem Ausmaß gegeben hat
Ich würde sagen, dass es etwas besser geworden ist und wir uns den beiden etwas angewöhnt haben.
In letzter Zeit sehe ich in Foren öfter Beiträge von Leuten, die für Enteignungen sind, abfällig über Besserverdiener/Wohlhabende reden, oder versuchen die Erfolge anderer Menschen schlechtzureden.
Es sind meist nicht die besser Verdienenden mit den die Allgemeinheit Probleme hat, sondern die Hochvermögenden die teilweise das 1.000-10.000 Fache an Vermögen besitzen.
Gerade in Zeiten in denen es eine selbst schlechter geht, wird dann die Frage nach einer gleicheren Verteilung gestellt.
Wir haben eine ELLENBOGENGESELLSCHAFT,dies war im Osten anders,einer war für den anderen da.Eine Hand wusch die andere.Neid ist schlimmer geworden.Jeder muß den nächsten übertrumphen.Hab ich ein Auto für 30000€ muß der andere eins für 40000€ haben usw.!So sind halt die meisten Menschen.Ich sag mir,ich kann mir nur das kaufen was ich mir leisten kann.Ich muß nicht auf andere neidisch sein.Wenn sie mehr verdienen dann haben sie sich das auch verdient.Bei Politikern sehe ich das natürlich anders.Die heimsen sich schon nach 4-5 Jahren Amtszeit eine dermaßen hohe Rente ein das ist nicht normal-da müssen einige Menschen etliche Jahre für arbeiten.Das ist ungerecht.
hat schon teilweise zugenommen, aber meiner Meinung nach ist es in teilen auch Berechtigt, da das ausmaß an Ungleichheit in unserer Gesellschaft stark gestiegenen ist, oder es vieleicht mehr Menschen bewusst wird. Ich habe halt das Gefühl das viele Leute wenn man anfängt sich über sehr sehr reiche Menschen zu beschweren Beispielweise Elon Musk, einfach sagen man ist nur Neidisch.