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Ist Demokratie ohne Wissen und Bildung zum Scheitern verurteilt?

Wie seht ihr das eigentlich? Die Demokratie entstand ja im antiken Athen als ein System, in dem die Bürger direkt mitentscheiden konnten. Aber schon damals gab es heftige Kritik – unter anderem von Sokrates. Er hatte massive Zweifel daran, dass die Mehrheit wirklich in der Lage ist, weise Entscheidungen zu treffen.

Seine Argumentation: Man würde doch keinen Arzt nach Beliebtheit auswählen, sondern nach Kompetenz. Warum also sollte das bei Politik anders sein? Er verglich den Staat mit einem Schiff: Wenn die Passagiere einfach jemanden wählen, der gut reden kann, aber keine Ahnung vom Steuern hat, dann wird das Schiff untergehen.

Für Sokrates lag das Problem nicht in der Demokratie an sich, sondern darin, dass die Bürger oft zu wenig Wissen und Bildung hatten, um wirklich durchdachte Entscheidungen zu treffen. Er glaubte, dass eine Gesellschaft nur dann erfolgreich sein kann, wenn diejenigen regieren, die Weisheit und moralische Integrität besitzen – eine Art Meritokratie also.

Und was passierte am Ende? Die Demokratie, die Sokrates kritisierte, verurteilte ihn zum Tode. Athen fiel später in die Hände der hellenistischen Mächte, und die berühmte Demokratie verschwand für immer.

Das wirft natürlich einige Fragen auf: War Sokrates mit seiner Skepsis gegenüber der Demokratie zu pessimistisch, oder hatte er vielleicht in vielen Punkten recht? Ist es gefährlich, wenn politische Entscheidungen zu stark von Emotionen, Populismus und kurzfristigen Versprechungen beeinflusst werden? Und brauchen wir nicht genau das, was Sokrates forderte – eine Gesellschaft, die klüger, weiser und besser gebildet ist, um eine Demokratie am Leben zu halten?

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Alleine essen gehen?

In einem Frankreich-Reiseführer 🇫🇷 Ausgabe 2024 fand ich nachstehende Ausführungen.

Was sind eure Einschätzungen oder Erfahrungen dazu?

Alleine essen gehen? In Frankreich kein Problem! Im Bistro ein kleines Frühstück einnehmen und Zeitung lesen, an Werktagen mittags ein schnelles Business-Lunch und dabei am Smartphone, Tablet oder Laptop sein. Wer im Gewerbegebiet neben seinem Motel ein Kettenrestaurant bzw. die Systemgastronomie aufsucht, wird zudem auch abends einige Gleichgesinnte antreffen.

Ganz anders jedoch in der klassischen mittleren und gehobenen Gastronomie. Vor allem am Abend, an Wochenenden und Feiertagen sowie in stark frequentierten Freizeit- und Feriengebieten.

Wie in allen Mittelmeerländern ist essen gehen in Frankreich immer noch ein gesellschaftliches Event. Alleine gediegen zu speisen ist deshalb nach wie vor unüblich, auch wenn es mittlerweile gelegentlich in bestimmten Medien in guter Absicht anders kommuniziert wird..

Alleine Essende werden nach wie vor eher als ungesellig und bemitleidenswert wahrgenommen denn mutig und emanzipiert. So viel Ehrlichkeit muss sein.

Sollte das Restaurant außerdem voll belegt sein, wird der Wirt sich über diesen Gast nicht freuen, da sich der mögliche Umsatz am betreffenden Tisch halbiert. Gleiches gilt für den Kellner, weil er nur das halbe Trinkgeld erhält. Möglicherweise muss man sogar damit rechnen, dass vorgegeben wird, dass alle Tische bereits reserviert seien.

Zudem wird der Single-Gast bei hoher Auslastung eventuell damit konfrontiert werden, den Katzentisch an der Küchentür oder den Toiletten zugewiesen zu bekommen, aber wohl kaum den Vierertisch in der ersten Reihe mit Panoramablick auf das Meer.

Ein No Go im Benimm ist, wenn der Gast sich abends am Tisch beim Essen mit einer Lektüre oder seiner IT-Ausstattung beschäftigt. Gut zu wissen, denn das gilt auch für Singles, denen der Gesprächspartner fehlt.

Zu beachten ist auch, dass manche Weine nur flaschenweise erhältlich sind und einige Speisen als Platten für zwei Personen serviert werden.

Deshalb ist für Alleinreisende das zwanglose Maghreb- oder Asia-Lokal am Stadtrand, das Restaurant im Einkaufszentrum oder ein Imbiss mit Sitzgelegenheit manchmal, vor allem abends, die passendere Wahl.

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Sollte Menschen ab einem bestimmten Alter das Wahlrecht entzogen werden, um die Zukunft jüngerer Generationen zu schützen?

Die Frage, ob Menschen ab einem bestimmten Alter das Wahlrecht entzogen werden sollte, um die Zukunft der jüngeren Generationen zu schützen, mag auf den ersten Blick provokativ erscheinen, doch ist sie angesichts der sich zuspitzenden ökologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen durchaus berechtigt. Der Gedanke dahinter ist, dass ältere Wähler, deren Lebenszeit in Bezug auf die langfristigen Folgen politischer Entscheidungen begrenzt ist, möglicherweise nicht in der gleichen Weise von den Auswirkungen heutiger Entscheidungen betroffen sein werden wie die jüngeren Generationen. Dies könnte dazu führen, dass politisches Verhalten aus einer eher kurzfristigen Perspektive heraus erfolgt, die langfristigen Interessen und das Wohl der kommenden Generationen jedoch aus den Augen verloren werden.

Besonders im Kontext der Klimakrise, des demografischen Wandels und der nachhaltigen Nutzung von Ressourcen wird deutlich, dass viele politische Entscheidungen heute weitreichende Auswirkungen auf die Zukunft haben. Jüngere Menschen, die diese Zukunft maßgeblich gestalten und erleben müssen, sind daher die unmittelbar betroffenen Akteure. Ihre Interessen und Perspektiven sollten in der politischen Entscheidungsfindung stärker gewichtet werden, da sie es sind, die die langfristigen Folgen tragen müssen.

Ein solches Vorgehen würde nicht nur eine gerechtere politische Teilhabe ermöglichen, sondern auch den Fokus auf zukunftsfähige, nachhaltige Lösungen lenken. Es wäre ein Schritt, um die politischen Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass sie den langfristigen Erhalt der Lebensgrundlagen und eine gerechte Verteilung der Ressourcen über alle Generationen hinweg sicherstellen. Ein solcher Ansatz könnte dazu beitragen, dass politische Entscheidungen nicht mehr vorwiegend von den Bedürfnissen und Wünschen einer älteren Wählerschaft bestimmt werden, die selbst nicht mehr die vollen Konsequenzen dieser Entscheidungen zu tragen hat.

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Bringt sich die Jugend heute selbst um ihr Glück?

Laut der Anfang dieses Jahres präsentierten internationalen Studie "Mental Health Days" verringert sich die Zufriedenheit von Jugendlichen proportional zur Nutzung von Social Media.

Der Grund ist laut den Forschern, dass sich Menschen auf Social Media „in der Regel nur von ihren guten Seiten zeigen“. Dieses Zerrbild würde dann oft mit dem eigenen – realen – Leben verglichen werden. "Die Effekte sind zwar klein, aber relevant," heißt es in der Studie.

Heute belegt ein UNO-Papier mit dem Titel "Declining Life Satisfaction and Happiness Among Young Adults in Six English-speaking Countries" außerdem, dass bereits seit Jahren vor Corona die Zufriedenheit junger Menschen stetig am schwinden ist.

Studienautor David Blanchflower vermutet, dass vor allem Smartphones und Social Media inklusive digitalem Mobbing schuld an dieser Entwicklung sind. „Die Jungen sind heute sehr isoliert. Es geht nicht so sehr um die Zeit, die sie an ihren Telefonen verbringen, sondern um all die Dinge, die sie deswegen nicht tun: Rausgehen, mit Freunden spielen, in Interaktion treten.“

Für den Glücksforscher steht es außer Zweifel, dass es sich um eine globale Krise handelt. „Junge Menschen sind verwirrt und in Schwierigkeiten.“ Das habe auch wirtschaftliche Folgen, für die individuelle Karriere genauso wie für die globale Produktivität.

Wie könnte man dem gegensteuern?

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Sollte der Staat den Besitz von Benzinautos nach 2030 komplett verbieten, auch für Menschen, die sich Elektroautos nicht leisten können?

Die fortschreitende Klimaerwärmung stellt eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts dar, und der Verkehrssektor ist dafür zu einem erheblichen Teil verantwortlich. Etwa 14 % der globalen CO2-Emissionen stammen aus dem Verkehr, wobei Benzinautos einen wesentlichen Beitrag leisten. Diese Fahrzeuge setzen bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen große Mengen CO2 frei und tragen so erheblich zur Luftverschmutzung und zur globalen Erwärmung bei. Um die Klimaziele des Pariser Abkommens zu erreichen und die Erderwärmung auf unter 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, ist eine drastische Reduktion der CO2-Emissionen notwendig. Ein Verbot von Benzinautos nach 2030 ist eine zentrale Maßnahme, um dieses Ziel zu erreichen.

Elektrofahrzeuge (EVs) stellen eine umweltfreundliche Alternative dar. Sie verursachen im Betrieb keine direkten CO2-Emissionen, und eine Studie der Europäischen Umweltagentur (EEA, 2020) zeigt, dass Elektroautos über ihre gesamte Lebensdauer hinweg etwa 50 % weniger CO2 ausstoßen als Benzinautos. Außerdem hat sich die Technologie von Elektrofahrzeugen, insbesondere die Batterieproduktion, in den letzten Jahren deutlich verbessert, was sowohl die Reichweite als auch die Kosten gesenkt hat. Prognosen deuten darauf hin, dass Elektroautos in den kommenden Jahren genauso erschwinglich werden wie Benzinautos, wodurch die Barrieren für einkommensschwächere Haushalte gesenkt werden (IRENA, 2020).

Ein weiterer Vorteil von Elektrofahrzeugen ist ihre langfristige Kosteneffizienz. Trotz höherer Anschaffungskosten sind die Betriebskosten aufgrund geringerer Wartungsanforderungen und niedrigerer Energiekosten deutlich günstiger. Zusätzlich können öffentliche Verkehrsmittel und Carsharing-Modelle eine weitere Lösung bieten, um umweltfreundliche Mobilität für alle Bevölkerungsgruppen zugänglich zu machen.

Das Verbot von Benzinautos nach 2030 würde nicht nur die CO2-Emissionen reduzieren, sondern auch Arbeitsplätze in den Bereichen Elektromobilität, Batterietechnologie und erneuerbare Energien schaffen (ILO, 2018). Zudem würde die Verbesserung der Luftqualität der öffentlichen Gesundheit zugutekommen und Krankheitskosten durch Luftverschmutzung verringern.

Die Umsetzung eines Verbots von Benzinautos nach 2030 ist daher notwendig, um die Klimaziele zu erreichen, die Luftqualität zu verbessern und eine nachhaltige Mobilität für zukünftige Generationen sicherzustellen.

Quellen:

  • Europäische Kommission (2020). Der Europäische Grüne Deal.
  • IEA (2020). Global Status Report 2020. International Energy Agency.
  • IRENA (2020). Elektrofahrzeuge und ihre Marktentwicklung: Eine Analyse des globalen Marktes. International Renewable Energy Agency.
  • EEA (2020). EU’s Greenhouse Gas Inventory 2020.
  • ILO (2018). Die Arbeitswelt der Zukunft: Grüne Wirtschaft und Arbeitsplätze. International Labour Organization.
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