Waren die Rheinwiesenlager ein Genozid am Deutschen Volk?
62 Stimmen
9 Antworten
Wenn ich mir anschaue wie viele Menschen hier für "nein" gestimmt haben fehlt da vermutlich noch eine Menge an Informationen. Es könnte auch an der bisher fehlgeleiteten Schulbildung liegen..... Kaum jemand weiß doch was die Rheinwiesenlager waren, wie viele Menschen dort vernichtet wurden.
Hinterfragt man aber alle Schulbildung und prüft die Zahlen, dann waren diese Lager wesentlich mehr als alles andere Vergleichbare in der Geschichte ein Völkermord ohne Beispiel.
Ein Mittel des Genozides im Sinne der Pläne von H. Morgenthau jr. oder T. N. Kaufman waren die Rheinwiesenlager alleine noch nicht. Allerdings haben die US-Amerikaner dort Hunderttausende entwaffnete deutsche Soldaten systematisch sterben lassen und zudem wurden die beiden genannten Pläne auch außerhalb der Lagersystems angewandt.
Man hat die deutschen Soldaten nicht als Kriegsgefangene eingestuft, sondern als DEFs („disarmed enemy forces“), um somit die Genfer Konventionen in Bezug auf den Umgang mit Gefangenen umgehen zu können. Dadurch wurden die Massenmorde in diesen Lagern „rechtlich“ möglich. Der Historiker James Bacque geht von über einer Million Toten in den US-amerikanischen, britischen und französischen Kriegsgefangenenlagern insgesamt aus. Die US-Lager auf den Rheinwiesen waren nur ein Teil dieses Lagersystems, wenn auch ein bedeutender. Die Zustände in den britischen Lagern galten etwas milder als die in den US-amerikanischen und französischen, hatten aber auch zahlreiche Todesopfer. Die Franzosen versklavten dabei auch mindestens 1,75 Millionen Kriegsgefangene für mehrere Jahre.
Bacque wies auch nach, wie von höchsten US-amerikanischen Regierungsstellen die Vernichtungspolitik in den Rheinwiesenlagern gezielt vor UNO, Rotem Kreuz und der ganzen Weltöffentlichkeit getarnt wurde. Daher war es z. B. dem Roten Kreuz nicht möglich, Gefangene dort zu versorgen. Frauen, die von außen versuchten, den Gefangenen Brot zuzureichen, wurden in der Regel einfach erschossen.
Die offiziellen Angaben über die Toten von 32.000 bis 40.000 allein in den Rheinwiesenlagern sind mit Sicherheit viel zu niedrig, die von James Bacque über über eine Millioen Tote in allen Lagern zusammen aber höchstwahrscheinlich etwas zu hoch, da Bacque die Mortalität aus den Rheinwiesenlagern der Jahre 1945/46 auf die gesamte Zeit und auch auf die französischen und britischen Lager hochgerechnet haben soll. Dabei soll aber zumindest in letzteren die Moralität nicht ganz so hoch gewesen sein wie in den Rheinwiesenlagern. Bacque geht von etwas über 5 Millionen Kriegsgefangenen in den US-amerikanischen und französischen (also ohne die britischen) Lagern aus, eine Zahl, die ebenfalls über der offiziell zugegebenen Zahl von 3.4 Millionen in allen Lagern zusammen liegt. Wahrscheinlich müssen wir von einigen hunderttausenden Toten in allen Lagern zusammen ausgehen.
Bei der ganzen Diskussion über die Opferzahlen dieser Lager wird aber stets übersehen, dass diese nur ein Teil der genozidalen Besatzungspolitik der Westallierten in den ersten Jahren nach dem Krieg waren. Die oberste Direktive derselben war die Umsetzung des Morgenthau-Planes unter dem Kürzel „JCS 1067“. Nach dieser sollte Deutschland zwischen den Allierten in mehrere unbewaffnete Teilstaaten aufgeteilt, vollständig deindustrialisiert und somit in einen Agrarstaat verwandelt werden. Hinzu sollten Sterilisationen nach dem Kaufman-Plan kommen. Wäre dieser Plan dauerhaft umgesetzt worden, so wären ca. 20 – 25 Millionen Menschen verhungert und Deutschland danach nicht bevölkerungsreicher als Frankreich mehr gewesen, womit es selbst bei einer Reindustrialisierung niemals die Vormacht in Europa hätte werden können. Hier wirkte zweifellos die britische Doktrin der „Balance of Power“ nach, die schon im Krieg selbst zur Area Bombing Directive führte, mit der die britischen Imperialisten zunächst 20 Millionen Deutsche durch Flächenbombardement ermorden wollten, damit Deutschland nach dem Krieg gerade so stark ist, um auf dem europäischen Festland Frankreich genau zu neutralisieren, aber niemals mehr ein Übergewicht zu gewinnen. Da die Bombenangriffe aber weitaus weniger (nur ca. 1 Million) Tote zur Folge hatten als von den Strategen um Lindemann, Churchill und Harris erhofft, wurden in der Nachkriegspolitik Forderungen aus genozidalen Plänen wie denen von Morgenthau und Kaufmann tatsächlich aufgegriffen und in der Besatzungspolitik zunächst auch umgesetzt. Man verbot weitestgehend den Import von Nahrungsmitteln nach Deutschland und zog zudem deutsche Ernten teilweise ein. Das führte zum Hungertod von mehreren Millionen. Vor allem von den 13.5 Millionen Ostvertriebenen der ersten Jahre nach dem Krieg konnten viele nicht mehr ernährt werden. Es starben von diesen nach den Analysen Bacques ca. 6 bis 6.2 Millionen Menschen. Die genauen Zahlen der Toten sind unbekannt und schwer zu ermitteln. Einige Analysen gehen von bis zu 9 Millionen Toten in den Jahren bis 1949 aus, was wahrscheinlich etwas zu hoch ist.
Erst die Zwietracht, die ab etwa 1946/47 zwischen Stalins UdSSR und den Westalliierten wuchs, ließ diese ihre genozidale Besatzungspolitik schließlich abmildern und ab 1948 durch die Pläne von Marshall und Nizer ersetzen.
Der Marshall-Plan, offiziell als European Recovery Program bezeichnet, war eine US-amerikanische Wirtschafts- und Propagandaktion, deren Zweck war, die Wirtschaften der europäischen Staaten fest an die USA zu binden, um sie somit unanfällig für kommunistische Subversion zu machen. Die Amerikaner inszenierten dabei ihre „Rosinenbomber“ propagandistisch aufwändig und schafften es, in der von ihnen kontrollierten Geschichtsschreibung bis heute, sich als „Befreier von den Nazis“ ebenso in den Hirne der Westdeutschen zu pflanzen wie als „Beschützer vor dem Kommunismus“. Tatsächlich aber haben sie deutsche Patente, Güter, Waffen, Maschinen usw. in Dimensionen geraubt, die um ein Hundertefaches (sic!) den Wert dessen überstiegen, den überhaupt die Darlehen des Marshall-Planes ausmachten!
Der Nizer-Plan wiederum sah Umerziehung (reeducation) der Westdeutschen zu amerikahörigen „Demokraten“ vor. Diese wurde mit einem großen Aufwand an medialer Propaganda (totale Kontrolle westdeutscher Zeitungen in der Besatzungszeit und Adenauer-BRD) auch betrieben und hält im Grunde bis heute an.
Dennoch sorgten Marshall- und Nizer-Plan zumindest für ein Ende der genozidalen Maßnahmen in Deutschland, also für eine Überwindung der bis 1948 angewandten Hunger- und Internierungselemente aus den Morgenthau- und Kaufman-Plänen. Es war also letzten Endes nur der aufkommende Kalte Krieg, der zig Millionen Deutsche letztlich vor dem sonst sicher erfolgten Hungertod im Laufe der 50er Jahre bewahrte.
Man kann es so sehen. Der Morgenthauplan ließ grüßen und in den Lagern, in denen Hunderttausende Menschen teilweise ohne Zelte bei Wind und Wetter monatelang buchstäblich im Schlamm schliefen, kein frisches Wasser erhielten und stattdessen ungefiltertes Rheinwasser trinken mussten, was zu Erkrankungen wie Typhus, Ruhr usw. führte, starben viele hunderttausende Menschen, die meisten davon in den amerikanischen Lagern an den Rheinwiesen. Dazu gibt es auch Dokumentationen, die den beispiellosen Schrecken dieser Lager bezeugen:
https://odysee.com/@MetzgerLW:2/Heldentaten-unserer-Befreier-...:a
Mein Vater hat 18 Monate Gefangenschaft in Sibirien mit 40kg Körpergewicht bei 1,86m nur sehr knapp überlebt. Die Gefangenen starben dort wie die Fliegen durch Kälte, Mangelernährung und Krankheiten. Die meisten Wehrmachtssoldaten waren froh darüber von den Westalliierten gefangen genommen zu werden.
Es gab anfänglich Missstände in den Lagern, weil man nicht auf eine so große Anzahl Gefangener eingestellt war, aber es gab keinen Plan die Gefangenen zu töten.
Meinen Onkel haben die Amerikaner dort das Leben gerettet. Eigentlich sollte er dort Baracken bauen. Die Franzosen haben ihn als Schreiner aber schwer verletzt an die Amis übergeben. Dort kam er sofort in ein US-Krankenhaus und wurde wegen Wundbrands mit Penicillin behandelt.
Was das bedeutet, versteht man, wenn man den Film "Der dritte Mann" in der Originalfassung gesehen hat.